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Welche Lernmethoden kennt ihr?

merle76
merle76
06.04.2014 | 9 Antworten
Guten Morgen zusammen,
unsere Große macht nun in diesem Jahr ihr Abitur. Die ersten Prüfungen beginnen um den 24. April herum. Leider lässt sie sich zu nichts motivieren. Wenn sie sich dann mal ihre Lernzettel anschaut, kann sie sich einfach nichts merken.

Wir haben jetzt mal einen Lernplan gestaltet. Ausgehend vom kommenden Montag, hat sie dann noch drei Wochen Zeit. Wir sind von einem Lernpensum von knapp 4 Stunden täglich ausgegangen, das heißt von 10-12 Uhr und anschließend noch mal von 14-16 Uhr.
Vorerst sind "nur" Pädagogik, Deutsch und Englisch relevant. Mathe ist erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Sophia kann sich absolut nicht konzentrieren, aber sie ist eher der Typ des alleine Lerners, das heißt in kleinen Gruppen wird zu viel gequatscht, sodass nichts produktives herauskommt ;-)

In der kommenden Woche kann sie, bedingt durch die Chaoswoche, wohl nur die zweite Lerneinheit täglich wahrnehmen.

So und nun an Euch: Ist das tägliche Lernpensum realistisch? Geht noch mehr oder evtl. doch weniger?
Welche Methoden benutzt ihr oder habt benutzt? Wie kann man die verschiedenen Theorien in Pädagogik am besten Pauken? Wie kann man die Konzentration fördern?

Und was hilft sonst noch zum schnellen bzw. effektiven Lernen? So langsam ist hier Endspurt und sie hat wirklich noch nichts geschafft!

Ich hoffe ihr könnt uns etwas helfen :-)

Liebe Grüße Merle
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9 Antworten

