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Mumps

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 19.08.2019Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Auch Mumps gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten und heilt in der Regel ohne Spätfolgen aus. Mumps ist eine akute Virusinfektion, die den Hals und den Kopf seitlich stark anschwellen lässt. Was es sonst noch über diese Erkrankung zu wissen gibt, das erfährst du hier in diesem Artikel.

Was du hier lesen kannst:

  1. Was ist Mumps?
  2. Wie kann man sich anstecken?
  3. Was sind die Symptome?
  4. Wie kann man Mumps behandeln?
  5. Welche Gefahren hat eine Erkrankung?
  6. Mumps in der Schwangerschaft
  7. Möglichkeiten des Vorbeugens

1. Was ist Mumps?

Bei Mumps handelt es sich, wie bei so vielen Kinderkrankheiten, um eine Virusinfektion. Hierbei schwellen typischerweise die Ohrspeicheldrüsen seitlich am Kopf und der Hals sehr stark an. Mumps gilt als eine Kinderkrankheit, da in der Regel vor allem Kinder an ihr erkranken. In selteneren Fällen kann es aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen zu einer Mumps-Erkrankung kommen. Umgangssprachlich ist Mumps auch bekannt unter dem Namen Ziegenpeter oder Tölpel.

2. Wie kann man sich anstecken?

Mumps ist wie viele Virusinfektionen eine Tröpfcheninfektion. Die Viren, die Mumps auslösen, gehören zu den Paramyxoviren, zu den unter anderem auch die Masernviren zählen. In der Regel werden die Viren durch Speichel übertragen, der beim Husten, Niesen oder auch durch das Sprechen in die Umgebungsluft gelangen und dort ein perfekter Träger für die Mumpsviren ist. Schon das Einatmen dieser kontaminierten Luft kann dafür sorgen, dass man sich mit Mumpsviren infiziert. Natürlich ist auch der Übertragungsweg über direkten Speichelkontakt wie etwa beim Küssen oder über Umwege wie zum Beispiel über kontaminierte Gegenstände wie Gläser, gemeinsam benutzte Strohhalme oder Flaschen möglich. Auch Bestecke sollte besser nicht geteilt werden. Nicht auszuschließen, aber doch verhältnismäßig selten, kommt eine Übertragung über andere Gegenstände infrage. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass nur Menschen, die noch nicht an Mumps erkrankt sind, in der Regel durch diesen Virus gefährdet sind. Normalerweise führt eine einmalige Infektion dazu, dass es zu einer lebenslangen Immunität gegen diesen Virus kommt.

Die Hauptansteckung Gefahr bei Mumps liegt in den ersten 2 bis 4 Tagen nach Ausbruch der Erkrankung. Allerdings ist das Gemeine, dass eine Ansteckung schon sieben Tage vor und bis zu neun Tage nach dem typischen Anschwellen der Ohrspeicheldrüsen noch möglich ist. So beträgt der Zeitraum, in dem man das Mumps Virus weitergeben kann, also mindestens 16 Tage. In der Regel wird das Virus auch deutlich darüber hinaus noch weitergegeben. Darüber hinaus besteht natürlich auch die Gefahr, dass Menschen, die nicht selbst symptomatisch daran erkranken, dass Virus trotzdem weitergeben können.

Hat man sich den Virus zugezogen, so dauert es noch einige Zeit, die sogenannte Inkubationszeit, bis die ersten Symptome auftreten, falls denn überhaupt Symptome auftreten. Diese Inkubationszeit beträgt bei Mumps ungefähr 12 bis 25 Tage, aber man kann beobachten, dass die meisten Krankheitsausbrüche nach 16 bis 18 Tagen passieren.

3. Was sind die Symptome?

Ähnlich wie bei den Röteln wird nicht jeder infizierte Mumps Symptome ausbilden, die eindeutig auf diese Krankheit hinweisen. Gerade einmal 60 % der Infizierten entwickeln deutliche Beschwerden. Auch bei Mumps sind die ersten Symptome recht unspezifisch und lassen sich schwer einer Erkrankung zuordnen. Viele Erkrankte beschreiben vor allem ein allgemeines Krankheitsgefühl, man fühlt sich schlapp und grundsätzlich unwohl. Aber auch Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen und nicht zuletzt Fieber können sich in der frühen Erkrankungsphase bemerkbar machen. Auch ein trockenes Gefühl im Mund und Schluckbeschwerden kann man bemerken, wenn man sich angesteckt hat, da das Mumps Virus in den Mundspeicheldrüsen eindringt. Interessant ist hier zu wissen, dass gerade bei Kindern unter fünf Jahren Mumps oftmals einer einfachen Erkältung ähnelt. Bei ihnen kommt es häufig nur zu Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen und leichtem Fieber, sodass in den meisten Fällen eine Mumpserkrankung gar nicht diagnostiziert wird. Bei Kindern unter zwei Jahren kann man beobachten, dass die Mumpsinfektion ganz häufig ohne erkennbare Symptome verläuft.

