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Wenn Mütter Hilfe im Haushalt annehmen

haushaltshilfe
Eine Haushaltshilfe schafft mehr Zeit für die Familie.
Eine Haushaltshilfe schafft mehr Zeit für die Familie.

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 10.01.2020Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Haushalt, Kinder, Job. Für viele Mütter gehören all diese Tätigkeitsfehler zu den täglichen Aufgaben, denen sie sich stellen müssen. Kein Wunder also, dass viele Mütter gestresst und überarbeitet sind. Hier ist es wichtig, sich Hilfe im Haushalt zu suchen.

 

Inhalt des Beitrags:
  1. Arbeit ohne Ende
  2. Andere schaffen das auch
  3. Fiktion und Realität
  4. Hilfe annehmen

Arbeit ohne Ende

Als Mutter hat man eigentlich immer genug zu tun. Der Haushalt, die Erziehung, die eigene Arbeit, Planungen für das Essen und natürlich auch die Umsetzung dieser Planungen fallen in den normalen Tätigkeitsbereich eine herkömmliche Mutter. Da der Ehemann in der Regel voll berufstätig ist und somit den größten Teil des Tages außer Haus verbringt, kann man hier kaum eine Unterstützung erwarten. Natürlich gibt es durchaus löbliche Ausnahmen, doch in der Regel sieht es so doch so aus, dass die meisten Männer nach 8 Stunden Arbeit keine wirklich große Hilfe mehr im Haushalt sind. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob die Mutter auch voll berufstätig ist oder nicht. Egal, ob es um den Elternabend, die Wäsche, das Flicken von Löchern in der Kleidung, die Hausaufgaben der Kinder oder die Freizeitplanung geht, in den meisten Fällen muss Frau auch dies alles unter einen Hut bringen. In vielen Familien ist es so, dass die Frau die Herrschaft über die Familie übernimmt, da alle relevanten Dinge von ihr erledigt, geplant und umgesetzt werden. So kann es schnell passieren, dass du als Mutter schon wach bist, bevor irgendjemand anders im Haus sich regt, um einige Dinge zu erledigen, die du nur zu diesem Zeitpunkt erledigen kannst, dich dann direkt um das Frühstück kümmerst, das dann von jenen vertilgt wird, die meist erst dann weit nach dir aus dem Bett kommen, du sorgst dafür, dass die Kinder genug und etwas Ordentliches zu essen mit in die Schule nehmen können, vielleicht bringst du auch noch die Kinder in den Kindergarten, bevor du dich das erste Mal deiner eigenen Arbeit widmen kannst. Die Wäsche der gesamte Haushalt mit allem was dazu gehört, steht dann meistens abends nach der Arbeit an, sodass ein Tag in der Regel erst dann endet, wenn schon fast wieder die Zeit ist, um ins Bett zu gehen. Trotzdem bleibt in vielen Familien viel liegen, was nicht selten zu Stress innerhalb der Familie führt, denn häufig kann der Rest der Familie gar nicht richtig nachvollziehen, warum das, was liegen geblieben ist, nicht gemacht wurde. Arbeit hat man als Frau und vor allem als Mutter in der Regel mehr, als man allein abarbeiten kann, sehen tut dies in der Regel aber niemand.

