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Dammschnitt oder Dammschutz?

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Warmer Kaffesatz zum Dammschutz
Warmer Kaffesatz zum Dammschutz
AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 21.07.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Ich bin der Meinung, dass eine Frau ein Recht auf eine möglichst unversehrte Geburt hat (ein Artikel von Hebamme Bettina Stawinski).

Das heißt, der Dammschnitt sollte nur gemacht werden, wenn das Kind akute Stresszeichen gibt und deshalb schnell auf die Welt kommen soll. Der Dammschnitt kann dem Kind drei Wehen ersparen, mehr nicht, weil er nur zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht werden kann. Dann ist er für die Frauen meist schmerzlos.

Mehrere Möglichkeiten des Dammschnitts

Es gibt mehrere Möglichkeiten des Schnittes. Wenn eine mediane Episiotomie (Dammschnitt in der Mittel, nicht seitlich) geschnitten wird, so ist das die Stelle, die auch die Natur dafür gemacht hat. Sie verheilt in der Regel gut und relativ schmerzarm. Bei allen anderen Arten des Schneidens macht die Narbe unter Umständen Probleme, wie z.B. Wetterfühligkeit, oder heilt nicht so gut ab.

Der Dammschnitt ist nahtpflichtig

Ein Dammschnitt ist immer nahtpflichtig, während es sich bei einer von der Natur gemachten Verletzung unter Umständen nur um eine Schürfung handelt, die von ganz allein heilt.

Der Dammriss heilt häufig besser, schneller und weniger schmerzhaft ab. Die Dammvorbereitung durch Dammmassagen kann einen Dammriss verhindern. Ich habe jedoch noch nie beobachtet, das es bei Frauen, die dies nicht tun, zu schwereren Verletzungen gekommen ist.

Eine niedrige Dammschnittrate in einer Klinik spricht in meinen Augen für eine frauenfreundliche und abwartende Geburtshilfe. Der Anteil der Schnitte sollte für Erstgebärende in der Klinik nicht über 30% liegen, in der Hausgeburtshilfe liegt der Anteil, je nach Hebamme, bei 1%-5%.

Ein Lappen mit warmen Kaffee

Die Stunde der Geburt sollte für die Frau der Augenblick größter Würde sein und Anfeuerungsrufe wie auf dem Fußballplatz gehören sich dort nicht. Das Gewebe braucht Zeit, um dem Druck nachzugeben und möglichst heil zu bleiben. Es ist sehr lindernd für die Frau, wenn ab dem Sichtbarwerden des Köpfchens ein Lappen mit warmen Kaffee an die Scheide gehalten wird. Kaffee fördert äußerlich angewendet die Durchblutung des Gewebes und die Wärme bringt Erleichterung für die Frau.

Ich sehe es als meine Aufgabe an, alles zu tun um eine Frau unverletzt durch die Geburt ihres Kindes zu bringen. Wenn sich das Kind trotz Dammmassage und Kaffeelappen den Platz schafft, den es braucht, wird die Verletzung in lokaler Betäubung genäht und der Frau meistens keine Beschwerden machen. Dies ist abhängig von der Nahttechnik.

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1 Kommentar

1

Also ich finde es gut was du hier geschrieben hast, ich habe auch das Glück gehabt in einer Klinik zu entbinden wo die Hebammen sich weniger für den Schnitt entscheiden. Ich bin nur ein wenig gerissen, nach zwei Tagen war alles wieder gut dass ich zumindest wieder normal sitzen konnte. Es wurde nur innen genäht :o) Wenn ich an meine Schwester denke, da wurde nen 10 cm langer Schnitt gemacht und das hat ewig gedaurt bis es heile war. Meine Kleine hatte immerhin auch nen Kopfumfang von 37,5 cm....

von Alex291075 am 09. 02. 2010

2

Bei meinem 3. Kind wurde pauschal die Schnittnarbe der 2. Geburt wieder geöffnet (seitlicher Schnitt). Der Arzt sagte, es sei notwendig, die Narbe wieder zu öffnen und das würde mich bei jeder weiteren Geburt erwarten. Im Endeffekt hatte ich dann zwei unangenehmen verwachsene, verhärtete Narben nebeneinander. Als ich zur Entbindung des 4. Kindes in eine andere Klinik ging, machte ich mir Gedanken, wo die nächste Narbe sitzen wird, um dort zeitlebens unangenehm zu drücken, aber in der Klinik verucht man grundsätzlich primär den Damm zu schützen. Weder beim 4., noch beim 5. Kind, wurde ich dort geschnitten. Es gab auch keinen Riss. Der Unterschied, bei den Presswehen, war für einen kleinen Moment ein etwas stärkerer Druck, als das Köpfchen geboren wurde. Im Gegensatz zum Zwicken, was man beim Schnitt hinterher tagelang, durch das Nähen hat, war das ein tolles Gefühl, denn es war nicht das Gefühl "verwundet" zu sein.

