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Babys Ernährung - Das Baby verweigert die Nahrung

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Es gibt diverse Gründe, warum dein Kind nicht essen möchte
Es gibt diverse Gründe, warum dein Kind nicht essen möchte

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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 09.05.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Die Umstellung auf Beikost ist bei vielen Kindern kein Problem, aber manche Eltern treibt sie in den Wahnsinn. Wir beleuchten hier einige Gründe für Nahrungsverweigerung des Kindes und was man dagegen tun kann.
Was du hier lesen kannst:
  • Die Umstellung auf Beikost
  • Keinen Druck aufbauen
  • Kranke Kinder essen schlecht
  • Geschmäcker sind verschieden
  • Überforderung senkt den Appetit
  • Ausgehungerte Kinder haben keine Geduld
  • Verwirrte Kinder verweigern die Nahrung
  • Brei ist nicht jedermanns Sache
  • Unsicherheiten können stören
  • Ablenkungen sind selten gut
  • Anspannung und Stress – Kinder spüren es
  • Arzt aufsuchen

Die Umstellung auf Beikost


Die Umstellung auf Beikost ist für manche Kinder eine willkommene Abwechslung. Für andere allerdings ein großes Theater, gegen das sie sich teilweise mit Händen und Füßen wehren. Es gibt eine Vielzahl an Gründen, die letztendlich dafür sorgen, dass das Kind die Nahrungsaufnahme bei Beikost plötzlich verweigert und im Endeffekt dafür sorgen, dass es zu Kämpfen, Tränen und Frust auf allen Seiten am Essenstisch kommt.

Keinen Druck aufbauen

Gleich zum Anfang wollen wir direkt den einen wichtigen Punkt ansprechen, der niemals aus den Augen verloren gehen darf, da es sonst zu noch mehr Reibereien, Stress und zum Ausbleiben von Erfolgen kommen wird: Druck. Wenn dein Kind den Eindruck hat, dass es gezwungen ist etwas zu tun, dass es keine Möglichkeit hat, etwas zu umgehen, wird es sich mit Händen und Füßen wehren. Wenn du immer mehr Druck bei dem Kind aufbaust, dann wird es in der Regel darauf so reagieren, dass es einfach keine Lust mehr haben wird, kooperativ mitzuarbeiten. Baust du Druck bei deinem Kind auf, kannst du davon ausgehen, dass in den allermeisten Fällen dies nur dazu führen wird, dass das, was auch immer du nun genau von deinem Kind möchtest, dein Kind schon aus Prinzip nicht mehr tun wird.
Dies ist eine Lektion, die schon im Babyalter relevant ist, die aber auch später im Verlauf der nächsten Jahre immer mehr an Bedeutung zunimmt und spätestens im Teenageralter seinen Höhepunkt erreicht. Druck in der Erziehung sorgt meistens nur für einen gewissen Gegendruck vom Kind und ist hauptverantwortlich dafür, dass die Kinder unkooperativ an alles herangehen, von dem sie glauben, dass sie es tun müssen. Also auch beim Umstellen auf Beikost ist Druck immer grundsätzlich zu vermeiden.

Kranke Kinder essen schlecht

Ein sehr häufiger Grund, warum Babys die Beikost komplett verweigern, vollkommen losgelöst, ob sie sie vorher schon gegessen haben oder nicht, ist die Tatsache, dass das Kind einfach krank sein könnte. Jeder von uns weiß wie es ist, krank zu sein und allen von uns ist bewusst, dass man nicht immer großen Appetit hat, wenn man krank ist und so kann es durchaus sein, dass dein Kind nur deshalb nichts isst, weil es kränkelt und dementsprechend keinen Appetit hat. Solltest du also bemerken, dass dein Kind plötzlich nicht mehr essen möchte, so ist es durchaus möglich, dass du vielleicht zwar noch nichts von der Erkrankung bemerkt hast, diese aber schon auf dem Vormarsch ist und die Appetitlosigkeit quasi nur ein Vorbote dieser Infektion ist, die sich dein Kind eingefangen hat und die es jetzt auskurieren muss.