Andere schaffen das auch

Ein weiteres interessantes Phänomen ist, dass man häufig beobachten kann, dass viele Frauen sich kaum trauen, etwas über ihre Belastung als Frau und Mutter, Arbeitnehmerin und Familienoberhaupt zu sagen. Dies liegt häufig daran, dass in dem Moment, wo du als Frau eingestehst, dass es sehr viel Arbeit ist und dass du es womöglich alleine nicht schaffst, du dir anhören musst, dass andere Frauen das schließlich auch schaffen würden. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass jede Mutter, dies schon einmal gehört hat und am liebsten von Menschen, die deutlich weniger belastet sind, als man selbst. Besonders beliebt ist dieser Spruch bei Menschen, die womöglich gar keine Kinder haben oder froh darüber sein können, dass sie ein soziales Netzwerk haben, dass ihnen bei den alltäglichen Aufgaben unterstützend unter die Arme greift. Grundsätzlich solltest du dich auf solche Aussagen einfach mit dem Hintern darauf setzen. Niemand, der nicht eine gewisse Zeit lang in deinen Schuhen gelaufen ist, ist in der Lage, zu sagen, wie viel Arbeit du tatsächlich hast und dementsprechend zu vergleichen, ob andere das womöglich besser geschafft haben als du. Lass dir nicht einreden, dass du eine schlechte Mutter wärst, nur weil in deinem Haushalt nicht alles rund läuft und ab und an auch einmal Sachen liegen bleiben. Der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden und in den meisten Fällen sind die Sachen, die nicht erledigt wurden einfach zeitlich nicht mehr drin gewesen. Ja, vielleicht hast du dir tatsächlich abends eine Stunde Freizeit gegönnt und nicht die Wäsche gebügelt, doch machen wir uns einmal nichts vor, auch du bist nur ein Mensch und kein Roboter, und das bedeutet, dass auch du einmal eine Verschnaufpause und deine Ruhezeiten brauchst, in denen du dich entspannen und erholen kannst. Gönnst du dir nicht ab und an solche Zeiten, endet das früher oder später in einem Burnout, was deutlich mehr Probleme mit sich bringt, als die Tatsache, sich einzugestehen, dass man bestimmte Sachen allein einfach nicht schafft. Du kannst ziemlich sicher sein, dass die Menschen bei denen man glaubt, dass sie das auch alles schaffen, entweder einen Weg gefunden haben, einen Teil der Arbeit um zu lagern, sie einen Weg gefunden haben zu blenden und dementsprechend vielleicht einfach nur dafür zu sorgen, dass der Schein gewahrt bleibt, dass sie das alles ohne Probleme bewältigen könnten.

Fiktion und Realität

Ein großes Problem was man als Mutter und Hausfrau in der Regel hat, ist die Tatsache, dass einem durch Filme - seltener durch Bücher - das Bild der perfekten Familie und dementsprechend auch des perfekten Haushalts gezeigt wird. Wenn wir nicht gerade in einer Folge in einer Serie sind, in der irgendwie ein Messi mitspielt, so sieht man immer nur perfekt aufgeräumte und hundertprozentig saubere Wohnungen, es sei denn, dass es in der Folge gerade darum geht, dass sich jemand über die Unordnung oder den Dreck aufregt. Die Menschen werden als immer fröhlich dargestellt und arbeitsam und interessanterweise ist es nicht selten, dass selbst Menschen, die in ihrem fiktiven Leben einen Beruf mit Überstunden und ähnlichen nachgehen, immer noch genug Zeit haben Musik zu hören, entspannt ein Buch zu lesen, zu malen, Spaß mit den Kindern zu haben und Ausflüge zu machen. Dieses Bild was häufig in den Medien gezeichnet wird, nehmen wenige Leute bewusst, viel mehr Leute unbewusst, als das Idealbild eines Haushalts und einer Familie an. Kein Wunder also, dass viele Leute von ihrem eigenen Leben maßlos enttäuscht sind, wenn sie feststellen, dass sie es einfach nicht hinbekommen, dieses Bild auch in ihrer Familie zu etablieren. Da lassen die Kinder Dinge liegen, die Uhr will einfach nicht stehen bleiben und ständig liegen neue Verpflichtungen an, um die man sich kümmern muss und von Erholungszeiten, dem Bücherlesen und Ähnlichen kann nur geträumt werden. Kein Wunder also dass gerade auch viele Frauen und Mütter sehr frustriert sind, denn egal wie sehr sie sich auch anstrengen, sie werden dieses fiktive Bild einfach nicht erreichen. Es ist natürlich nicht ganz einfach, dieses fiktive Bild, dass wir alle so ein wenig im Kopf haben, wenn wir an eine aufgeräumte und schöne Wohnung denken wieder loszuwerden und mit der Realität in Einklang zu bringen. Wenn dir das gar nicht gelingt oder du einfach die Nase davon voll hast den ganzen Tag zu arbeiten und nicht wirklich von der Stelle zu kommen, ist vielleicht die Zeit gekommen umzudenken und endlich Hilfe anzunehmen.

