Hallo ihr Lieben,
meint ihr man kann spüren, dass etwas mit seinem Baby nicht stimmt? Die ganze Schwangerschaft über hieß es, dass mein Baby kerngesund ist ... warum auch nicht?! Alle Untersuchungen waren unauffällig, Eltern sowie der große Bruder sind gesund. Dennoch konnte ich mich die ganze Schwangerschaft über nicht freuen, ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben, ich hab mich zwar auf jeden US Termin gefreut, aber dieses Herbeisehnen war nicht da. Bei meinem Sohn drehte sich alles nur um meine Schwangerschaft, dieses mal war es anders. Ich schob es darauf, dass es ja die zweite Schwangerschaft ist und es nicht mehr so besonders wäre. Ich fragte mich oft ob ich für dieses Kind eine gute Mutter sein könnte, weil ich mich einfach nicht freuen konnte. Ich konnte es mir einfach nicht erklären, ich hatte mir immer ein kleines Mädchen gewünscht. Jetzt wuchs es in meinem Bauch heran und ich hatte solch schreckliche Angst vor der Geburt, nicht vor den Schmerzen sondern vor der Zeit danach. Dass ich das Baby nicht lieb haben könnte ... Trotzdem richtete ich alles sehr liebevoll für ihre Ankunft her. Nur das Schönste für meine Prinzessin. Dann war sie da, und ich empfand irgendwie GAR NICHTS für sie, sie war halt da, aber dass ich vor Glück übergesprudelt wäre, kann man wirklich nicht sagen. Das ging die ersten 3-4 Tage so, ich musste mich richtig zwingen sie in den Arm zu nehmen. Dann stellte sich heraus, dass sie sehr sehr sehr krank ist, sie kam auf die Intensivstation und man wusste nicht ob sie die nächste Nacht überleben würde. Und aufeinmal waren sie da, in voller Fülle ... die Muttergefühle. Ab diesen Moment hba ich sie so bedingungslos geliebt wie ich es von meinem Sohn kannte. Nun frage ich mich natürlich ob ich in der Schwangerschaft gespürt habe, dass etwas nicht mit ihr stimmt ... dass es mein Instinkt war. Ich bin nicht der Typ, der sich nicht auf sein Kind freut ... deswegen kann ich mir mein Verhalten oder besser gesagt meine Gedanken in der SS nicht erklären. Bei Tieren ist es doch auch oft so, dass sie ihre Jungen, die nicht überleben würden verstoßen oder? Ist hier vielleicht eine Mama, die auch ein krankes Kind zur Welt gebracht hat und ähnliche Gedanken in der SS hatte?
Liebe Grüße
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tate | 03.05.2012
2 Antwort
ich hatte das gefühl schon in der 12ten woche bei zana! es war einfach anders . irgendwas stimmte nicht ganz und ich freute mich nicht so wie bei den andern. es war so als wäre das kind fremd oder so . ganz komisch! mein gefühl hat anscheinend rechtbehalten, dass was nicht stimmte :- (
ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe jetzt noch ein "gestörtes" verhältnis zu ihr! es zerreisst mir das herz, aber manchmal habe ich das gefühl sie sei nicht meine tochter! es ist bitter und tut weh . ich arbeite dran, aber es fällt verdammt schwer! auch jetzt komme mir schon wieder tränen wenn ich das schreibe!
es ist ja klar, dass die bindung gestört wurde. ich konnte sie ja erst nach 7 tagen das erste mal halten und empfand nur trauer und wut! sie war und ist ein wunderschönes kind, aber ich konnte sie nur schwer als tochter annehmen. ich habe für sie gekämpft und wäre auch für sie gestorben, aber es ist halt einfach anders . schwer zu erklären!