Geschmäcker sind verschieden

Gerade zu Beginn der Beikosteinführung kann es durchaus sein, dass das Kind einfach den ungewohnten Geschmack nicht mag. Nicht jedes Kind ist begeistert von der Idee, dass es pürierte Kartoffeln essen oder womöglich sogar mit Frühkarotten beginnen soll. Nicht wenige Kinder können den Geschmack von Frühkarotten oder ähnlichem nicht ausstehen und verweigern aus diesem Grund die Beikost. Warum das Kind den Geschmack nicht besonders mag, lässt sich genauso wenig erklären wie der Grund, warum der eine von uns wahnsinnig gerne rohe Zwiebeln isst, während der andere allein bei der Vorstellung schon würgen muss. Du solltest definitiv dafür sorgen, dass die Sorte, die dein Kind immer verweigert einfach eine Weile verschwindet und später noch einmal probiert werden kann.
Genauso wie jeder Mensch einen unterschiedlichen Geschmack hat, verändert sich der Geschmack auch bei Kindern im Laufe der Zeit ganz drastisch und Dinge, die heute noch zu den Gerichten gehören, die das Kind überhaupt nicht mag, gehören womöglich morgen schon zu den Lieblingsspeisen dieses Kindes. Hier hilft es wirklich nur, die Vorlieben zu akzeptieren und jene Dinge, die verweigert werden, einige Tage wegzulassen und sie gegebenenfalls später noch einmal auszuprobieren, da sich der Geschmack bis dahin womöglich geändert haben könnte.

Überforderung senkt den Appetit

Ebenso interessant ist es, dass Kinder, die überfordert sind im Normalfall auch recht schnell ihren Appetit verlieren. Dies passiert gerade immer dann, wenn du zu schnell zu viele Dinge von deinem Kind verlangst. Gerade bei der Einführung von Beikost kann es durchaus sein, dass das plötzliche Essen mit dem Löffel zu einer Überforderung führt, die dann nicht selten darin resultiert, dass das Kind einfach keine Lust mehr zum Essen hat und sein Appetit stark reduziert wird. Überforderung sollte, wenn möglich, grundsätzlich vermieden werden, da sie in der Regel nur zu Problemen führt. Natürlich kann eine Überforderung auch auftreten, wenn sich das Kind aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in der Lage fühlt, mit den an ihm gestellten Anforderungen beim Essen klar zukommen. Dies muss nicht einmal unbedingt sinnvolle Gründe haben, sondern das kann ein subjektives Überforderungsgefühl sein. Überforderung ist in den meisten Fällen ein sehr subjektives Gefühl, bei dem es nicht unbedingt eine echte Überforderung im herkömmlichen Sinne geben muss, sondern das Kind nur den Eindruck bekommen hat, dass es überfordert wird. Hier muss man einfach aufpassen, vor allem auf die Signale des Kindes achten und im Zweifelsfall ruhig mal für einige Tage ein paar Schritte zurückgehen, sodass sich das Kind wieder entspannen kann.

Ausgehungerte Kinder haben keine Geduld

Je jünger die Kinder sind, desto weniger können Sie sich gedulden. Hat ein Kind Hunger, ist dies für die meisten Kinder immer direkt ein Weltuntergang und sie wollen möglichst schnell, dass dieses unangenehme Gefühl beseitigt wird. Bisher haben die meisten Kinder in der Regel auch gelernt, dass sie etwas zu essen bekommen, sobald sie ihren Hunger äußern. Dieses Gefühl länger aushalten zu müssen, finden die meisten Kinder nicht so besonders gut.

Im Gegensatz zur Flasche oder zur Brust ist das Füttern mit Beikost eine eher langwierige Sache und es braucht viele Löffel und viel Arbeit auf Seiten des Kindes, um den ersten Hunger unter Kontrolle zu bekommen. Dementsprechend kann man beobachten, dass gerade ausgehungerte Kinder, also Kinder, die über ihre Zeit sind und starken Hunger haben, absolut unentspannt sind und in der Regel keine Geduld mehr haben, Beikost zu essen, sondern lieber eine Flasche oder irgendetwas anderes, was schnell geht, in den Mund nehmen und mal eben leer machen. Das Essen mit dem Löffel ist gerade in der Anfangszeit eine Sache, wo man nur dann erfolgreich mit ist, wenn es einem gelingt dafür zu sorgen, dass die Umstände immer passend sind.

Verwirrte Kinder verweigern die Nahrung

Darüber hinaus fühlen sich viele Kinder in der Regel auch stark verwirrt, weil die Art der Nahrungsaufnahme sich plötzlich so verändert. So kann es zum Beispiel sein, dass das Kind mit dem Füttern durch die Mutter verbindet, dass es eine Flasche oder Brust bekommt und absolut überfordert ist mit der Überlegung, dass es jetzt von einem Löffel essen soll. Diese Verwirrung lässt sich in einigen Fällen dadurch umgehen, dass zum Beispiel der Vater des Kindes versucht, mit der Beikost anzufangen. Dann kann das Kind den Papa im Bezug auf Essen mit dem komischen Löffel und dem Kram aus dem Gläschen in Verbindung bringen und gerade für die Übergangszeit ganz genau trennen und sagen "Mama plus Füttern bedeutet Flasche oder Brust" oder eben "Papa und Füttern bedeutet Löffel und Gläschen". Gerade bei sensiblen Kindern ist das wichtig.

