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2. Schwangerschaftswoche (2. SSW)

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Die Spermazelle befruchtet nicht nur die Eizelle, sondern bestimmt auch das Geschlecht
Die Spermazelle befruchtet nicht nur die Eizelle, sondern bestimmt auch das Geschlecht

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 01.08.2021Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Entgegen allgemein verbreiteter Meinungen, findet der Eisprung nicht zwangsläufig in der Zyklusmitte statt.

Dies ist nur annähernd bei einem Zyklus von etwa 28-30 Tagen der Fall. Und selbst dabei nicht automatisch. Der Eisprung findet in der Regel 10-16 Tage vor dem ersten Tag der nächsten Menstruationsblutung statt.

Wie die Heranreifung der Follikel im Eierstock stattfindet, haben wir ja bereits im vorangehenden Artikel 1. Schwangerschaftswoche beschrieben. Nun wollen wir grob beleuchten, wie es zum Eisprung kommt.

Eisprung und Zeugung

Wir wissen, dass mehrere Follikel im Eierstock heranreifen. Eines von ihnen, das am weitesten herangereift ist, beginnt nun, die Konkurrenz auszuschalten. Schließlich möchte es die Eizelle sein, die zum Eisprung kommt, möglichst befruchtet wird und zu einem neuen Menschen heranwachsen kann.

Dieses am weitesten gereifte Follikel, sensibilisiert sich nun gegenüber dem follikelstimulierenden Hormon (FSH). Das heißt, es benötigt selbst weit geringere Mengen an FSH, um seine Reife zu erhalten, als es für die anderen, noch nicht voll gereiften Follikel erforderlich ist. Mit der Sensibilisierung auf FSH, schüttet nun das Eibläschen selbst ein Hormon aus, das Inhibin. Dieses bewirkt, dass die Hypophyse der Frau die Produktion an FSH etwas eindämmt, so dass die anderen Follikel eine Mangelversorgung an FSH erhalten und eingehen. Durch einen Anstieg des luteinisierenden Hormon LH, im Zusammenspiel mit FSH, wird nun der Eisprung ausgelöst. Fachlich heißt dieser Ovulation.

Im Übergang von Eierstock zu Eileiter, beginnt die Muskulatur sich rhythmisch zusammenzuziehen. Dies ist der Auslöser für das Platzen der feinen Haut des Eibläschen. Die Eizelle tritt aus dem Inneren des Eibläschen hervor und wird vom Eierstock in den Eileiter übergeben.

Die Überbleibsel des Eibläschen, die Granulosazellen, werden nun zum Gelbkörper, der in den nächsten Tagen und Wochen Östrogen und Progesteron abgibt, bis die befruchtete Eizelle sich eingenistet hat und die Plazenta selbst die Hormonregulierung vornimmt. Dies dient dem Aufbau und Erhalt der Schwangerschaft.

Hinweis: Granulosazellen sind Epithelzellen mit Lokalisation im Ovarialfollikel und bilden demzufolge eine Einheit mit der weiblichen Eizelle. Sie erfüllen, je nach Reifestadium des Follikels und genauer Lokalisation der Zelle, unterschiedliche Funktionen, so unter anderem durch die Bildung von Östrogenvorläufern.
Im Eileiter selbst, befindet sich die Eizelle für einen Zeitraum von 6-24 Stunden in ihrer befruchtungsfähigen Phase. Findet in diesem Zeitraum keine Befruchtung statt, stellt der Gelbkörper seine Produktion an Östrogen und Progesteron ein, stirbt ab und die Eizelle wird mit der nächsten Menstruation abgeblutet. Wird die Eizelle befruchtet, wandert sie innerhalb von 5-10 Tagen in die Gebärmutter, wo sie sich einnistet.

Es gibt Frauen, die ihren Eisprung sehr deutlich, durch einen Schmerz spüren. Dieser so genannte Mittelschmerz, ist von Frau zu Frau verschieden, mal stechend, mal ziehend oder auch dumpf. Da er sowohl in den Tagen vor dem Eisprung auftreten kann, als auch zum Eisprung direkt, eignet sich der Mittelschmerz allein nicht als Methode, den optimalen Zeugungszeitpunkt zu ermitteln.