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1 Antwort
Ich bin Lehrerin und ich gebe dir jetzt folgenden Rat, der dir womöglich nicht gefallen wird: Halt dich da raus! Sie ist alt genug, um das alleine zu regeln und zu entscheiden, wie viel für sie richtig und angemessen ist. Warum stellen Eltern einen Lernplan für ihre Kinder auf, die in einem Altern sind, in dem andere Jugendliche schon zwei Jahre Geld verdienen? Vier Stunden regelmäßig sind weder realistisch noch nötig, wenn sie im Unterricht aufgepasst hat, das ist meine Meinung. Es muss sicherlich Tage geben, an denen sie vier Stunden lernt und andere, an denen sie nur eine Stunde lernt, aber sie hat alles schon im Unterricht gelernt, es sind nur Wiederholungen. Die nächste Frage ist, WARUM lernt sie nicht und warum kann sie sich nicht konzentrieren? Fehlt es ihr an Lust? Hat sie Prüfungsangst und ist daher in einer Art Starre? Oder sperrt sie sich dagegen, dass ihre Eltern ihr vorschreiben, wie lange sie täglich zu lernen hat? Das gilt es alles herauszufinden. Und ganz ehrlich? Wenn ich mir diesen sinnlosen Mist ansehen, den die Jugendlichen von heute in der Schule lernen müssen, Dinge, die mit dem Leben und der Lebenswirklichkeit der Schüler nicht im Entferntesten etwas zu tun haben, dann kann ich wahrlich verstehen, dass es Jugendliche gibt, die das einfach nicht in den Kopf reinkriegen. Denn man lernt nur, was für einen Sinn macht und einen interessiert. Von diesem Anspruch ist der heutige Lernstoff in Schulen weit entfernt und von daher ist es nicht verwunderlich, dass Abiturienten sich schwer tun. Und vielleicht braucht eure Tochter auch den Druck und sie setzt sich erst hin, wenn es gar nicht mehr anders geht. Vielleicht ist sie auch ein Typ, der besser abschneidet, wenn er sich mit Lernstoff nicht so zuballert. Es gibt diverse Möglichkeiten, die Konzentration zu fördern. Das macht aber nur Sinn, wenn der Wille und das Interesse zu lernen da ist. Das scheint mir bei deiner Tochter nicht der Fall zu sein. Hier geht es nicht um Lernwege. Wenn sie Probleme hätte mit den Lerneingangskanälen, wäre sie nicht bis zum Abitur gekommen. Hier geht es meiner Meinung nach darum, dass sie keine Lust hat oder keinen Sinn sieht oder einfach nicht das in den Kopf reinkriegt, was erwartet wird, weil es ihrer Lebenswirklichkeit nicht entspricht. Und das Letztere liegt so klar auf der Hand, weil Schule eben nicht so funktioniert, dass die Schüler wirklich was lernen, sondern eben nur kurzfristig das in den Kopf zwingen, was erwartet wird, um es danach wieder zu vergessen. Das lässt sich jetzt nicht ändern, sie muss halt jetzt das Abitur schreiben. Aber zwingen wirst du sie nicht und sie ist alt genug, das selber zu entscheiden und auch die Konsequenzen abzuschätzen und zu tragen. Das ist meine Meinung.
Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer | 06.04.2014
2 Antwort
was macht sie denn nach dem Abi? so wie Du schreibst, gehe ich nicht davon aus, dass sie studiert sondern ehr eine Ausbildung macht. Das wird sie bestimmt in einem Bereich machen, der ihr Spaß macht. Ich halte auch nichts davon, ihr Lernpläne aufzustellen. Wie Maulende-Myrthe schon schrieb, sie ist Abiturientin und sollte selber die Notwendigkeit des lernens erfassen. Du kannst ihr aber sagen, dass sie ihre Ausbildung wohl erstmal vergessen kann, wenn sie das Abi nicht schafft, dann die Möglichkeit hat, das Jahr zu wiederholen und das gleiche im nächsten Jahr nochmal vor sich zu haben, was dann ja nur aufgeschoben wäre, oder sich mit einem niedrigeren Schulabschluss, also mittlerer Reife, zufriedengeben muss und damit vielleicht nicht ihre Wunschausbildung machen kann. Es ist schade, dass sie da den Sinn für sich noch nicht gefunden hat, aber da kommst Du nur mit Liebe und Geduld weiter. Wie stehen ihre Freundinnen denn dazu, die auch Abi machen? Haben die dieselbe Einstellung oder sehen die das anders? Ich wünsche viel Erfolg, dass sie die Kurve doch noch kriegt und ein gutes Abi macht. Es muss ja kein 1ser Abi sein .
Chrissi1410
Chrissi1410 | 06.04.2014
3 Antwort
Ich würde dir auch raten sie alleine machen zu lassen. Ich habe auch letztes Jahr mein Abitur gemacht. War immer eine, die alleine gelern hat und meistens ein Tag vor den Klausuren. Natürlich hatte ich dann für die Abiprüfungen vor ganz früh mit dem Lernen anzufangen, was aber einfach nicht zu meinem Typ gepasst hat. So hab ich dann für jede Abiturprüfung eine Woche genommen und von ca. 9-14/15 Uhr gelernt mit Pausen. Ich konnte zB immer super mit Musik lernen. Und wer glaubts, es war gut so. Meine Klausuren waren super und es hat sich alles gelohnt. Mein Rat: deine Tochter weiß bestimmt was für sie am Besten ist. Ich hab damals für jedes Fach ein Zettel mit den Aufgaben gemacht und diese nach und nach bearbeitet. Viel Glück deiner Tochter- LG