Dolcezza90 | 03.05.2012
4 Antwort
tate, dass du das jetzt schreibst, macht mir sehr viel mut! genau diese empfindungen hab ich aleyna gegenüber auch. ich liebe sie wirklich, ich würde alles dafür tun, dass sie endlich gesund wird, würde ihr alle schmerzen in 5facher höhe abnehmen. aber manchmal guck ich sie mir an und frage mich wirklich ob sie zu mir gehört. ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass sie genauso mein kind ist wie taylan. wenn ich mir vorstelle, dass taylan solche schmerzen erleben müsste, ich könnte das gar nich ertragen, aber bei ihr ist es irgendwie nicht so schlimm, vllt auch, weil ich es nicht anders gewohnt bin. und dieses gefühl, dass sie 'komisch' ist, hatte ich auch schon ganz früh und ihr papa hatte dieses gefühl auch, das erste was er sagte als er sie gesehen hat, war : irgendwas stimmt mit ihr nicht . und da konnten wir ja noch lange nicht wissen was los ist . vllt wäre, wenn alles durchtestanden ist, eine mutter kind therapie ganz gut .
Gelöschter Benutzer | 03.05.2012
7 Antwort
Ich finde auch manchmal, dass ich zu meinen beiden jüngsten ein ganz anderes Verhältniss habe, als zu den anderen. Ich bin oft richtig traurig, dass ich durch den ganzen Mist am Anfang die ersten Wochen meiner Babys verpasst habe. Ich habe in der SS manchmal schon gespürt, dass irgendetwas komplett anders ist, dachte aber es liegt daran, dass es eben komplett anders ist weil es ja Zwillinge sind. Kurz vor der Untersuchung wo ich erfahren habe, dass beide ein Loch im Herz haben, habe ich irgendwie schon ein schlechtes Gefühl gehabt. Ich stelle mir immer wieder die Frage "Was wäre wenn?" Was wäre wenn sie keine Herzfehler hätten und keine Frühchen gewesen wären? Ich fand es am Anfang sehr schwer zu akzeptieren, dass meine Kinder nicht ganz gesund sein werden. Wenn du wochenlang mit deinem Kind kämpfst und während einer OP angst hast, dein Baby zu verlieren, bekommst du eine komplett andere Bindung. Als ich meine Bahys dann "schon so gross" eben nicht mehr neugeboren zuhause hatte, fehlte
tate | 03.05.2012
9 Antwort
@Dolcezza90
ja genau so ist es! man kan es sich bei den andern kindern nie vorstellen . ! es ist wirklich eine verrückte sache! ich denke für nicht betroffene schwer nachzuvollziehen!
weisst du was mich immer so wütend gemacht hat? wenn ich die schwester gesehen hab im kh wie sie sich um sie kümmerten asl wäre sie die besseren mütter! das hat mich immer so verletzt und ich hatte das gefühl es als mutter nicht wert zu sein . ! all diese kleinen gesten, dinge und situationen haben dazu beigetragen, dass sich dieses gefühl verstärkt hat, sie gehöre nicht zu mir . !
auch als sie endlich zuhause war, ging es sehr lange bis wir uns "wirklich kennenlernten"!
ich wünsche mir manchmal die zeit zurück, um ihr noch mehr aufmerksamkeit, noch mehr liebe etc. geben zu können. aber ich muss dann relaistisch sein . so wie ich das gerne gehabt hätte ging es halt einfach nicht. ich konte sie nicht neben mir im bett schalfen lassen, wie die andern. ich konnte nicht morgens aufwachen und sie bewundern wie sie langsam aus dem schlaf aufwacht und all diese dinge, denn sei war NICHT DA!
ich denke, das wichtigste was ich daraus gelernt habe ist, dass ich das alles nicht übertrieben nacholen soll! sie soll so behandelt werden wie die andern. die selben chancen bekommen und keine extrawurst sein. ich arbeite ja eherenamtlich in einerm selbsthilfeverein und was betroffene jugendliche dort immer wieder erwähnen, was sie besonders schlimm fanden, war die überbemutterung der mütter. dadurch wurde dann das verhältnis erst recht gestört.