Kein Sperma, keine Schwangerschaft

Ein Kind zu zeugen, erfordert natürlich auch mehr, als eine Eizelle. Das Sperma ist der väterliche Anteil an genetischem Erbgut, der zur Zeugung unbedingt notwendig ist. Durch Manipulation ist es Forschern zwar gelungen, ohne männlichen Einfluss Tier-Embryonen zu klonen, die eine 1:1-Kopie ihrer Mutter sind, da sie ausschließlich das mütterliche Erbgut enthalten, jedoch ist dies kein natürlich möglicher Weg zur Fortpflanzung und wird aus verschiedenen Gründen nicht an Menschen angewendet.

Der Bedeutung des Sperma, wird in vielen Artikel oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist es nicht weniger faszinierend, gerade die Abläufe im Körper des Mannes zu erfahren, um zu wissen, welchen Weg ein Spermium gehen muss, bis es möglicherweise Teil der Befruchtung wird.

Sperma wird in den Hoden gebildet, die außerhalb des männlichen Körpers liegen. Dies hat einen guten Grund, denn Spermien sind äußerst empfindlich auf zu hohe Temperaturen. Während die durchschnittliche Körpertemperatur beim Menschen ca. 37°C beträgt, bevorzugen Spermien ein Klima um die 35°C. Männer, die planen ein Kind zu zeugen, sollten daher nicht zu häufig und lang enge Hosen und Unterwäsche tragen, da diese die Hoden näher an den Körper drücken und die Temperatur in ihnen erhöhen, was die Qualität des Sperma negativ beeinflussen kann.

Das Ejakulat eines Mannes besteht zu etwa 95-97% aus diversen Sekreten, Pheromonen und Hormonen. Die Spermien selbst, stellen mit etwa 3-5% einen sehr geringen Teil des Ejakulats dar. Bedenkt man nun, dass ein Ejakulat durchschnittlich 2-6 ml beträgt, in denen sich etwa 20-600 Millionen Spermien tummeln, wird deutlich, wie winzig die einzelnen Spermien sind. Die Größe eines einzelnen Spermium beträgt gerade einmal ca. 0,006mm.

In den Hoden des Mannes, befinden sich ca. 250 Läppchen, darin wiederum die Hodenkanälchen. Dort werden jeden Tag etwa 100-200 Millionen neue Spermien gebildet. Dies geschieht unabhängig von der Häufigkeit, mit der der Mann ejakuliert. Auch vermindert häufigeres Ejakulieren die Qualität des Sperma nicht wesentlich. Die Anzahl der Spermien verringert sich zwar, jedoch braucht es in etwa nur 24 Stunden, um wieder ein vollwertiges Ejakulat abgeben zu können. Die Hoden produzieren zudem noch eine zusätzliche Menge Testosteron, dem männlichen Sexualhormon. Testosteron steuert in der Entwicklung vom Jungen zum Mann, die Entwicklung. Beim erwachsenen Mann stützt es die funktionelle Erhaltung der Sexualorgane und steuert den Sexualtrieb.

Zwei Hormone, die auch bei der Frau und der Entwicklung der befruchtungsfähigen Eizelle eine wichtige Rolle spielen, FSH und LH, haben auch bei der Bildung und Erhaltung der Spermien eine wichtige Rolle. FSH fördert die Bildung der Spermien, LH steuert die Bildung des Testosteron in den Hoden. Während bei der Frau, je nach Abschnitt im Zyklus, die Bildung und Konzentration von FSH und LH schwankt, bleibt sie beim Mann stets konstant. So ist jeder zeugungsfähige Mann stets gleichbleibend fruchtbar, es sei denn, andere Umstände verändern die Hormonproduktion. Um ein einzelnes Spermium zu bilden und voll auszureifen, benötigen die Hoden etwa 64-72 Tage. Reife Spermien werden in den Nebenhoden gelagert, bis sie entweder mit dem Ejakulat ausgestoßen werden oder der Körper des Mannes sie ab etwa 10 Tagen resorbiert, bzw. teilweise auch ohne Ejakulat abstößt.

Wir wissen, dass ein Spermium in etwa das Aussehen einer Kaulquappe hat. Während im ovalen Kopf die Erbinformationen des Vaters gespeichert sind, dient der Schwanz der Fortbewegung. Kommt es beim Mann zum Orgasmus mit Ejakulation, werden die Spermien mit einer Geschwindigkeit von ca. 17 km/h regelrecht aus dem Penis heraus geschossen. Bis sie den Körper des Mannes so verlassen, haben sie bereits einen Weg von etwa 50-60 cm Samenleiter hinter sich gebracht.