JessYLe
JessYLe | 06.04.2014
4 Antwort
ich gehöre auch in die kategorie - "erst lernen, wenn ich wegen schlechten gewissen nicht mahr schlafen kann" als ich meine matura machte, hab ich alles innerhalb 2 wochen gelernt - und pädagogik und didaktik hatte einiges zu bieten . übrigens lerne ich sowieso am liebsten abends und dafür lange . ich hab mir damals zu allen maturafragen die antworten auf A4 Zetteln per PC geschrieben, alles ausgedruckt und mit gelben Marker Stichwörter hervorgehoben . jede frage war dann getackert und der reihe nach in der mappe geordnet . so hab ich super sortieren können, was sitzt und was noch mal angeschaut werden muß . überlaß ihr das thema, und wirst sehen, sie schafft es, wenn sie nur halbwegs eine ahnung davon hat ;-) und du wirst sehen, sie wird so stolz und mit erhobenen kopf nach der prüfung durch die welt gehen . lg und alles gute!
Mia80
Mia80 | 06.04.2014
5 Antwort
Hallo, ich frage mich, wie sie bis zum Abitur gekommen ist, wenn es doch gar nicht klappt mit dem Lernen?? Also, Merle, mal ganz ruhig. Deine Tochter ist 18 und hat bisher ihre Lernstrategien mehr oder weniger erfolgreich verfolgt. Dass für sie die Chaoswoche wichtiger ist als das Lernen, ja, das kann ich gut verstehen. Ist immerhin DAS soziale Event inihrem Leben! Sie soll sich ruhig mal in einer kleinen Lerngruppe versuchen, da kommt man nämlich mit den Lernstrategien der anderen in Berührung oder einer weiß Dinge, die der andere nicht weiß - und dann staunt man und merkt sich viel eher genau diese Sache! Und Eselsbrücken funktionieren auch nur so gut, weil man mal gemeinsam drüber gelacht hat, oder weil man den Spruch genauso blöd fand. Ich habe für mein Abitur bei meinem Freund im Garten gelernt, unterm Kirschbaum, seine Mutti hat uns bekocht. Dann eine Woche vorher haben wir uns gesagt "was bis heute nicht im Kopf ist, wird auch nicht mehr reinfinden". Und weißt du, wir ich mich auf mein Deutschabi vorbereitet habe? Ich habe mit meinen Freundinnen "Tabu" gespielt - denn das regt den Wortschatz unheimlich an, man sucht nach Synonymen und genau das braucht man im Aufsatz! Und das kann man auch in einer Fremdsprache spielen! einen Tipp hab ich noch: Sie soll das vor allem Lernen, was ihr am schwersten fällt, also wenn Mathe zwar noch weit weg ist, aber ihr Angstfach ist, dann soll sie da loslegen, sich Formeln usw anzugucken. Tafelwerk nicht vergessen, vieles steht da drin, man muss gar nicht alles auswendig wissen! Für den Aufsatz in Deu und Engl bestimmte Phrasen einfach schon zurecht legen, dann fließt es besser. Insgesamt ist es ein ganz tolles Gefühl beim Lernen fürs Abitur, wenn man sich bewusst macht, wie VIEL man eigentlich doch in all den Jahren gelernt hat. Das macht einen froh, und dann wiegt das, was man nicht gelernt hat, auch nicht so schwer auf der Seele. Ach ja: mein Motto bei Bio damals: Mut zur Lücke! Wir konnten zwischen 6 Themen wählen, von denen wusste ich 4 mit Sicherheit und gegen 3 davon habe ich mich schon beim Lernen entschieden. WIchtig ist auch: Die Abituraufgaben haben oftmals eine ungewohnte AUfgabenstellung, d.h. in Bundesländern, wo sie zentral gestellt werden. Da nützt es, wenn man in Abituraufgabensammlungen blättert, um die Aufagenstellung kennenzulernen. Viel Erfolg deiner Tochter!
sommergarten
sommergarten | 06.04.2014
6 Antwort
Vielen Dank für Eure Antworten! Tja . bis zum Abitur ist sie so durchgehuscht. Sie hat nie wahnsinnig gelernt, war aber durchweg immer im Durchschnitt, also nie besonders gut, aber auch nie wahnsinnig schlecht. Sie hat bisher nur selten für eine Klausur gelernt. Aber im Abitur sind es so wahnsinnig viele Themen, sodass sie da nicht auch einfach mühelos durchuschen kann. Sie kann nur lernen, wenn sie etwas wirklich verstanden hat, aber in Pädagogik ist es stures Auswendiglernen. Und eben das fällt ihr wahnsinnig schwer. Den Lernplan habe ich ja nicht alleine aufgestellt sondern wir haben es beide zusammen gemacht. Sophia will lernen, nur sie schafft es nicht. Sie schläft wahnsinnig unruhig, aber es hilft nichts. Gerade heute haben wir die Jungs mit dem Papa an den Strand geschickt und die Kleine war bei einer Freundin. Währenddessen haben wir versucht zu lernen bzw. Sophia hat es, aber es ging nicht. Sie selber weiß auch nicht warum. Tagsüber hat sie wahnsinnig viel Zeit, da ihre Freunde ja auch alle lernen, aber auch diese lernen lieber alleine. Sodass