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@nele1407
Also der Aberglaube mit der Wäsche kommt wohl aus einem alten germanischen Glauben heraus. Nachdem sind in den 12 Nächten ab der Wintersonnenwende die sog Raunächte in denen Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben . Und die sollen wohl wirklich nicht in der Wäsche hängen bleiben sondern wieder raus kommen aus dem Haus .
In der Zeit wurde halt das Haus und die Stallungen ausgeräuchert - deswegen hätte die Wäsche dann auch extrem gerochen. Mit ein Grund warum der Brauch wohl damals entstanden ist. Also waschen darf man eigentlich . nur halt nicht hängen lassen
Hinzu kam die Vorstellung, dass weiße Wäsche an Leichentücher erinnert. Und da nun in den Raunächten das Tor zur Anderswelt geöffnet ist u. die Geister auf der Erde wandeln, könnten diese glauben, dass in einem Haus, in dem weiße Wäsche hängt, bereits jemand verstorben ist - und nehmen dann auch jemanden mit. Außerdem soll man in diesen Nächten die Haustüre immer verschlossen halten u. unnötige Arbeiten vermeiden. Sie könnten die Aufmerksamkeit der wilden Schar auf sich lenken. Der Brauch, an Silvester richtig Krach zu machen, hängt ja auch damit zusammen. - Mit dem Lärm sollen die Geister vertrieben werden.
Die Raunächte beginnen am Abend des 25. Dezember und dauern bis 6. Januar, sind also die letzten sechs Nächte im alten und die ersten sechs Nächte im neuen Jahr. Vorchristlicher Aberglauben und uraltes Brauchtum ranken sich um diese 12 Nächte, in denen nach germanischem Aberglauben das wilde Heer von Odin durch die Luft fährt und jeden mitreißt, der ihm begegnet. Auch Berchta - bekannt aus dem Märchen als Schnee erzeugende Frau Holle - zieht in diesen Nächten mit ihren Kindern umher.
Allgemein verbreitet war der Gedanke, dass die den Nächten folgenden 12 Tage das Wetter der kommenden 12 Monate anzeigen, wobei jeder Tag für einen Monat des kommenden Jahres steht. Noch heute gibt es in ländlichen Gebieten Bauern, die sich das Wetter in dieser Zeit aufzeichnen, um eine Prognose für das kommende Jahr zu haben. In der Zeit der 12 Nächte sollte man keine Türen zuschlagen, sonst müsse man im kommenden Jahr mit Blitz und Donner rechnen. Wer sich in dieser Zeit Fingernägel oder Haare schnitt, musste mit Fingerkrankheiten oder Kopfschmerzen rechnen.
In der Nacht zum neuen Jahr sollte man in der ersten halben Stunde nach Mitternacht alle Türen und Fenster verschließen - außer der Hintertür, weil durch sie der Segen ins Haus kommt. Am Silvesterabend konnte man am Zaun des Nachbarn rütteln, damit im neuen Jahr dessen Hühner zum Eierlegen auf das eigene Grundstück kommen. Am Neujahrsmorgen sollte man Lebkuchen in Schnaps legen, anzünden und dann essen, um vor Sodbrennen geschützt zu sein.
Die letzte Nacht vom 5. auf den 6. Januar galt als "Berchtenabend". Der Tag wurde dann mit Maskenumzügen begangen, Felder wurden mit Weihwasser besprengt, um die Erde zum Leben zu erwecken, damit sie fruchtbar und ertragreich sei. Diesen lärmenden Berchtenläufen setzte das Christentum im Mittelalter die Umzüge der Sternsinger entgegen.
Dem Sonnenschein wurde an diesen Tagen orakelhafte Bedeutung zugeschrieben: Sonnenschein bedeutet am
1. Lostag : Es wird ein glückliches, neues Jahr werden.
2. Lostag : Preiserhöhungen stehen an.
3. Lostag : Streitigkeiten kommen auf.
4. Lostag : Fieberträume werden plagen.
5. Lostag : Es wird eine gute Obsternte.
6. Lostag : Auch alle anderen Früchte gedeihen prächtig.
7. Lostag : Die Viehweiden tragen saftige Kräuter.
8. Lostag : Fische und Vögel sind zahlreich.
9. Lostag : Gute Kaufmannsgeschäfte stehen ins Haus.
10. Lostag : Unwetter kommen.
11. Lostag : Nebeltage treten vermehrt auf.
12. Lostag : Zwist und Hader kommt auf
Je nach Landkreis wo man herkommt gibt es auch noch folgende Legende:
In den Zwölf Nächten zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar ist die Wilde Jagd unterwegs. Nach den Grimmschen Sagen Frau Holla und ihr Anhang, nach nordischer Sage Gott Odin mit den Einherjern und Walküren.
Und jedenfalls mögen diese es nicht, wenn man sich in den Zwölf Nächten profanen Arbeiten hingibt. Nach den Sagen fallen sie regelmäßig über Leute her, die sie spinndend oder anderweitig handwerkend antreffen. Und das gilt dann sicher auch für die Wäsche.
Wer in den Zwölf Nächten Wäsche macht und draußen hängen läßt, der wird von der Wilden Jagd im Laufe des Jahres entführt und muß von nun an bis in alle Ewigkeit mitreiten.
Fazit: Ob du jetzt wäsche wäschst oder nicht, ob du sie hängen lässt oder nicht - musst alleine du entscheiden.
Ich habe schon immer gewaschen, hatte sie auch über Sylvester hängen etc. - und uns ist nie wesentlich anderes passiert als unseren Nachbarn, meiner Schwiegermutter etc. die sich strikt dran gehalten haben . ;-)