In der Scheide, sind die Spermien nun auf sich selbst angewiesen. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 3-4 mm pro Minute, versuchen sie nun, ihren Weg zur Eizelle zu finden. Bedenkt man die Größe der Spermien und die Strecke, die sie zurücklegen, stellt man fest, dass sie mit einem Tempo von ca. 5-6 km/h unterwegs sind. Selbst wenn um den Zeitraum der Befruchtung herum, dass Milieu der Scheide "gastfreundlicher" gegenüber den Spermien ist, stellt es dennoch kein optimales Umfeld für die Spermien dar. Unzählige von ihnen verirren sich in den vielen Windungen von Scheide und Gebärmutter und letztendlich wandern nicht wenige der Spermien in den falschen Eileiter, in dem zu diesem Zeitpunkt keine befruchtungsfähige Eizelle wartet.

Auf dem Weg zu Eizelle, durchlaufen Spermien einen letzten, aber sehr wichtigen Reifungsprozess, den man Kapazitation nennt. Eine Art Umbauprozess wird auf biochemischem Weg beim Spermium eingeleitet. Hierbei wird der Glykoproteinüberzug, mit dem der Kopf des Spermium aufgelöst und Eiweißsubstanzen aktiviert. Erst nach der Kapazitation, ist das Spermium überhaupt in der Lage, in die Eizelle einzudringen. Die Lebensfähigkeit der Spermien beträgt nun zwischen wenigen Stunden, bis maximal 3-4 Tagen.

Chromosomen - Mädchen oder Junge?

Forscher haben festgestellt, dass Spermien, die in ihrem Chromosomensatz ein X tragen, also bei der Zeugung ein Mädchen entstehen lassen, langsamer sind, als Spermien mit dem Y-Chromosomen, die einen Jungen zeugen. Die Langsamkeit gleichen sie dagegen mit einer gewissen Zähe aus, denn sie sind robuster und langlebiger. Die schnelleren männlichen Spermien, sterben dagegen in der Regel schneller ab. Wartet im Körper der Frau eine befruchtungsfähige Eizelle auf die Spermien, bedarf es weiterer komplizierter Abläufe, um die Befruchtung stattfinden zu lassen.

Zunächst sollte man wissen, dass jeder Mensch einen Chromosomensatz von 46 Chromosomen besitzt. In jeder seiner Zellen, hat ein Mensch einen Strang dieser Chromosome, die sich aus 22 identischen Chromosomen, plus 2 Geschlechtschromosomen, die bei einer Frau aus zwei X-, beim Mann aus je einem X- und einem Y-Chromosom zusammensetzen. Bei den Geschlechtschromosomen, wird immer das erste X von der Mutter mitgegeben. Das zweite X oder eben das Y, entstammt dem Erbgut des Vaters und legt damit das Geschlecht des Kindes fest.

Da in jeder Zelle die Chromosomen jeweils zweifach vorhanden sind, spricht man also von diploiden Chromosomensätzen. Diploid bedeutet "doppelt". Einzige Ausnahme der Zellen mit diploiden Chromosomensatz, sind Eizelle und Spermium. Sie besitzen jeweils nur einen halben, also haploiden Chromosomensatz. Das hat einen wichtigen Grund. Verbinden sich Eizelle und Spermium bei der Befruchtung, bildet ihre Verschmelzung die erste Zelle, aus der das neue Leben entsteht. Dieses neue Leben benötigt einen Chromosomensatz, der in der Anzahl der Chromosome dem der Eltern entspricht, also 46. Würden beide Eltern jeweils einen vollen, diploiden Chromosomensatz weitergeben, würde das Kind praktisch 72 Chromosome bekommen. Damit wäre es nicht möglich, einen lebensfähigen Menschen zu entwickeln. Damit das entstehende Kind also einen Chromosomensatz erhält, der wieder 46, wie bei seinen Eltern, beträgt, geben Eizelle und Spermium jeweils einen halben Chromosomenstrang mit. Entwickelt sich aus der Befruchtung ein Kind, hat es nun auch einen Chromosomensatz von 46.