von Moppelchen71 am 13. 02. 2010

3

Hab auch von Freundinnen erzählt bekommen, schnell ein Schnitt damit das Baby gleich da ist. Fand ich ganz Furchtbar! Zum Glück habe ich in einer Klinik entbunden die deine Ansichten teilt. Bei meinem Sohn habe ich keinen Schnitt und auch keinen Dammriß gehabt. Ich denke es lag auch mit an seinem geringen Kopfumfang (32 cm bei 38+1ssw) Glück gehabt. LG

von Chau am 14. 02. 2010

4

bei meiner Tochter (jetzt 4 monate alt) habe ich auch kein Dammschnitt bekommen auch keine Risse, ich hatte ein riesen glück íhr kopfumfang war 34,7cm bei 39+5ssw. aber während der geburt hatte die hebamme mich ordentlich mit öl eingerieben bzw. massiert,dann ging es auch recht schnell. ja gut es kommt aber auch die gewebe an

von neslihanb am 25. 02. 2010

5

wenn ich das hier lese könnte ich heulen!! denn ich hatte bei der geburt meines ersten kindes eine schwere schwangerschaftsverletzung. bin bis in die schamlippen gerissen und die ärztin hatte alle hände voll zu tun dies wieder zusammen zu flicken!!! ich weiß nicht was die da mit mir gemacht haben aber hilfe hab ich keine bekommen , der kopf meines mäuschen hatte nen umfang von 37 cm... ich hoffe das ich nun bei der 2ten entbindung in einem anderfn kh mehr glück habe auf fähige leute zu treffen!!!

von nenny1981 am 01. 07. 2010

6

Also bei uns im KH wird generell gar nicht mehr geschnitten, die lassen es dort reißen wenn es sein muß. Ob das nun beser ist oder nicht, lass ioch mal dahin gestellt, denn bei meinem 2. Sohn (1. war ein Not-Ks) waren die Presswehen zu schnell (der Endspurt dauerte nru 20 Min.) und somit hab ich mir nen hohen Scheidenreiss, Dammriss 3. Grades und Anriss vom Schließmusekl zugezogen, was 1 Std. unter Vollnarkose genäht werden mußte weil die örtliche Betäubung nicht anschlug. Meine Hebi die vorher in dem KH gearbeitet hatte (ist da nun in Rente gegangen) sagte mir hinter her, ich hätte mir die ganzen Risse ersparen können, wenn sie rechtzeitig geschnitten hätten, so das der Platz schnell da gewesen wäre, der gebraucht wurde. Von daher denke ich, sollte man das Situationsabhängig machen. Im übrigen mußte ich schon jede 2. Presswehe veratmen, damit es nicht noch schneller geht.

von Blue83 am 30. 04. 2011

7

Hallo! Ich finde die Beiträge toll! 2 Monate vor der Geburt unserer Tochter habe ich mit regelmässiger Dammmassage angefangen. Als es endlich soweit war und ich in den Wehen lag wollten die Ärzte von Anfang an Kaiserschnitt und wer weiss was noch alles machen- alle anderen Frauen, die auf der Station waren haben mit Kaiserschnitt entbunden! Wir haben uns dagegen gewehrt- im wahrsten Sinne des Wortes! Bei mir haben sie "nur" einen Dammschnitt gemacht- fand ich trotzdem zum Heulen. Die Ärztin hat mich nicht mal gefragt, ob ich zustimmen würde, in dem Moment, als ich ihr sagte, dass ich es nicht wollte hatte sie schon geschnitten. Hoffe jetzt die Narbe verheilt wenigstens gut! Hat jemand noch einen guten Rat dafür? Danke Euch!

von Aliza21 am 27. 07. 2011

8

An alle, die dabei sind zu entbinden oder zu einem späteren Zeitpunkt Kinder haben wollen: Ihr seid die Hauptpersonen: es ist Dein Kind und Dein Körper! Sieh genau hin und achte darauf wie die Ärzte die Geburt sehen- wie viele Kaiserschnitte oder andere Eingriffe werden gemacht. Und das Wichtigste- habe jemanden dabei, der Deine Interessen vertritt und weiss, was Du möchtest und das Beste für Dich ist! Viel Glück und habt Vertrauen!

von Aliza21 am 27. 07. 2011

9

Das hört sich alles ziemlich plausibel an...habe mir allerdings bisher noch gar keine GEdanken darüber gemacht, warum ein Dammschnitt schlimm sein soll...? Bei meiner ersten Geburt (die übr. furchtbar war und ich meine richtig furchtbar) hatte ich einen Dammschnitt bekommen, den ich nicht gemerkt habe. Weder währenddessen, noch hinterher. Zum einen, weil mir nicht gesagt wurde, dass jetzt geschnitten wird (ich sollte nur bei einer Wehe 4 mal statt 3 mal pressen, da hab ich aufgehorcht) Und ich konnte am nächsten Tag auch wieder im Schneidersitz sitzen (wurde zwar bestaunt dafür, aber es war iwie bequem) und hatte null Probleme mit dem Gang zur Toilette oder mit dem Verheilen. Vielleicht bin ich da auch einfach nich so empfindlich? Bei der 2. Geburt dann war alles schöner, da hat die Hebi den Damm gestützt, glaub ich, jedenfalls wurde ich da nicht genäht hinterher. Oder doch? Da ich keine Negativerinnerung habe, kann es aber nich schlimm gewesen sein. Warte gespannt auf Nr 3!

von sommergarten am 16. 02. 2012

10

Kann man denn die Hebamme um einen Lappen mit Kaffee bitten oder wird die Hebamme denken, man wisse alles besser?

von curlen am 04. 06. 2012

11

Ich war froh über den (für mich nicht bemerkbaren und absolut schnerzfreien) Schnitt, da sonst meine Kleine nicht hier wäre!

von Daniela|Spies am 24. 01. 2019



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