nun, ich sehe sie als gesundes "normales" kind und ich glaube, das war bisher das heilsamste für unsere mutter-tochter-beziehung! klar, hat sie ihre behandlungen etc. aber die gehöre einfach zum alltag dazu
du hast das noch alles vor dir, aber es soll dir mut machen! du schaffst das, es ist eine deiner lebensaufgaben, die du bisher super gemeistert hast
bleib dran . du bist eine starke frau
Dolcezza90 | 03.05.2012
10 Antwort
@tate
genau so geht es mir auch, ich empfand es als so erniedrigend fragen zu müssen ob ich dieses mal meine tochter wickeln darf. ganz stolz hab ich es dann zu hause erzählt 'ich darf aleyna selber wickeln' . oder wenn ich die schwestern gefragt habe wie aleyna so ist, ob sie durchschläft, was sie macht, wenn sie hunger bekommt . wie man ihr hilft, wenn sie bauchschmerzen hat. das sind alles dinge, die eine mutter am besten wissen sollte. ich bin immer richtig eifersüchtig gewesen, wenn ich gesehen habe, wie eine fremde frau, mein baby im arm hält und streichelt, aber andererseits wäre es glaube ich schlimmer gewesen, wenn ich gewusst hätte, sie liegt da stundenlang alleine . ich warte ehrlich gesagt immernoch darauf endlich aufzuwachen, vllt ein paar tage vor ihrer geburt, so richtig realisiert hab ich die letzten 6 monate noch nicht .
2011schneckchen | 03.05.2012
11 Antwort
als unsere flocke 4 monate alt wurde ist sie auch mit schwerer epilepsie ins KH gekommen. dort habe ich eine frau kennen gelernt, die hatte eine tochter von 9 jahren. sie erzählte, dass sie die gesamte SS angst davor hatte, dass ihr baby behindert wird. als es gesund auf die welt kam, war sie überglücklich. einen tag später gab es ungeklärte hirnblutungen. das kind wurde behindert . ich glaube schon, dass man sowas weiß.
ich wusste bei unserer kleinen auch sofort, dass sie epilepsie hat, als sie sich plötzlich veränderte .
als meine mama sie das erste mal sah, sagte sie auch direkt, dass was nicht mit ihr stimmt.
ist viell bisschen anders . ich gebe es zu.
aber das, was ich erzählen wollte, war von der mama mit ihrer behinderten tochter.
sie hatte im übrigen angst, aber liebt ihre tochter über alles! sicherlich war es bei dir ein schutzmechanismus. aber der geht hoffentlich bald vorbei!
glg!
2011schneckchen | 03.05.2012
20 Antwort
@tate
da hast du recht! ich finde auch meist von anderen die schicksale viel schlimmer. aber am ende ist alles schrecklich, wo kinder leiden . egal ob es epilepsie ist, die fehlbildung an der speiseröhre oder sonst was.
die hauptsache ist, dass die kleinen leben! gott sei dank hat das verhältnis von emily und mir überhaupt gar nicht darunter gelitten. im gegenteil, ich finde, dass unser verhältnis inniger geworden ist.
aber ich habe im KH echt heftige sachen mitbekommen. ein kind, das war 2 jahre alt und den eltern wurde gesagt, dass es in 2 jahren spätestens stirbt. bösartiger krebs. in solchen momenten danke ich gott einfach dafür, dass unsere flocke "nur" epilepsie hat und bitte, dass sie auch niemals sowas ganz schlimmes bekommt.
ich wünsche deiner flocke auch alles erdenklich gute. wenn das gröbste durch ist, kommt ihr auch zur ruhe! glaub mir! wir durften das erste mal 3 monate am stück nach hause
2011schneckchen | 03.05.2012
22 Antwort
@Dolcezza90
mache dir nicht so viele vorwürfe! ich finde, dass das echt ganz logisch klingt, was deine psychologin sagt!!
