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Windpocken

windpocken
Gegen Variazellen kann man impfen.
Gegen Variazellen kann man impfen.

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 15.01.2016Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Windpocken (bzw. Variazellen) werden durch Tröpfcheninfektion übertragen und sind hoch ansteckend.

Was sind Windpocken?

Windpocken sind eine viral verursachte Krankheit, die überwiegend bei Kindern auftritt und einen juckenden Hautausschlag mit rötlich-braunen Bläschen verursacht.

Inkubationszeit und Dauer der Krankheit

Ihre Inkubationszeit beträgt meist 11-15 Tage, kann jedoch in Einzelfällen bis zu maximal 4 Wochen dauern. In der Regel dauert die Erkrankung 1 bis 2 Wochen, Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. In dem meisten Fällen verläuft die Krankheit harmlos. Je kleiner die Kinder sind, umso besser stecken sie es weg.

Ansteckungsgefahr

Hoch ansteckend sind sie bereits 1 bis 2 Tage vor Auftreten des Ausschlags bis zum Abfallen der sogenannten Borken. Hatte man einmal Windpocken, ist man normalerweise ein Leben lang immun. Eine Ausnahme besteht dann, wenn das Immunsystem sehr stark geschwächt ist. Dann kann allerdings auch eine Gürtel- oder Gesichtsrose auftreten. Letztere ist bei Kindern jedoch eher selten.

Woran erkenne ich Windpocken?

Zu Beginn treten meist Kopfschmerzen und Fieber auf. Das sind noch relativ unspezifische Symptome. Konkret erkennt man sie an einem kleinfleckigen und stark juckenden Ausschlag am ganzen Körper. Dieser wandelt sich zu einer Schwellung mit kleinen, leicht platzenden Bläschen. Da dies in Schüben erfolgt, kann man verschiedene Stadien gleichzeitig erkennen. Dies bezeichnet man auch als "Sternenhimmel".

Behandlungsmöglichkeiten

Um den Juckreiz zu bekämpfen, gibt es stillende Puder oder Schüttelmixturen. Kühlende Kompressen können auch hilfreich gegen den Juckreiz wirken. Klassische Salben sind meist nicht so gut geeignet, da sie die erkrankte Haut luftdicht verschließen, wodurch Folgeinfektionen durch Bakterien begünstigt werden. Lockere Kleidung, am besten aus Baumwolle, reizt die angeschlagene Haut am wenigsten. Fiebert das Kind hoch, sollte man es mit entsprechenden Maßnahmen, wie z.B. fiebersenkenden Paracetamol-Zäpfchen senken.

Fingernägel schneiden

Bitte nicht kratzen, dies führt zu Narben oder kleinen Löchern in der Haut. Es empfiehlt sich daher dem Kind die Fingernägel kurz zu schneiden, um dieser Gefahr zu begegnen.

Windpocken-Impfung

Man kann gegen Variazellen impfen. Das Robert-Koch Institut empfiehlt zu einer Windpocken-Impfung als zweite Standard-Impfung.

Lesetipp: Zur Windpocken-Impfung lies bitte unseren Beitrag: Die Windpocken-Impfung.


Windpocken bei Babys

Kritisch wird es, wenn die Mutter kurz vor oder nach der Geburt an Variazellen erkrankt ist. Das Baby hat dadurch noch keinen ausreichenden Immunschutz erlangt, da es von der Mutter keine Antikörper mehr übertragen bekommt. Die Krankheit kann damit einen schweren Verlauf nehmen.

Um dies zu vermeiden werden dem Neugeborenen bei einer Erkrankung der Mutter zumeist Antikörper als sogenannte Immunprohylaxe gespritzt. Hierbei handelt es sich um Antikörper gegen das Variazella-Zoster-Virus.


Windpocken bei Erwachsenen

Erkranken Erwachsene (oder Kinder mit einer Abwehrschwäche) an Windpocken ist die Sachlage in der Regel etwas ernster. Der Krankheitsverlauf ist meist schwerer und kann mitunter zu einer Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung führen. Schwangerschaft und ein geschwächtes Immunsystem zählen mitunter zu solchen Risikofaktoren.

Da viele Erwachsene bereits als Kind an Variazellen erkrankt sind, sind sie immun dagegen. Für diejenigen die die Krankheit nicht hatten, empfiehlt sich eine Impfung.

Windpocken in der Schwangerschaft

An Variazellen erkrankte Schwangere können die Krankheit an ihr Ungeborenes über die Plazenta übertragen. Das Risiko, dass das passiert liegt etwa bei 25%; noch geringer - nämlich bei 1 bis 2% liegt es, dass das Kind dadurch geschädigt wird.

Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer Erkrankung zwischen der 8. und 20.SSW, da sich in diesem Zeitraum die Organe und Gliedmaßen des Kindes entwickeln, und es bedingt durch den Virus zu Missbildungen, Haut- und Augendefekten sowie zu Fehlbildungen am Skelett kommen kann. Auch eine Fehlgeburt ist möglich.

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf ist ähnlich wie jener bei Kindern, mit dem Unterschied, dass die Wirkungen stärker sind. Erwachsene haben ein fünffach höheres Risiko an schweren Folgeleiden zu erkranken, wie einer schweren Variazellen-Pneumonie (eine durch Windpocken verursachte Lungenentzündung), vielfach kommt es auch zu Störungen des zentralen Nervensystems wie z.B. Nackensteife und Gleichgewichtsstörungen.

Gürtelrose

Haben Erwachsene bereits eine Windpocken-Infektion durchlaufen, können diese an einer Gürtelrose erkranken. Diese beruht auf einer Reaktivierung der Windpocken-Erreger.

Impfung

Erwachsene können bis zu fünf Tage nach einer möglichen Ansteckung oder 3 Tage nach Auftreten des Hautausschlages eine sogenannte Riegelungsimpfung durchführen lassen. Eine Riegelungsimpfung werden Antikörper gegen Variazellen verabreicht, man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer passiven Windpocken-Impfung.

Generell gilt: Personen die nicht geimpft sind sollten sich von Erkrankten fernhalten. Eine rechtzeitige Konsultation eines Arztes, bei Verdacht auf eine Ansteckung ist in jedem Fall anzuraten.

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