⎯ Wir lieben Familie ⎯

Unsere Begegnung mit den Läusen

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Wo ist die Laus?
Wo ist die Laus?

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 15.07.2011Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Es ist Freitag, mein Handy klingelt, der Kindergarten ist am Apparat. Die Nachricht lautet: Im Kindergarten gibt es Läuse, Mia hat Läuse – ich habe Läuse. Ahh!

Mein Kopf fängt urplötzlich an zu zucken!

Also mache ich mich auf den Weg, meinen kleinen Läuse-Bengel von der Kita abzuholen. Mit dem Satz: "Mama, ich habe Käfer auf meinem Kopf", empfängt sie mich schon an der Tür.

In die Apotheke

Mit einem großen Plastiksack im Gepäck, der jegliche Kleidung von Mia aus dem Kindergarten enthält, machen wir uns auf den Weg zur Apotheke. Dort angekommen, frage ich mit leiser Stimme, was ich denn alles tun muss, um die lästigen kleinen Biester wieder loszuwerden. Mit zwei Familienpackungen Läuse-Shampoo (für uns und unsere Mitbewohnerin) und einem Läusekamm bewaffnet, machen wir uns auf den Weg nach Hause.

Wir fangen mit der Behandlung an

Dort angekommen, hängt der Kopf gleich in der Badewanne, die Haare werden angefeuchtet und das Läuse-Shampoo großzügig und gleichmäßig in den Haaren verteilt. Nach einer langen Kopfmassage und noch ein wenig mehr Läusemittel werden die Haare zu einem Zopf gebunden und in einem Handtuch versteckt. Nun das Mittel einwirken lassen. Ich bin an der Reihe. Kaum sind meine Haare in Kontakt mit dem Mittel, da fangen die kleinen Tierchen auch schon an zu krabbeln ...

Vor lauter Sorge, dass wir die Läuse nicht loswerden, lasse ich das Mittel anstatt den vorgeschriebenen 30 Minuten bestimmt eine Stunde in den Haaren. Während dieser Zeit tigere ich durch die Wohnung, ich ziehe alle Betten, das Sofa und die Kissen ab, sammele unsere komplette Wäsche ein und stopfe alles in die Waschmaschine. Den Temperaturregler nur noch auf 60 Grad stellen und den Startknopf drücken. Danach sind unsere Köpfe wieder an der Reihe.

Nach dem sorgfältigen Auswaschen des Shampoos müssen Mias Haare mit dem Läusekamm gekämmt werden. Das stellt sich als schwieriger heraus als gedacht, da ihre mittlerweile taillenlangen Haare total verknotet sind. Mist, Mia meckert. Zum Glück läuft gerade Peter Pan im Fernsehen und sie lässt die Prozedur nun lieb und brav über sich ergehen. Mit frischer Kleidung, trockenen und nach Chemie riechenden Haaren kann nach sagenumwobenen 45 Minuten kämmen, das Kinderzimmer wieder unsicher gemacht werden. Nachdem ich den Vorgang auch bei mir durchgeführt habe und mein Kopf leider immer noch juckt, fange ich an, alle Haarbürsten und Zopfgummis für die nächsten drei Tage im Gefrierschrank zu verstauen. Die Kuscheltiere und der Fahrradhelm kommen in einen blauen Müllsack und lagern nun für die nächste Woche im Keller.

Am nächsten Tag

Am nächsten Tag beziehe ich aus Angst, die Tierchen hätten überleben können, unsere Betten noch einmal neu und wiederhole täglich das Kämmen mit dem Spezialkamm. Langsam juckt es auch nicht mehr und Mia kann am Montag schon wieder in den Kindergarten und ich in die Uni. Am darauffolgenden Wochenende wiederholten wir das Manöver „Läuse-Bekämpfung“ unter Einsatz von reichlich Läuse-Shampoo noch ein Mal.

Leider waren wir wohl nicht so erfolgreich wie erhofft: Mia wird im Kindergarten erneut befallen. Auf jeden Fall entdeckte ich nach weiteren drei Wochen beim täglichen Kämmen wieder ein paar ungebetene Gäste auf ihrem Kopf. Dieses Mal rüstet uns der Apotheker mit Shampoo, Polster-Spray und Waschmittel zur Läusebekämpfung aus. Das Ganze geht also in die zweite Runde. Haare waschen, Wäsche dieses mal mit dem speziellen Waschmittel in die Waschmaschine, Polster, Stoffoberflächen und Kuscheltier mit dem Läuse-Polster-Spray behandeln, wieder eine Woche lang Mias Haare mit dem Läusekamm kämmen und noch ein Mal die Läuse-Shampoo Behandlung ...

Ich glaube Mia hat das Ganze mehr gefallen, als sie zugeben würde. Immerhin durfte sie jedes Mal, wenn ich ihr die Haare kämmen wollte, vor dem Fernseher Platz nehmen, damit sie ein wenig abgelenkt war. Aber wie heißt es doch so schön: Besondere Situationen erfordern besondere Ausnahmen – ich meine Maßnahmen ...

[MM]

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