jeder mensch geht anders mit einer solchen situation um. und es ist ganz schrecklich!
das ventil von meinem mann und mir war unser glaube und die ärzte und schwestern waren immer am staunen, wie viel kraft wir daraus ziehen.
andere menschen reagieren noch wieder anders.
fühle dich nicht schlecht!! bald kommt deine flocke bestimmt nach hause und dann wird das ganz schnell von alleine wieder gut oder ihr unternehmt ganz viel als mama und tochter. spielgruppen oder auch eine therapie, wenn du so sehr darunter leidest.
aber ich denke auch, dass das eine reine schutzfunktion deines körpers ist und es rein gar nichts damit zu tun hast, dass du die kleine nicht liebst oder so. dieser schutz macht dich ja stark, dass du nicht zerbrichst und in dem moment bist du für die kleine wieder da. das ist wichtig für euch beide!
ich drücke die daumen!!
Gelöschter Benutzer | 03.05.2012
23 Antwort
tut mir leid für deine tochter. ich hoffe es wird ihr bald besser gehn.
ich denke schon, dass eine mama das gefühl fürs kind entwickelt und weiss, wenn was nicht ok is. ich hab bei meinen ersten beiden schwangerschaften geträumt was nicht ok war. bei meiner tochter, dass sie viel zu früh geboren wird und bei meinem sohn, dass eine blutblase am bauch entsteht hoffe das bleibt auch so.
zu den muttergefühlen kann ich auch nur sagen. ich hatte es nach der frühgeburt schwer meine tochter anzunehmen. hatte auch komplikationen nach ks und war selber schwer krank mit schmerzen und co. als sie nach 9 wochen endlich daheim war wurde es besser ;) trotzdem hab ich heut noch iwie ein anderes verhältnis zu ihr als zu meinem sohn. ich liebe sie über alles, aber es is halt anders. vielleicht auch weil sie eher ein oma-kind is ;) mama is nich ganz so wichtig ^^
Gelöschter Benutzer | 04.05.2012
25 Antwort
Hallo,
bei mir ist das vielleicht ein bisschen anders, weil ich meinen Sohn ja leider nicht lebend auf die Welt gebracht habe, aber ich habe zumindest schon ein paar Tage vorher gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Mir war immer ganz komisch, er hat ganz wild getreten und ich musste mcih sehr oft setzen, weil ich sonst umgekippt wäre. Das ging 3-4 Tage so, und dann setzen die Wehen ein. Da habe ich schon geahnt, dass es wohl vorbei sein würde und mein mulmiges Gefühl die Tage vorher leider Recht behalten würde.
Ich kann deswegen nichts zu einer Mutterkindbindung nach der Geburt sagen, aber wenn ich so höre, dass sie sehr krank ist, dann scheint das wohl ein Schutzreflex von dir zu sein. Wenn du sie nicht so viel liebst , dann tut es auch weniger weh.
Ich hoffe bei euch wird alles Gut!
Dolcezza90 | 04.05.2012
26 Antwort
@hennerjan
ich hatte keine angst dass irgendetwas nicht stimmt davon bin ich nie ausgegangen, war ja auch immer alles ok, ich wollte sie einfach nicht . ich fand sie komisch, alleine dass ich ss geworden
bin ist komisch, da wir immer verhuetet haben. trotz alle dem lieb ich sie inzwischen wirklich doll, ich bin so wahnsinnig stolz, ziehe jeden tag erneut meinen hut vor ihr, dass sie ueberhaupt lachen kann. irgendwie liebe och sie trotzdem anders als ihren bruder. manchmal glaube ich sie ist so krank grworden weil och sie nicht wollte und mir gezeigt werden soll wie wertvoll so ein kinderleben ist, vllt haette ich sie, wenn sie nicht krank waere, nie so lieben koennen