Erst ein bis zwei Tage nach dem eigentlichen Krankheitsbeginn kann man das typische, entzündliche Anschwellen der Ohrspeicheldrüsen beobachten. Die Ohrspeicheldrüsen liegen auf beiden Seiten des Gesichts und ziehen sich dort vom Jochbogen auf Höhe des Ohres bis zum Kieferwinkel. Bei Mumps kann man in der Regel beobachten, dass beide Seiten gleichzeitig anschwellen, obwohl es durchaus auch möglich ist, dass eine Seite etwas früher anschwellt als die zweite. Nur in recht seltenen Fällen kann man beobachten, dass nur eine der beiden Drüsen die typische Schwellung zeigt. Das Anschwellen im Wangen- und Halsbereich führt dann letztendlich zu den typischen Hamsterbacken, die man im Kopf hat, wenn man an Mumps denkt. In der Regel klingen diese Schwellungen innerhalb von einer Woche wieder ab. Da diese Drüsenschwellung in der Regel mit Schmerzen verbunden ist, die durch den Druck auf den Gehörgang entstehen, aber auch durch das Kauen oder das weite Öffnen des Mundes ausgelöst werden können, kann diese Erkrankung dazu führen, dass die Patienten nur noch breiige oder sehr flüssige Nahrung zu sich nehmen können, wie etwa Kartoffelpüree, Brei oder Suppe. Darüber hinaus kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass zusätzlich zu den Ohrspeicheldrüsen auch die Speicheldrüsen im Unterkiefer oder unter der Zunge anschwellen. Auch benachbarte Lymphknoten können sich durch eine Schwellung vergrößern.

4. Wie kann man Mumps behandeln?

Da es sich auch bei Mumps um eine Erkrankung handelt, die durch einen Virus ausgelöst wird, gibt es keine ursächliche Therapie gegen Mumps. Auch hier kann man wieder nur die Symptome behandeln. Das heißt, im Konkreten häufig, dass man versucht, etwas gegen die schmerzhaft geschwollenen Ohrspeicheldrüsen zu unternehmen. Hier helfen zum Beispiel Umschläge. Bei extrem starken Ohrenschmerzen kann der Arzt natürlich auch ein geeignetes Schmerzmittel empfehlen. Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Kauen lassen sich nur umgehen durch leichte breiförmige oder flüssige Speisen wie Kartoffelpüree. Saure Lebensmittel und Säfte jedoch sind bei dieser Erkrankung sehr ungeeignet, da sie wiederum die Speicheldrüsen anregen, verstärkt Sekret auszuschütten, was wiederum dazu führt, dass die Beschwerden verstärkt werden. Bei Fieber sind Bettruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr erste Mittel der Wahl. Bei starkem Fieber kann man mit Wadenwickel und eventuell auch mit fiebersenkenden Medikamenten dagegen vorgehen. Nur bei Mumps mit Komplikationen findet im Normalfall eine weitergehende Behandlung statt. Bei einer Hodenentzündung sollte strikte Bettruhe eingehalten werden und der Hoden sollte hoch gelagert und gekühlt werden. In schweren Fällen können auch entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden. Kommt es im Zuge einer Mumpserkrankung zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, so muss der Patient in der Regel in ein Krankenhaus, wo er behandelt werden kann. Hier wird er vorübergehend künstlich ernährt und bekommt Medikamente gegen die Entzündung. Auch bei Hirn- und Hirnhautentzündung ist natürlich eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

5. Welche Gefahren hat eine Erkrankung?

Glücklicherweise verursachten Mumps bei Kindern in der Regel nur ganz selten Komplikationen. Bei Erwachsenen sieht dies allerdings ganz anders aus. Je älter der Patient wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er mit Komplikationen innerhalb einer Mumpsinfektion rechnen muss. Diese Komplikationen entstehen häufig einfach dadurch, dass sich die Mumpsviren im Körper weiter ausbreiten und andere Organe befallen können. Zu den häufigsten Komplikationen einer Mumpserkrankung zählt eine Beteiligung des zentralen Nervensystems. Männer sind hierbei häufiger betroffen als Frauen. Diese Beteiligung des zentralen Nervensystems lässt sich zum Beispiel als Hirnhautentzündung oder als Gehirnentzündung beschreiben. Ein Hinweis darauf, dass es zu einer Beteiligung des Zentralnervensystems im Rahmen einer Mumpserkrankung gekommen ist, können ein steifer Nacken, Erbrechen oder Übelkeit sein. Aber auch Teilnahmslosigkeit bis hin zu Bewusstlosigkeiten können Anzeichen für Komplikationen im Rahmen einer Mumpserkrankung sein. Glücklicherweise kommt dies nur in ein bis 10 % aller Fälle vor. Todesfälle oder Spätfolgen einer solchen Mumpsbedingten Hirnhautentzündung sind glücklicherweise nicht bekannt. In weniger als ein Prozent der Fälle kann die Mumpserkrankung jedoch eine Gehirnentzündung auslösen. Mit dieser ist nicht mehr zu spaßen, denn in Einzelfällen kann diese durchaus zum Tod führen. Dass es zu einer Beteiligung des Zentralnervensystems im Rahmen der Mumps Infektion gekommen ist, lässt sich meist 4 bis 5 Tage nach der Ohrspeicheldrüsenentzündung bemerken. Allerdings kann es auch sein, dass Hinweise auf eine Gehirnentzündung oder eine Hirnhautentzündung schon einige Tage vor dem Anschwellen der Speicheldrüsen auftreten und in seltenen Fällen kann dies sogar das einzige Symptom einer Mumpsinfektion sein.

