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Vorhautverengung bei kleinen Jungen

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Wilde Kerle - am besten gesund.
Wilde Kerle - am besten gesund.
AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 16.12.2010Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Wenn bei kleinen Jungs das Pipimachen plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktioniert, sondern zum Problem wird, weil das Wasserlassen starke Schmerzen verursacht, leidet das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit an einer Vorhautverengung. Bei dieser so genannten Phimose (abgeleitet vom griechischen Wort phimosis = Knebelung) kann der Urin nicht ungehindert abfließen und eine Entzündung der Eichel kann die Folge sein.

Für die betroffenen Jungen und ihre Eltern ist diese Erkrankung zwar unschön, jedoch kein Grund zur Panik. Ein Arzt sollte trotzdem aufgesucht werden, da sich eine Phimose mit zunehmendem Alter nicht verwächst und daher behandelt werden muss. Bei Beschwerden sollte die Therapie möglichst rasch erfolgen, ansonsten kann man getrost einige Zeit warten.

Spätestens vor Einsetzen der Pubertät und damit des Peniswachstums sollte die Phimose allerdings behoben sein, da sich mit zunehmendem Alter die unwillkürlichen Erektionen häufen, die dann mit Schmerzen verbunden sind. Auch ist eine ausreichende Körperhygiene mit einer Vorhautverengung problematisch, da die täglich empfohlene Entfernung des Smegmas (ein von den Talgdrüsen des Penis produziertes, weißes Sekret) nicht möglich ist.

Die Symptome der Vorhautverengung sind sehr charakteristisch. So können zu den oben genannten Beschwerden noch andere Begleiterscheinungen wie Harnwegsinfekte, Probleme beim Zurückziehen der Vorhaut über die Eichel oder das ballonartige Aufblähen der Vorhaut beim Wasserlassen hinzukommen.

Man unterscheidet unterschiedliche Arten der Phimose:

Die normale angeborene Phimose wird von Ärzten allgemein gar nicht so genannt. Zwar ist die Vorhaut eng, weil sie mit der Eichel verklebt ist, allerdings nicht so eng, dass es zu Beschwerden kommt. Bei Jungen im Alter zwischen drei und fünf Jahren ist diese Verklebung absolut normal und stellt einen natürlichen Schutz vor Krankheitserregern dar, der sich im Verlauf der Entwicklung auflöst. Bei etwa der Hälfte der Kinder ist das Zurückstreifen der Vorhaut nach Abschluss des ersten Lebensjahres möglich. Bei Jungs, die das dritte Lebensjahr erreicht haben, liegt die Quote bei 89 Prozent. Nach dem fünften Lebensjahr sollte sich die Vorhaut dann aber komplett zurückschieben lassen.

Es wird dringend davon abgeraten, in dieser Entwicklungsphase des Kindes die Vorhaut gewaltsam zurückzuziehen, etwa um den Penis zu reinigen. So können kleine Risse entstehen, die zu weiteren Verletzungen und erneut zu Verklebungen führen können. Bilden sich sogar Narben, schrumpft die Haut und verliert an Elastizität, was später zu einer krankhaften Phimose führen kann. Diese kann auch durch eine Hautkrankheit, der so genannten Lichen sclerosus, ausgelöst werden.

Generell sollte es dem Jungen daher selbst überlassen sein, wann er seine Vorhaut zurückzieht. Die meisten Jungs entdecken den eigenen Penis als Spielzeug ohnehin schon früh und tragen durch ziehen und kneten instinktiv zum natürlichen Dehnungs- und Ablöseprozess der Vorhaut bei. 

Ist Dein Sohn alt genug, kannst Du ihm ja erklären, dass seine Vorhaut eines Tages zurückziehbar sein wird. So wird er sich nicht erschrecken, wenn es dann einmal soweit ist. Oder Du forderst ihn beim Baden auf, es einmal vorsichtig auszuprobieren.



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