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Ausfluss in der Schwangerschaft

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Hygiene hilft Infektionen vorzubeugen
Hygiene hilft Infektionen vorzubeugen

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 02.12.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bereits ganz zu Anfang einer Schwangerschaft fällt vielen Frauen ein verstärkter Vaginalausfluss auf, der sich bis zur Geburt weiter steigert.

Ist dieser Ausfluss milchig-weiß und hat einen milden, unauffälligen Geruch, besteht kein Grund zur Besorgnis. Gelblich-grüne oder blutige Absonderungen können hingegen ein Anzeichen für Infektionen sein, die vor der Geburt unbedingt behandelt werden sollten.

Hinweis: Die unterschiedliche Färbung des Auflusses kann diverse Ursachen haben, hier kannst Du mehr dazu lesen:

Welchen Sinn hat der Ausfluss?

Auch außerhalb der Schwangerschaft haben viele Frauen regelmäßig einen milchig-weißen Ausfluss (Leukorrhea). Dieses Sekret wird von der Scheidenschleimhaut abgesondert und schützt unter anderem vor vaginalen Infektionen. Wenn sich während der Schwangerschaft unter dem Einfluss des Schwangerschaftshormons Östrogen die Durchblutung im Vaginalbereich erhöht, produzieren die Drüsen dasselbe Sekret in deutlich stärkerem Umfang.

Starker Ausfluss alleine ist daher normal und muss keine Frau beunruhigen. Gegen Ende der Schwangerschaft deutet sehr starker und dickflüssiger Ausfluss meist auf die nahe bevorstehende Geburt hin. Löst sich der Schleimpfropfen vor dem Muttermund, ist davon auszugehen, dass die Wehen bald einsetzen werden. Vor allem in den letzten Wochen sind viele Frauen durch den starken Ausfluss verunsichert, ob sie nicht bereits Fruchtwasser verlieren. Fruchtwasser ist allerdings im Gegensatz zu normalem Ausfluss dünn wie Wasser und tritt bei einem vorzeitigen Blasensprung meist eher schwallartig aus. Da er einen sehr hohen pH-Wert von über 7 aufweist, kann man den Ausfluss wenn man möchte auch mit Lackmuspapier aus der Apotheke oder vergleichbaren Teststreifen untersuchen, um auszuschließen, dass bereits Fruchtwasser abgeht.

Hohes Risiko für Scheidenpilz

Da Schwangere durch die Hormonumstellung in ihrem Körper, einen erhöhten Glukosegehalt in der Scheidenschleimhaut haben, sind sie einem zehnmal höheren Risiko ausgesetzt, an einem Scheidenpilz zu erkranken. Die Beschaffenheit der vaginalen Ausscheidungen sollten daher gründlich im Auge behalten werden.

Ist der Ausfluss gelblich-grün, hat einen strengen Geruch und ist er mit Juckreiz, Brennen oder Schmerzen in der Scheide verbunden, sollte deshalb möglichst schnell ein Gynäkologe aufgesucht werden. Wird eine Pilzinfektion vor der Geburt nicht behandelt, können diese nach der Geburt beim Baby einen Windelpilz, Mundsoor oder andere Hauterkrankungen verursachen. Außerdem kann ein gestörter Säuregehalt des Schneidenmilieus die Bedingungen für gefährliche bakterielle Infektionen begünstigen.

Auf die richtige Unterwäsche kommt es an

Um Pilzinfektionen in der Schwangerschaft vorzubeugen, empfiehlt es sich nur Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen und auf Strumpfhosen oder zu enge Hosen generell zu verzichten. Die Intimhygiene kann weitergeführt werden wie bisher, am ehesten sind jedoch parfümfreie Seifen und Duschgels zu empfehlen. Zum Auffangen des Ausflusses kann man Slipeinlagen benutzen, auf Tampons sollte in der Schwangerschaft eher verzichtet werden. Es wird allgemein angeraten, beim Toilettengang und der Intimpflege nur von vorne nach hinten zu wischen, damit keine Keime aus dem Darm in die Scheide gelangen können.

Schwimmbäder in der Schwangerschaft eher meiden

Beim Besuch von Schwimmbädern sollten schwangere Frauen äußerste Vorsicht walten lassen und vor allem warme Whirlpools, in denen sich Pilze, aber auch Bakterien sehr schnell vermehren, generell meiden.

Zu viel Zucker meiden

Auch zu zuckerhaltige Ernährung fördert das Risiko von Pilzerkrankungen. Kommt es dennoch zu einer Pilzinfektion, Werden diese in der Regel mit speziellen Cremes und Zäpfchen behandelt.

Unbehandelte Bakterien sind gefährlich für das Neugeborene

Im Gegensatz zu den weniger gefährlichen Pilzen können unbehandelte Bakterien wesentlich schlimmere Folgen für das Ungeborene haben. Ein leicht blutiger Ausfluss sollte stets ein Warnsignal sein, da er auf Bakterieninfektionen hindeuten kann. Steigen Bakterien in die Gebärmutter auf, können diese eine Fehlgeburt oder in der späteren Schwangerschaft einen vorzeitigen Blasensprung und damit eine Frühgeburt verursachen. Auch bei der Geburt können Bakterien zu einer Gefahr für das Kind werden, da ein Neugeborenes gegen bestimmte Erreger noch keine Immunabwehr besitzt. Da diese eine Lungen- oder Hirnhautentzündung auslösen können, empfiehlt es sich grundsätzlich, zwischen der 36. und 38.SSW beim Frauenarzt einen Abstrich durchführen zu lassen, um die Existenz bestimmter Bakterienstämme auszuschließen.

Den Selbsttest machen

Störungen des Säuregehalts in der Scheide können Frauen auch mit Hilfe eines speziell entwickelten pH-Wert-Testhandschuhs aus der Apotheke frühzeitig selbst feststellen. Am Zeigefinger des Testhandschuhs befindet sich ein Teststreifen, dessen Farbe sich entsprechend dem pH-Wert verändert. Um den pH-Wert zu ermitteln muss einfach nur der Zeigefinger der rechten Hand 2 bis 3 Zentimeter tief in die Vagina eingeführt werden. Danach wird die Farbe des Teststreifens mit einer beiliegenden Farbskala verglichen. Der normale pH-Wert für den Scheiden-Eingangsbereich liegt zwischen 4,0 und 4,4. Ein Wert ab etwa 4,7 deutet auf eine mögliche Infektion hin. Bei einem erhöhten Wert sollte man den Test am nächsten Tag wiederholen. Ist er dann immer noch zu hoch, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Achtung: Sehr hohe Werte können auch durch einen verfrühten Abgang von Fruchtwasser verursacht werden. Im Zweifelsfall kann man mit dem Testhandschuh daher auch wie oben beschrieben ermitteln, ob es sich um normalen Ausfluss oder bereits um Fruchtwasser handelt.

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