Mumpsviren können auch eine innere Entzündung auslösen und darüber hinaus auch an einer Entzündung des Gehörnervs beteiligt sein. In ganz seltenen Fällen kann es hierbei dazu kommen, dass eine bleibende Schwerhörigkeit als Spätfolge dieser Erkrankung auftritt.

Gerade Männer haben darüber hinaus noch die Gefahr, dass es bei einer Mumps Infektion zu einer Hodenentzündung kommt. Etwa 15 bis 30 % der erwachsenen, männlichen Mumpspatienten entwickeln solch eine Hodenentzündung. In den allermeisten Fällen ist nur ein Hoden betroffen, in manchen Fällen kann die Erkrankung aber auf beide Hoden gleichzeitig springen. Spätfolgen einer solchen Hodenentzündung kann eine eingeschränkte Fruchtbarkeit sein. Zum Glück kann man aber hier sagen, dass es nur sehr selten vorkommt, dass eine solche Hodenentzündung zu einer völligen Unfruchtbarkeit führt. Auch eine Nebenhodenentzündung ist eine mögliche Folge einer Infektion mit Mumpsviren.

Doch auch bei den Frauen führt eine Mumpsinfektion zu weiteren Komplikationen. In etwa drei von zehn Fällen kann es zu einer Brustentzündung kommen. Auch eine Eierstockentzündung ist im Rahmen einer Mumpsinfektion durchaus denkbar.

Ebenso kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung im Rahmen einer Mumpsinfektion auftauchen. Sie selbst äußert sich in der Regel durch starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit und entwickelt sich bei etwa 4 % der Mumpspatienten.

Weitere mögliche Komplikationen können Gelenksentzündungen, Blutarmut, Nierenentzündungen sowie Herzmuskelentzündungen sein.

6. Mumps in der Schwangerschaft

Nach heutigem Stand ist eine Mumpserkrankung in der Schwangerschaft in der Regel weder für die Mutter noch für das Kind eine ernstzunehmende Bedrohung. Das Mumps Virus kann während der Schwangerschaft nicht das Risiko für Fehlbildung oder Fehlgeburten beim ungeborenen Kind erhöhen. Das heißt, grundsätzlich erst einmal ist eine Mumpsinfektion für das geborene Baby also nicht gefährlich.

7. Möglichkeiten des Vorbeugens

Grundsätzlich erkrankt man der Regel an Mumps nur einmal in seinem Leben und erlangt sich somit eine lebenslange Immunität. Wer nicht darauf warten möchte, dass er mit dem Mumpsviren in Kontakt kommt, kann auch einfach zur Impfung greifen. Grundsätzlich sollten alle Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten das erste Mal gegen Mumps geimpft werden, während die zweite Impfung frühestens fünf Wochen danach, also im Alter von 15 bis 23 Lebensmonaten gegeben werden kann. In der Regel kann man davon ausgehen, dass man so bis ins hohe Erwachsenenalter immun gegen Mumpsviren ist.

Bei ungeimpften Kindern und Jugendlichen sollte die Mumpsimpfung so schnell wie möglich nachgeholt werden und auch bei Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und keine Mumpsimpfung oder nur eine einzelne Dosis erhalten haben, macht es in bestimmten Fällen durchaus Sinn eine weitere Impfdosis zu erhalten, gerade dann, wenn sie im Gesundheitsdienst, in Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene oder einfach in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind. Bei Mumps wird in der Regel mit abgeschwächten, lebenden Erregern geimpft. Das heißt, der Mumpsimpfstoff ist in der Regel ein Lebendimpfstoff. Hierbei muss man sich allerdings keine großen Sorgen machen, denn diese Erreger rufen in der Regel höchstens milde Symptome hervor und regen vor allem das Immunsystem zur Bildung entsprechender Antikörper gegen das Mumpsvirus an.

 

[KaKra]

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