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Einfluss auf das Geschlecht des Babys nehmen

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Junge oder Mädchen? Viele haben hier Wunschvorstellungen
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 12.03.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Junge oder Mädchen? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister und man kann sicher sein, dass jedes Elternteil seine ganz eigene Präferenz hat, was das Kind nun letztendlich werden soll. Es gibt angeblich Dinge, die das Geschlecht des Kindes beeinflussen. Wir stellen dir hier einige vor.
Was du hier lesen kannst:
  • Geschlechtschromosomen
  • Das Spermium bestimmt das Geschlecht
  • Wie lässt sich das Geschlecht beeinflussen?
  • Y-Chromosomen - die Sprinter
  • Künstliche Befruchtung
  • Was tun, wenn es nicht geklappt hat?

Geschlechtschromosomen


Zuerst einmal muss man verstehen, warum ein Junge ein Junge ist und ein Mädchen ein Mädchen. Die Unterscheidung wird in den Geschlechtschromosomen festgelegt, die man auch als Genosomen bezeichnet. Jeder Mensch hat zwei Geschlechtschromosomen, von denen er je eines von seiner Mutter und seinem Vater geerbt hat. Die Geschlechtschromosomen werden in X- und Y-Chromosomen unterteilt. Eine Frau hat immer zwei X-Chromosomen, während ein Mann immer ein X- und ein Y-Chromosom hat. Unter bestimmten Umständen kann es dazu kommen, dass ein Mensch auch mehr als zwei Geschlechtschromosomen hat. Dieser Zustand führt aber in der Regel immer zu einer Behinderung. Bei der regulären Entstehung eines Kindes ohne irgendwelche Anomalien wird immer ein Chromosom von der Mutter und eines vom Vater vererbt.

Das Spermium bestimmt das Geschlecht

Die Tatsache, dass ein Kind grundsätzlich ein Geschlechtschromosom von seiner Mutter und eines von seinem Vater erbt sorgt im Endeffekt auch dafür, dass das Geschlecht ausschließlich über das Spermium des Mannes festgelegt wird. Da jede Frau bei den Geschlechtschromosomen nur zwei X-Chromosomen zur Verfügung hat, die sie weitergeben kann, bleibt es also an den männlichen Spermien, die entweder ein X- oder ein Y-Chromosom beinhalten, ob das Kind nun ein Junge oder ein Mädchen wird. Hiermit ergibt sich nun auch, dass der lange Zeit bestandene Mythos, dass eine Frau nur Jungen oder Mädchen zur Welt bringen kann, völliger Unsinn ist, da das Geschlecht ausschließlich vom Spermium, das die Eizelle letztendlich befruchtet bestimmt wird. Trägt besagte Spermienzelle ein Y-Chromosom, wird das Kind ein Junge, trägt die Spermienzelle ein X-Chromosom, wird das Kind ein Mädchen.

Wie lässt sich das Geschlecht beeinflussen?

Ideen, wie man das Geschlecht des Kindes beeinflussen kann, gibt es viele, doch in der Regel bleibt es meistens dem Zufall überlassen, ob es erfolgreich ist oder nicht. Manche Paare, die sich ein Mädchen wünschen, streuen hierfür Zucker in die Fensterbank und hoffen, dass dieses dafür sorgt, dass es ein Mädchen wird. Andere Paare glauben, dass das Licht einen Einfluss darauf haben könnte und passen ihr Liebesleben auf das Wunschgeschlecht des Kindes an.
Mythen und Ideen, wie man das Geschlecht des Kindes beeinflussen kann, gibt es wie Sand am Meer. Die meisten davon funktionieren wohl mehr durch Zufall. Allerdings gibt es zumindest eine Studie eines Biologieprofessors namens Dr. Alexander Lecherl, der zu dem Schluss kam, dass in milden Wintern mehr Jungen gezeugt werden als bei sehr kalten Temperaturen. Um dies herauszufinden, verglich er Geburts- und Wetterdaten in Deutschland aus den Jahren 1946-1995. Eine Erklärung für dieses Phänomen gibt es allerdings bis heute nicht und somit bleibt eigentlich nur die Theorie, dass sich die Samenzellen, die ein Y- Chromosom enthalten bei milden Temperaturen besser entfalten könnten als bei sehr kalten.

Y-Chromosomen, die schnellen Sprinter

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Y-Chromosom leichter ist als ein X-Chromosom und somit die Spermien, die ein Y-Chromosom enthalten, in der Regel deutlich schneller sind, aber dafür auch deutlich empfindlicher auf ungünstige Bedingungen reagieren. Spermien mit einem X-Chromosom bewegen sich in der Regel langsamer, sind dafür aber um einiges robuster und auch deutlich langlebiger als die Y-Chromosom tragenden Spermien.