ich ihr schon versuche so viel wie möglich zu helfen, aber wir wissen beide nicht wo die Ursache liegt. Immerhin sind es nur noch drei Wochen, in denen zumindest Pädagogik sitzen muss. In Deutsch ist sie mit einer drei vorbenotet, aber da sie dafür niemals etwas getan hat, wird sie sich nur nochmal die Bücher durchlesen und es dann dabei belassen. Englisch spricht sie fließend und muss sich nur noch etwas mit dem Thema beschäftigen. Der Knackpunkt ist also Pädagogik! Wir wissen einfach nicht mehr weiter! Es mag für einige nicht schlimm klingen, aber uns belastet es sehr. Sie möchte Lehrerin werden, aber das interessiert sie wirklich ums nicht so ein Zeug :-) Zum Beispiel "Hurrelmann" versteht sie in Pädagogik gar nicht. Oder auch "Erikson" . Das ist, wie gesagt, einfaches Auswendiglernen, wobei es sich hier als Schwierigkeit darstellt. Deshalb habe ich gedacht hier kennt jemand vielleicht so gute Tipps, wie man es sich schneller einprägen kann. Naja . vielleicht hat ja noch jemand den entscheidenden Tipp :-)
merle76
merle76 | 06.04.2014
7 Antwort
Ich denke Pädagogik kann man sich sehr gut einprägen wenn man es mit gegenwärtigen Dingen verbindet, so zB das Stufenmodell von Erikson. Man darf es nicht nur als Theorie sehen, sondern auch als etw praktisches. Wie eine Eselsbrücke sozusagen. LG
JessYLe
JessYLe | 06.04.2014
8 Antwort
mir hat es immer geholfen, wenn ich die fragenkomplexe schriftlich ausgearbeitet habe. dann blieb viel hängen und beim späteren lesen war´s wieder da. 4 stunden pauken finde ich aber ganz schön fett.
ace09
ace09 | 06.04.2014
9 Antwort
@merle76 Gerade bei Stufenmodellen kann sie sich Eselsbrücken machen . Zu jeder Stufe kann sie sich vielleicht ein Kind des entsprechenden Alters aus dem Bekanntenkreis vorstellen und es am Verhalten an ein paar Eckpunkten zuordnen. Sie kann jeder Stufe den Namen eines Kindes, das sie kennt, geben, das entsprechende Verhaltensweisen zeigt. Stures Auswendiglernen ist manchmal nicht hilfreich, vor allem, wenn der Inhalt einen nicht interessiert. Ich konnte mir z.B. nie Daten der Geschichte merken, weil es mich einfach nicht interessiert hat. Also habe ich mir z.B. zu einem bestimmten Krieg einen König vorgstellt, der auf den Umrissen von Frankreich auf einem übertrieben Thron sitzt, eine Krone aus dem Jahr des Ereignisses trägt und irgendwas in der Hand hält, das charakteristisch für das Ereignis war . Am besten lernt man, indem man dem, was man lernen muss, Bilder zuordnet. Nehmen wir an, sie muss das Modell von Kohlberg lernen . Da gibt es drei Stufen. Präkonventionelle Stufe Konventionelle Stufe Postkonventionelle Stufe Dass Prä "Vor" heißt und Post "Nach" sollte sie wissen. Wenn sie sich das nicht merken kann, dann soll sie es sich so merken, dass die Post immer zu spät oder NACH dem Frühstück kommt oder sowas. So, dann geht es in der Präkonventionellen Stufe darum, dass Kinder moralische Wertungen an Bestrafung festmachen und nicht an sozialen Werten. Schlecht ist, wofür man bestraft wird, gut ist, wofür man belohnt bzw. nicht bestraft wird. Der Grund, etwas zu tun oder nicht zu tun, hängt einzig mit der Vermeidung von Bestrafung zusammen, heißt also, das Kind macht die moralische Wertung daran fest, ob es bestraft wird oder nicht. Hierzu könnte sie sich ein Kleinkind, ein Mädchen aus eurem Bekanntenkreis oder der Familie vorstellen, das nur deswegen nicht den Hamster im Klo runterspült, weil es beim letzten Mal gelernt hat, dass es dafür den Arsch voll kriegt. Dass es hierbei um ein Leben geht, das sie auslöscht, versteht die kleine Göre nicht. Sie versteht nur, dass sie den Arsch voll kriegt, wenn sie Hamster ins Klo schmeißt. Das Bild wird deine Tochter nicht vergessen und ab sofort immer wissen, was charakteristisch für die Präkonventionelle Stufe bei Kohlberg ist. So habe ich immer gearbeitet, wenn ich stupide Daten und Fakten auswendig lernen musste und so habe ich auch mit Schülern gearbeitet, wenn sie nicht wussten, wie sie etwas in ihren Kopf kriegen sollten. Euch werden sicherlich Möglichkeiten einfallen und vielleicht macht es euch sogar Spaß, komische Bilder zu einzelnen Fakten zu fantasieren. Du könntest darüber hinaus mal Bachblüten versuchen. Google mal "Bachblüten Test" und fokussiere dich am Ende besonders auf das Problem der Konzentration, vielleicht der Unruhe, der Angst. Man kann mehrere Bachblüten kombinieren. Wie man die bei Langzeittherapie mischt und einnimmst, steht in der Regel dabei. Es ist ein Versuch wert.
Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer | 06.04.2014

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