Eine Ausnahme bilden Trisomien. Trisomie nennt man es, wenn ein Chromosom beim Kind nicht doppelt, sondern dreifach vorhanden ist. Die Ursache einer Trisomie kann entweder darin liegen, dass sich in einer der Fortpflanzungszellen, also Eizelle oder Spermium, ein nicht exakt haploider Chromosomenstrang vorliegt, also bei der Teilung des diploiden Chromosomensatzes das identische Partnerchromosom an seinem Gegenstück ganz oder teilweise anhaften blieb und bei der Verbindung mit der der haploiden Zelle des anderen Elternteils kein doppelter, sondern dreifacher Chromosomensatz gebildet wurde oder, in der Phase der ersten Zellteilungen nach Verschmelzen beider Fortpflanzungszellen, kommt es zu einer Fehlteilung, bei der ein Chromosom dreifach angelegt wird und alle sich aus dieser Zelle zukünftig weiter teilenden Zellen, tragen ebenfalls diese Trisomie in sich.

Nach dem Eisprung ist die Eizelle etwa für einen Zeitraum von 12-24 Stunden befruchtungsfähig. In dieser Zeit muss sie von einem Spermium befruchtet werden oder sie stirbt ab und wird mit der nächsten Menstruation abgeblutet.

Die Befruchtung

Um die Befruchtung zu fördern, ändert sich in der Zeit um den Eisprung, die Beschaffenheit des Zervixschleims. Zähflüssiger als sonst, soll er den Spermien die bessere Fortbewegung ermöglichen. Da Spermien bis zu 4 Tagen in den Fortpflanzungsorganen der Frau überlebensfähig sein können, ist es also möglich, dass die Eizelle bereits von Spermien erwartet wird.

Eine Schutzhülle umgibt die Eizelle. Diese Hülle nennt man Zona pellucida. Versucht ein Spermium, dass seine Kapazitation abgeschlossen hat, durch die Zona pellucida zu dringen, können bestimmte Proteine, die sich im Kopf des Spermium, als auch der Schutzhülle der Eizelle befinden, miteinander in Kontakt treten und verschmelzen. Fachlich nennt man diesen Ablauf Akrosomreaktion. Da auch nicht voll kapazitierte Spermien versuchen, in die Eizelle einzudringen, was sie allerdings nicht schaffen, da sich die Proteine in Eizelle und Spermium ohne Kapazitation nicht verbinden können, erscheint es dem Betrachter, als sei die Eizelle besonders wählerisch, was die Auswahl des einen Spermium betrifft, von dem sie sich befruchten lässt. Sobald ein Spermium geschafft hat, in die Eizelle einzudringen und seinen Zellkern an sie zu übergeben, leitet die Eizelle einen Vorgang ein, der sich Rindenreaktion nennt. Sie setzt Substanzen frei, die die äußere Schutzhülle für weitere Spermien undurchdringbar macht.

Im Inneren der Eizelle verschmelzen nun deren beider Zellkerne. Aus den haploiden Chromosomensätzen beider Elternteile, bildet sich der neue, diploide Chromosomensatz des Kindes. Die Eizelle wird nun als Zygote bezeichnet. Sobald diese Verschmelzung vollständig stattgefunden hat, beginnt die Zelle sich zu teilen. Die erste, aus der Verschmelzung entstandene Zelle, verdoppelt sich. Die beiden neu entstandenen Zellen teilen sich ebenfalls in zwei exakt gleiche Zellen und so geht es immer weiter. Jede Zelle teilt sich immer wieder, ihre neu entstandenen Teile ebenfalls. Jetzt spricht man bereits vom Embryo.

Die befruchtete Eizelle wandert nun in die Gebärmutter, wo sie sich einnistet. Da sie sich tief in die Gebärmutterschleimhaut eingraben muss, um sich mit dem Körper der Mutter, der das Kind dann bis zur Geburt versorgt, zu verbinden, kann es zur Einnistungsblutung kommen. Diese können über mehrere Tage andauern und durchaus wie eine schwache Menstruationsblutung erscheinen. Von der Befruchtung, bis zur Einnistung, dauert es in der Regel 5-10 Tage.

Lesetipp: Details zur Einnistungsblutung erfährst du hier:
mamiweb.de
Foto: mamiweb.de

Das Geschlecht des Kindes

Oft fragen sich Paare, die einen Kinderwunsch besitzen, ob sie das Geschlecht ihres Kindes beeinflussen können. Ein bestimmtes Wunschgeschlecht zu haben, ist völlig normal und bedeutet nicht, dass man sein Kind, würde es ein anderes Geschlecht haben, weniger lieben.

