

Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | ![]() |
aktualisiert: 22.12.2010 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Neben den speziellen Montessori-Schulen beschäftigen sich auch immer mehr Regelschulen mit Ansätzen von Montessori. Die Unterrichtszeit in Montessori-Schulen ist aufgeteilt. Zum einen gibt es die Zeit des selbstbestimmten Lernen, die Freiarbeit, die fächerübergreifend ist. Daneben gibt es auch das Lernen in gebundener Form, im sogenannten Fachunterricht. Der Unterricht muss gut organisiert sein, damit die Kinder auch diese Erfahrungen machen können und durch ihre Aktivitäten die Bildungsziele erreichen.
Gestaltung der Lernumgebung
Die Umgebung orientiert sich am Interesse der Grundschulkinder, sie muss alles enthalten, was für die Kinder zum Lernen von Bedeutung sein kann. Dabei orientiert sie sich an Erscheinungen in der Natur und Kultur, an Sprache und Mathematik.Auch die wachsende Vorstellungs- und Abstraktionskraft der Kinder, der Forscherdrang und der Bedarf an sozialer Interaktion wird beachtet. Die Freiarbeitsmaterialien und der Unterrichtsinhalt im Fachunterricht orientieren sich an den Lehrplänen der jeweiligen Länder.
Die Kinder lernen insbesondere das Erfassen von Zusammenhängen, was in den Regelschulen nicht immer im Vordergrund steht. So lernen die Kinder, dass alle Dinge miteinander zusammenhängen und entwickeln so ein Verantwortungs-gefühl.Die Klassen sind altersgemischt, so können die Kinder voneinander lernen, was durch kein Material oder Erwachsenen ersetzt werden kann.Didaktisches Material
Im Kinderhaus und in der Grundschule wird der Unterricht durch das didaktische Material bestimmt.Mit zunehmendem Alter tritt das didaktische Material in den Hintergrund, die Kinder sind nun fähig auch abstrakte Zusammenhänge zu verstehen. Bei Problemen kann man aber auf das Material zurückgreifen.
Die Arbeitsmaterialien müssen bestimmte Kriterien erfüllen, damit sie an Montessori-Schulen eingesetzt werden.
- sie müssen mit der kindlichen Entwicklungsstufe zusammenpassen und sich daran orientieren, für was die Kinder gerade besonders sensibel sind
- eigenständiges und selbstständiges Arbeiten muss erlaubt sein
- auch abstrakte Sachverhalte müssen anschaulich dargestellt werden
- jedes Material muss es dem Kind ermöglichen, es selbstständig auf Fehler überprüfen zu können
- die Materialien liegen in offenen Regalen und sind allen Kinder zugänglich, sie müssen vollständig und ansprechend gestaltet sein
- jedes Material ist nur einmal vorhanden, damit soll die gegenseitige Absprache der Kinder gefördert werden
Freiheit und Grenzen
Die Kinder haben die Freiheit sich ihre Materialien selbst auszusuchen, zu entscheiden, ob sie diese allein oder mit einem Partner bearbeiten wollen und wie lange sie damit arbeiten möchten.Es müssen aber auch bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden, die ein geordnetes Arbeiten ermöglichen.
Die Leistungsbewertung
Die Lehr(innen), Eltern und andere Fachkräfte beraten mit den Schüler(innen) ihren Leistungsstand und die weiteren Maßnahmen.Die Schüler(innen) sollen ihre Leistungen selbst einschätzen und beurteilen. Dies erfolgt auch mithilfe des didaktischen Materials, die Kinder lernen von Anfang an ihre Fehler selbst zu suchen und zu korrigieren.
Montessori-Schulen - Grundlagen, Erziehungspraxis, Elternfragen
Montessori-Schulen/Grundlagen, Erziehungspraxis, Elternfragen (Rowohlt Verlag; ISBN: 978-3-499-62209-0) stellt die Grundzüge der Montessori Pädagogik vor und zeigt wie diese im Kinderhaus oder in der Grundschule umgesetzt werden.
Das Buch sieht sich als Ratgeber für Eltern, die eine Orientierung- und Entscheidungshilfe benötigen und zum ersten Mal in Kontakt mit Montessori-Pädagogik kommen. Es bietet jedoch auch interessantes für diejenigen, die sich schon eingehender mit Montessori auseinandergesetzt haben.
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