Hilfe annehmen

Hilfe anzunehmen und Hilfe zu fordern sind in keiner Weise ein Zeichen von Schwäche oder ein Beweis dafür, dass du womöglich als Hausfrau und Mutter absolut unfähig bist, sondern eigentlich zeigt es, dass du in der Lage bist dein Leben korrekt zu bewerten und Prioritäten zu setzen. Es spielt hierbei im Grundsatz erst einmal keine Rolle, ob es nun um Hilfe von außerhalb der Familie oder von innerhalb der Familie geht und wo genau diese Hilfe jetzt genau ansetzt. Den ersten Schritt, den man eigentlich immer tun kann, ist zu versuchen, den Rest der Familie einfach im Alltag mit anzuspannen. Gerade bei Müttern, die ebenfalls berufstätig sind, ist es vielleicht keine schlechte Idee einfach den Mann und die Kinder, so diese schon alt genug sind, in der alltäglichen Arbeit mit einzuplanen. Keiner stirbt davon, dass er auch einmal die Spülmaschine einräumt, den Abwasch macht oder den Tisch abgewischt. Ältere Kinder sind durchaus in der Lage auch einmal selbst ihre Wäsche zusammenzulegen und in den Schrank zu räumen und die Bedienung einer Waschmaschine lässt sich in der Regel sogar den Männern, auch denen, die sich gerne damit herausreden, dass sie nicht waschen können, nahebringen. Allgemein ist der erste Weg für etwas mehr gerechte Verteilung im Haushalt die Tatsache, die eigene Familie für die anfallenden Haushaltstätigkeiten mit einzuplanen. Sobald die Kinder laufen können, sind sie in der Regel auch in der Lage zu helfen. Und wenn es nur darum geht, den Müll in einen Mülleimer zu werfen oder etwas Besteck auf den Tisch zu legen. Je älter die Kinder werden, desto mehr Möglichkeiten hast du auch, Ihnen Aufgaben aus dem alltäglichen Spektrum zu übertragen, da sie diese auf jeden Fall auch erlernen sollten, bevor sie womöglich ausgezogen sind, kann man hier gar nicht früh genug anfangen. Auch das Nähen von aufgegangenen Nähten, dass Flicken von kleinen Löchern, das Zusammenlegen und Bügeln der Wäsche und natürlich auch das Essenkochen sind Dinge, bei denen dich die Familie ebenfalls unterstützen kann. Ein schöner Vorteil, wenn dich die Familie unterstützt, ist der, dass dieses im Normalfall kein zusätzliches Geld kostet und problemlos in quasi jeder Familie umzusetzen ist. Hast du die Aufgaben schon auf die Familie mit verteilt und den Eindruck, dass du immer noch zu viel Arbeit hast, dann ist es auch vollkommen gerechtfertigt sich von außerhalb weitere Unterstützung zu holen. Wenn die Aufgaben, die du erledigen musst, einfach zu viel werden, dann heißt es, einige dieser Aufgaben zu delegieren. Das bedeutet im Endeffekt nichts anderes, als dass du in diesem Moment dann einzelne Aufgaben oder Tätigkeitsbereiche einfach auf Menschen in deinem Bekanntenkreis oder auf eine Person, die du extra dafür anstellst, auslagerst. Eine Haushaltshilfe zu haben ist nichts, wofür man sich schämen muss und so solltest du dich also auch nicht weiter stören lassen, von den Reaktionen der Menschen um dich herum, die womöglich etwas die Nase kraus ziehen, wenn sie davon hören. In vielen Fällen kommt dies nicht daher, dass du tatsächlich in ihren Augen versagt hast, sondern in vielen Fällen sind die Menschen einfach neidisch darauf, dass du diesen Schritt getan hast und sie womöglich nicht mutig genug sind, diesen Schritt zu gehen. Allgemein ist das Hilfe annehmen und nach Hilfe fragen in gerechtfertigten Situationen etwas, dass heutzutage die wenigsten Menschen können, das aber ganz dringend für ein gesundes Leben und ein gesundes Arbeitspensum benötigt wird.

 

[KaKra]

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