Es gibt heute Frühtests, mit denen bereits in den ersten Schwangerschaftswochen recht sicher festgestellt werden kann, welches Geschlecht das Kind hat. Bei diesen Test kann über das Blut der Mutter untersucht werden, ob sich darin Hinweise auf männliche Zellen befinden, die vom Embryo, über das Blut der Mutter abgegeben werden. Sind diese Zellen vorhanden, geht man von einem Jungen aus. Lassen sich keine männlichen Zellen, also Y-Chromosome, nachweisen, ist davon auszugehen, dass das Kind ein Mädchen wird. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, werden auch in den Ländern, die den Test erlauben, erst nach Ablauf der gesetzlichen Frist für Schwangerschaftsabbrüche mitgeteilt. So will man verhindern, dass Abtreibung allein aufgrund des Geschlechts des Kindes stattfinden.

Eine weitere Möglichkeit, das Geschlecht des Kindes frühzeitig zu erfahren, ist eine Methode, die ebenfalls in vielen Ländern, aus ethischen Gründen, verboten ist und bei der man, im Rahmen der künstlichen Befruchtung außerhalb des Mutterleibs, noch vor Einsetzen in den Mutterleib, eine Zelle aus der befruchteten Eizelle entnimmt und dies unter Anderem, auf ihr Geschlecht untersucht.
Diese beiden Methoden können jedoch auch erst nach der Befruchtung ein bereits entstandenes Geschlecht erkennen.

Um bereits von vorn herein die Zeugung eines bestimmten Geschlechts festzulegen, gibt es für Eltern keine manuellen Möglichkeiten. Allerdings kann man, bezieht man einige Tatsachen mit ein, die Möglichkeit, ein bestimmtes Geschlecht zu zeugen, leicht begünstigen. Da es sich hierbei nicht um direkte Eingriffe in den Zeugungsakt handelt, sondern rein natürliche Methoden, bei der man Wissen um Spermien berücksichtigt, ist keine Garantie vorhanden. Man kann lediglich ein wenig die Zeugung seines Wunschgeschlechts optimieren. Dabei sollte man aber unbedingt auch beachten, wie hoch die Zeugungsfähigkeit des Mannes ist. Liegt die Anzahl seiner befruchtungsfähigen Spermien bereits bei einer eher geringeren Menge, können einige Methoden, die Eltern anwenden könnten, um ihr Wunschgeschlecht zu zeugen, sogar insgesamt die Chance auf eine Befruchtung minimieren.

Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Spermien, ist bei jedem Mann in etwa 50:50, in jedem Ejakulat. Werden in einer Familie mehrfach ausschließlich Söhne oder Töchter geboren, so ist das Zufall, liegt aber sicher nicht darin begründet, dass der Mann ausschließlich ein bestimmtes Geschlecht zeugen kann.

Männliche Spermien sind schneller, als weibliche. Allerdings sind gerade männliche Spermien auch anfälliger. Es gibt Beobachtungen aus Krisengebieten, in denen deutlich mehr Mädchen geboren werden. Man nimmt an, dass die männlichen Embryonen Mangelversorgungen, unter denen die Mutter steht, nicht so tolerieren können, wie Mädchen und bereits in der Frühschwangerschaft eingehen, beziehungsweise es gar nicht erst schaffen, sich gesund einzunisten. Krisengebiete, die zumindest die ausreichende Nährstoffversorgung der Mutter gewährleisten, verzeichnen dagegen vermehrt Geburten von Jungen und so nimmt man an, dass die Natur, durch eine erhöhte Zahl der Geburten an männlichen Nachkommen, eine mögliche erhöhte Sterblichkeitsrate bei männlichen Nachkommen ausgleichen will.

Diese Theorien wären ein Indiz darauf, dass Mädchen, die als Spermien zwar langsamer, aber dafür langlebiger sind, einfach auch gesundheitlich robuster sind. Aus diesen Erkenntnissen kann man nun ableiten, dass die Zeugung eines Mädchens begünstigt wird, wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr ca. 2-3 Tage vor dem Eisprung stattfindet. Zum Zeitpunkt der dann später folgenden befruchtungsfähigen Phase der Eizelle, ist davon auszugehen, dass die Zahl der männlichen Spermien sich bereits deutlich dezimiert hat und mehrheitlich weibliche Spermien zur Befruchtung zur Verfügung stehen.

