Emotionales Lernen
Experten denken, dass der Grund dieser Tatsache gerade in der eher kurzen Zeitspanne liegt, in der sich Kind und Vater regelmäßig sehen. Da die Mutter den ganzen Tag anwesend ist und viel mit dem Kind spricht, taucht der Vater dagegen immer nur für wenige Stunden auf, und seine Anwesenheit löst im Kind oftmals eine höhere (positive) emotionelle Spannung aus. Da Emotionen in Lernprozessen grundsätzlich eine große Rolle spielen, vor allem während der Kindheit, ist es eigentlich verständlich, dass Papas Wörter sich beim Kind schneller und tiefer einprägen.
Mütter passen ihren Wortschatz an
Es scheint auch sehr wahrscheinlich zu sein, dass Mütter sich dem Wortschatz des Kindes wesentlich mehr und viel flexibler anpassen als Väter. Sie verstehen auch die halben Sätze, halb ausgesprochene Wörter, die
Babysprache, die Gestik und Mimik ihrer Kinder. Dabei neigen sie sogar dazu, mit dem Kind auch auf dieser Art und Weise zu kommunizieren und benutzen oft auch selbst die Babysprache.
Mütter ermöglichen dem Kind darum eine bequemere (man kann sogar manchmal sagen "faule") Kommunikation, während Väter eher die Erwachsenensprache benutzen, wenn sie sich mit ihren Sprösslingen unterhalten. Diese Herausforderung ist natürlich viel größer und unterstützt somit die kindliche Sprachentwicklung wesentlich effizienter als die Wiederholung der eigenen Babysprache.
Väter sind für die Sprachentwicklung wichtig
Es ist also sehr nützlich, wenn Väter sich die Zeit nehmen, sich mit ihren Kindern täglich auszutauschen und es tut den beiden gut, wenn Mama sie in dieser Zeit alleine lässt. Natürlich erhöht das auch die Verantwortung des Vaters: Es scheint ja nicht egal zu sein, wie und was er dem Kind sagt.
Auch wenn Papa mit Mama redet und die Kinder dabei anwesend sind, kann man davon ausgehen, dass die Art und Weise wie Papa spricht von den Kindern schneller kopiert wird. Schimpft Papa, wenn er verärgert ist, benutzt er bevorzugt Umgangssprache oder geht er sparsam mit Wörtern um, darf die Familie auch nicht überrascht sein, wenn das Kind sich schon sehr bald ähnlich verhält.