Brei ist nicht jedermanns Sache

Pürierte Speisen sind in der Regel nicht jedermanns Sache und so gibt es durchaus einige Kinder, die es bevorzugen würden, wenn sie von der Milchnahrung direkt zu wirklich fester Nahrung übergehen könnten, da ihnen dieser Zwischenschritt des Breis einfach nicht schmeckt oder nicht geheuer ist. Zwar kommt dies nur relativ selten vor, doch du kannst durchaus versuchen, wenn dein Kind die Beikost komplett verweigert, zu schauen, ob es tatsächlich an der Konsistenz oder dem Geschmack liegt und dein Kind vielleicht besser auf ein paar kleine Stücke Brot oder gekochtes, abgekühltes Gemüse reagiert. Es gibt einige Kinder, die lieber Dinge essen, die sie vorher etwas beißen müssen, als einfach nur den Brei vom Löffel zu schlürfen.

Unsicherheiten können stören

Essen ist für die meisten Kinder eine ziemliche Herausforderung, denn das Essen ist auf einem komischen Löffel, muss dann in den Mund gebracht werden, muss mithilfe der Zunge irgendwie zum Hals kommen und dann muss das Zeug auch noch heruntergeschluckt werden und das idealerweise auch alles noch in der richtigen Reihenfolge. Dabei läuft es nicht wie Milch einfach so gut herunter und die ganze Art und Weise sich zu bewegen ist beim Essen ganz anders. Dies führt in der Regel dazu, dass die Kinder verunsichert sind und durch diese Unsicherheit mögen sie häufig nicht essen. Hier gilt es, Ruhe zu bewahren und dem Kind Zeit zu lassen, denn gerade unsichere Kinder brauchen eine gefühlte Ewigkeit, um jeden der einzelnen Teilschritte auszuführen und man könnte fast den Eindruck haben, dass sie kein wirkliches Interesse daran haben, dies zu tun. Hier hilft wirklich nur sich Zeit nehmen und dem Kind so viel Zeit lassen, wie irgendwie möglich ist. Auch bei vorhandenen Unsicherheiten ist es wieder ganz wichtig, keinen Druck aufzubauen, denn das würde die Unsicherheiten nur verschlimmern und schließlich zu Ablehnungen führen.

Ablenkungen sind selten gut

Auch Ablenkungen können dafür sorgen, dass dein Kind nicht richtig essen möchte. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen, für die das Essen vom Löffel, das Beißen, Kauen und Schlucken etwas ganz Natürliches ist, ist es für das Kind etwas Neues. Läuft jetzt ein Radio oder der Fernseher im Hintergrund, so kann es durchaus sein, dass das Kind abgelenkt und einfach nicht mehr in der Lage ist, noch zusätzlich diese motorisch anspruchsvollen Bewegungen des Kauens und Schluckens korrekt auszuführen. Hier hilft es eigentlich nur, Ablenkungen zu vermeiden und das Kind in einer ruhigen, stillen und vor allem reizarmen Umgebung zu füttern, wo es sich komplett auf den Löffel und das, was es tun soll, konzentrieren kann.

Anspannung und Stress – Kinder spüren es

Auch Zeitdruck oder Stress können dafür sorgen, dass das Kind nicht essen möchte. Kinder haben sehr feine Antennen dafür, wenn es darum geht, herauszufinden, dass Mama oder Papa oder vielleicht auch beide irgendwie unter Zeitdruck stehen oder gestresst sind. Vermutlich kennt jeder das Dilemma, das gerade dann, wenn man es besonders eilig hat, die Kinder am meisten trödeln oder Theater machen. Dies liegt meistens daran, dass die Kinder durchaus mitbekommen, dass eine gewisse Anspannung herrscht und es ist ihre Art, mit dieser Anspannung umzugehen. Das heißt nun aber nicht, dass die Kinder Stress machen, sondern sie spiegeln nur das wieder, was sie von uns aufnehmen. So kann es auch beim Essen sein, wenn du stark unter Stress oder Zeitdruck stehst, dass dein Kind diese Stimmung aufnimmt und versucht, diese Gefühle irgendwie zu kompensieren. Das führt nicht selten dazu, dass das Kind die Nahrung verweigert und plötzlich ein riesen Theater am Essenstisch macht. 12. Arzt aufsuchen Sollte das Kind nicht essen und du der Meinung sein, dass nichts von diesen genannten Punkten zutrifft, so kann es durchaus nützlich sein, einmal einen Arzt aufzusuchen, der sich das Kind ansieht. Dies ist wichtig, da es durchaus möglich sein kann, dass es körperliche Einschränkungen oder Probleme gibt, die einfach bisher nur noch nicht aufgefallen sind und die dein Kind daran hindern, zu essen.
[KaKra]

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