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Ursachen für Übergewicht: Selbstverantwortung oder genetische Veranlagung?

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Wer hat Schuld am Übergewicht?
Wer hat Schuld am Übergewicht?
AutoreninfoErnährungsberaterin Lala
aktualisiert: 10.01.2011Ernährungswissenschaftlerin
Ernährung, Gesundheit, Familie
Die Ursachen für Übergewicht sind vielfältig und reichen vom Einfluss der Gene, über die Ernährung in der Kindheit bis zu den jetzigen Essgewohnheiten und Stoffwechselfunktionen.

Übergewicht entsteht immer durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren und ist zum einen Teil genetisch und zum anderen Teil durch individuelles Essverhalten bedingt. Auch wenn eine genetische Veranlagung von Übergewicht vorhanden ist, muss es nicht zur Entstehung von Übergewicht kommen. Aber in diesem Fall ist von klein auf eine entsprechende Ernährung und viel Bewegung notwendig.


Ursachen für Übergewicht

Die Ursachen für Übergewicht sind mannigfaltig und die Aussage ‚der ißt einfach zu viel ist längst nicht mehr richtig. In den meisten Fällen spielen viele Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht zusammen.

  1. Genetische Faktoren: Wie stark die Gene tatsächlich für die erhöhte Speicherung an Fett im Körper verantwortlich sind, kann nicht gesagt werden: der Schätzwert liegt zwischen 30 bis 70 %. Es ist unbestritten, dass die genetische Veranlagung bei der Ausprägung von Übergewicht eine Rolle spielt. Aber trotz möglicher Veranlagung ist Dicksein kein unausweichliches Schicksal. Menschen mit der genetischen Veranlagung zu Übergewicht müssen ihren Lebensstil ganz bewusst ihrem Erbe anpassen.
  2. Die Schwangerschaft: Eine Überernährung der Mutter in der Schwangerschaft, oder nicht behandelte Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko für späteres Übergewicht beim Kind.
  3. Ernährung im Säuglingsalter: Muttermilch ist die beste Nahrung, um späterem Übergewicht vorzubeugen. Je länger ein Säugling gestillt wird, desto geringer ist das Risiko für die Entstehung von Übergewicht. Das Risiko für die Entstehung von Übergewicht wird durch frühen Umstieg auf Folgemilch (vor dem 5. Monat) und zu frühe Gabe von kohlenhydratreicher Beikost (vor dem 4. Monat) erhöht. Auch ein Überfüttern (über den Hunger essen) des Babys erhöht das Risiko für Übergewicht.
  4. Das Kindesalter: Ein gesundes Essverhalten und gesundes Körpergewicht schützen Kinder vor späterem Übergewicht. Denn Kinder mit Übergewicht lagern nicht nur mehr Fett ein, sie bauen im Gegensatz zu Erwachsenen auch mehr Fettzellen auf. Diese Fettzellen bilden sich nie mehr zurück und haben einen direkten Zusammenhang mit dem Hungerzentrum im Gehirn. Das heißt, übergewichtige Kinder werden immer mit dem Gewicht kämpfen, beziehungsweise mehr Hunger haben als andere Kinder.
  5. Das soziale und emotionale Umfeld: Die Eltern sind das große Vorbild der Kinder, auch im Essverhalten. Wenn Eltern sich unausgeglichen ernähren, wird das Kind schwer ein gesundes Essverhalten erlernen. Essen sollte nie als Zeitvertreib, Trostspender oder gegen Stress verwendet werden.
  6. Das Bewegungsverhalten: Bei Kindern, die täglich mehr als 2 Stunden fernsehen oder Computerspiele spielen, kommt es 1,7mal häufiger zu Übergewicht. Körperliche Bewegung spielt eine große Rolle bei der Gewichtsregulation.
  7. Der Stoffwechsel: Viele Hormone haben einen Einfluss auf das Körpergewicht, wie etwa Insulin, Leptin oder Östrogen. Durch eine gesunde Ernährung kann dem Einfluss der  Hormone nur wenig entgegengesteuert werden. Hier hilft in vielen Fällen nur, zuerst den Hormonhaushalt und dann das Körpergewicht zu stabilisieren. Auch erlernte oder angeborene Störungen in den Sättigungsmechanismen führen meist zu Übergewicht.

Praktische Tipps für Personen mit genetischer Veranlagung zu Übergewicht

  • Ausgeglichen essen
    Eine ausgeglichene Kost mit vielen frischen Lebensmitteln und wenig Süßigkeiten bilden die Grundlage der Ernährung.
  • Mehrere Mahlzeiten täglich
    Mindestens 5 Mahlzeiten pro Tag essen, denn Menschen die häufiger essen, haben weniger oft Übergewicht.
  • Nie hungern!
    Vor allem Kinder dürfen nie hungern, in der Angst sie könnten zu dick sein. Kinder brauchen jederzeit den Zugang zum Essen, aber zu gesunder Nahrung.
  • Nicht Überessen!
    Das gilt sowohl für Erwachsene, als auch für Babys und Kinder.
  • In Gesellschaft essen
    Oft in Gesellschaft essen, vor allem Kinder nicht alleine essen lassen.
  • Viele unverarbeitete Lebensmittel essen
    Wenig Lebensmittel essen, die stark verarbeitet, zuckerreich oder fettreich sind (z.B. Fast Food, Fertiggerichte, Süßigkeiten, Backwaren, Kinderlebensmittel).
  • Keine Light-Produkte
    Keine Light-Produkte essen, sie machen weniger satt und sind oft kaum kalorienarmer.
  • Keine Überernährung in der Schwangerschaft
    Keine Überernährung in der Schwangerschaft und eine Schwangerschaftsdiabetes gut einstellen.
  • Mindestens 3 Monate stillen
    Beim Baby: mindestens die ersten 3 Monate voll stillen. Kein Umstieg auf Folgemilch, sondern Prenahrung das ganze erste Lebensjahr geben. Beikosteinführung erst ab dem 5. Monat. Die Basis der Beikost sollte Säuglingsmilch/Muttermilch, Getreide, Obst und Gemüse sein. Zuckerreiche und aromatisierte Lebensmittel sollten im ersten Lebensjahr nicht gegeben werden.
  • Ernährung beim Kind
    Bei einem Kind muss bei gesunder Ernährung mit frischen Lebensmitteln und viel Bewegung keine Gewichtsregulation gemacht werden. Übergewicht bei Kindern sollte nur mit Hilfe von Experten reduziert werden. Die Gefahr einer folgenden Essstörung ist zu groß.

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