Eine noch nicht ganz widerlegte Idee zur Beeinflussung des Geschlechtes des Kindes kann man aufgrund des Gewichtsunterschiedes und der Geschwindigkeit der Spermien testen. Hierzu muss man einfach nur sein Geschlechtsverkehr so planen, dass die schnellen oder eben die langsamen Spermien eine bessere Chance haben, das Ei zu befruchten. Will man mit dieser Methode zu einem Mädchen kommen, so ist der beste Zeitpunkt drei Tage vor dem Eisprung. Hier sind eindeutig die X-Chromosom tragenden Spermien im Vorteil, da diese in der Regel langlebiger und robuster sind als Y-Chromosom tragende Spermien, deren Schnelligkeit hier nicht wirklich viel hilft. Wünschen sich die Eltern hingegen einen Jungen, so sollte der Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprungs oder kurz danach stattfinden, da dann die Chance am größten ist, dass die schnellen Y-Chromosom tragenden Spermien die Eizelle vor den X-Chromosom tragenden Spermien erreichen. Die Erfolgsrate dieser Beeinflussungsmethode liegt bei etwa 70-80 %, allerdings muss man wissen, dass es lediglich 46 Paare waren, die an der Studie von Dr. Landrum B. Shettles teilgenommen haben.
Eine andere Idee das Geschlecht des Kindes zu beeinflussen entsteht aus der Robustheit der einzelnen Spermien. So soll ein saures Scheidenmilieu dafür sorgen, dass sich die etwas empfindlicheren Y-tragenden Spermien schlechter durchsetzen können als die X- tragenden Spermien, die in einem sauren Milieu relativ wenig Probleme haben. Sollte sich die Frau also ein Mädchen wünschen, müsste sie ihre Ernährung dahingehend umstellen, dass sie ein möglichst saures Milieu schafft. Demnach müsste sie sehr viel Calcium und Magnesium zu sich nehmen. Frauen hingegen, die sich einen Jungen wünschen, sollten viel Natrium und Kalium zu sich nehmen, was das Scheidenmilieu weniger sauer werden lässt. Hier ist dann wieder die Schnelligkeit der Y-Chromosom tragenden Spermien von Vorteil. Diesen Zusammenhang veröffentlichte 1995 der französische Gynäkologe François Papa in einem Buch mit einer speziellen Diät, die den pH-Wert des Scheidenmilieus beeinflussen soll.

Künstliche Befruchtung

Während alle Methoden mehr oder weniger zufällig funktionieren und auch viel vom Glück abhängen, gibt es tatsächlich eine Möglichkeit, das Geschlecht des Kindes schon vor der Empfängnis zu bestimmen. Wer dies möchte, kann bei der künstlichen Befruchtung in den USA darum bitten, dass man die X- und Y-Chromosom tragenden Spermien voneinander trennt und so gezielt einen Jungen oder ein Mädchen bekommt. Billig ist diese Methode nicht, denn sie schlägt mit umgerechnet etwa 2000€ zu Buche und ob das aus ethischen Gesichtspunkten eine vernünftige Methode ist, darüber kann man sich mit Sicherheit auch streiten. Grundsätzlich scheinen vor allem Paare, die bereits ein oder mehrere Kinder haben, hier bestimmte Wünsche zu haben, die sie gerne umsetzen würden.
In Deutschland muss man allerdings dazu sagen, dass diese Vorgehensweise verboten ist, denn hier fällt die Geschlechterselektion unter das Embryonenschutzgesetz. Unter diesem wird geregelt, dass es zu keiner Geschlechterselektion kommen darf, es sei denn, dass diese zur Vermeidung von bestimmten Erbkrankheiten durchgeführt wird. Somit ist dieses Verfahren derzeit in Deutschland nur unter speziellen Voraussetzungen überhaupt möglich.

Was tun, wenn es nicht geklappt hat?

Zwar ist es in der Regel vollkommen egal, ob man einen Jungen oder ein Mädchen bekommt, doch gerade Frauen haben hier deutliche Präferenzen. Nicht selten kommt es dann bei der Ultraschalluntersuchung um den fünften Monat herum dazu, dass eine Frau bei ihren Wünschen enttäuscht wird. Diese Enttäuschungen sind häufig von jener Sorte, über die man in der Regel kaum sprechen kann. Natürlich ist es in der Theorie vollkommen egal, welches Geschlecht das Kind letztendlich hat und trotzdem ist es für viele Mütter eine Enttäuschung und löst Verwirrung und Trauer aus, wenn das Wunschgeschlecht ein Wunsch bleibt. Viele Mütter versuchen diese Gefühle zu unterdrücken und nicht darüber zu reden, doch genau das ist eigentlich ein Fehler, denn als Frau sollte man durchaus darüber sprechen, dass man enttäuscht oder traurig darüber ist, dass dem Wunsch nicht entsprochen wurde. Schämen muss sich hierbei niemand, denn das geht vielen Müttern so und es ist auch kein Hinweis darauf, dass man hinterher mit dem Kind irgendwelche Schwierigkeiten haben wird.
Meistens ist die Präferenz für ein bestimmtes Geschlecht sowieso daher geprägt, dass man irgendein Bild von seinem Kind im Kopf hat, das es womöglich selbst mit dem richtigen Geschlecht nicht einhalten wird. So stellen sich viele Mütter ihre Töchter als kleine Prinzessinen vor und sind dann enttäuscht, wenn sie statt einer kleinen Prinzessin einen keinen Draufgänger bekommen. Dabei ist gar nicht gesagt, dass ein Mädchen unbedingt zu einer kleinen Prinzessin wird oder der Junge zu einem Rabauken. Vielleicht hat man auch einfach ein Mädchen, das schlimmer als ein Junge Raufereien sucht und Fußball spielt und einen Jungen, der seine Zeit lieber mit malen, tanzen oder Bücher lesen verbringt. Wie das Kind sich charakterlich entwickelt, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Somit hat man quasi zwei Momente, wo man enttäuscht werden kann: Beim Ultraschall oder der Geburt, wenn das Geschlecht ermittelt wird und dann einige Jahre später noch einmal, wenn das Kind seinen Charakter und seine Vorlieben zeigt.
[KaKra]

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