Will das Paar begünstigen, einen Jungen zu zeugen, verzichtet es in den 2-3 Tagen vor dem Eisprung auf Geschlechtsverkehr und vollzieht diesen erst am Tag des Eisprungs, beziehungsweise am Folgetag. Hierbei ist davon auszugehen, dass die befruchtungsfähige Eizelle dann bereits auf die Spermien wartet, wenn diese den Eileiter hinaufschwimmen. Da männliche Spermien meist schneller als weibliche sind, ist anzunehmen, dass sich nun zahlenmäßig mehr männliche Spermien bemühen, in die Eizelle einzudringen und die Befruchtung abgeschlossen ist, wenn die Mehrzahl der weiblichen Spermien eintrifft.

Auch die Position, in der der Geschlechtsverkehr stattfindet, kann möglicherweise einen leichten Einfluss auf die Zeugung eines bestimmten Geschlechts haben.

Für uns scheint der Weg von der Scheide, bis in den Eileiter, ein kurzes Stück von ca. 20-25 cm. Aus der Sicht eines Spermium, entspricht die Entfernung jedoch eine Strecke, die für uns mit einem Marathon von etwa gut 2000-3000 km gleich käme. Wählt man bei Geschlechtsverkehr eine Position, in der der Mann tiefer eindringen und damit den Weg für die Spermien um einige wenige Zentimeter verkürzen kann, ist auch hier die Wahrscheinlichkeit etwas größer, dass mehrheitlich männlichen Spermien zuerst bei der Eizelle ankommen.

Eine Position, bei der der Mann weniger tief eindringt, verlängert den Weg der Spermien. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein größerer Teil der männlichen Spermien ermüdet, bevor er bei der Eizelle ankommt, ist erhöht. Die langsameren, aber robusteren weiblichen Spermien, haben so eine höhere Chance, die Eizelle zu erreichen und zu befruchten.
Lesetipp: Zum Geschlecht des Ungeborenen lies hier mehr:

All diese Methoden, eventuell die Zeugung eines bestimmten Geschlechts zu beeinflussen sind jedoch bei weitem keine Garantie, sondern lediglich kleine Unterstützungen, mit denen die zukünftigen Eltern die Begünstigung auf die Zeugung eines Wunschgeschlechts schaffen können. Wie jeder Mensch auch, sind bereits Spermien individuell. Auch bei ihnen können durchaus robuste und langlebiger männliche Spermien vorhanden sein, ebenso auch schnelle weibliche.

Für ein Paar, bei dem die Spermienqualität des Mannes eingeschränkt ist und das den Wunsch auf eine Tochter hat, empfiehlt es sich nicht, Zeitpunkt und Position des Geschlechtsverkehr so auszuwählen, dass bereits ein Teil der Spermien zu schwach für die Befruchtung ist, wenn sie bei der Eizelle ankommen. Das Risiko, dass es überhaupt nicht zur Befruchtung kommen kann, weil nicht genügend fitte Spermien, zum Zeitpunkt der möglichen Befruchtung zur Verfügung stehen, ist dabei zu hoch.

Mancherorts liest man von einer Methode, wie der Mann noch vor dem eigentlichen Zeugungsakt beeinflussen können soll, welches Geschlecht die aktiven Spermien haben. Dabei wird behauptet, man könne durch herabsetzen oder erhöhen der Umgebungstemperatur der Hoden beeinflussen, ob im Ejakulat mehr männliche oder weibliche Spermien aktiv sind. Von dieser Methode ist generell, auch Männern mit besonders hoher Spermaqualität, abzuraten. Den Hoden ist egal, welches Geschlechtschromosomen die in ihnen produzierten Spermien haben. Sie benötigen zur einwandfreien Produktion der Spermien generell eine optimale Temperatur von ca. 35°C. Diese Umgebungstemperatur empfindlich zu verändern, kann dazu führen, dass die Spermien generell alle leistungsschwächer sind oder erst gar nicht in genügender Menge produziert werden.

Egal, welches Geschlecht ein zukünftiges Elternpaar bevorzugt, steht jedoch eines noch weit über dem Wunschgeschlecht. Die Gesundheit des Kindes. Ob nun die erhoffte Tochter letztendlich ein Sohn ist oder umgekehrt, spielt für die meisten Eltern keine Rolle mehr, solange sie am Ende der Schwangerschaft und einer gut verlaufenden Geburt, ihr gesundes Baby im Arm halten können.

[SyKo]

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