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Schnuller fürs Baby: Was Du beim Kauf beachten solltest

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Schnuller: So vermeidest Du Risiken
Schnuller: So vermeidest Du Risiken

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 08.04.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Sie beruhigen und trösten, können beim Einschlafen helfen und befriedigen den frühkindlichen Saugreflex: Der Schnuller.

Viele Babys und Kleinkinder kommen daher bis zu einem gewissen Alter nur schwer ohne ihn aus. Prinzipiell ist dagegen auch nichts einzuwenden. Allerdings solltest Du beim Kauf der Schnuller einige Dinge beachten, damit der Gummisauger für Dein Kind nicht zum Risiko wird.


Der Schnuller hat eine lange Geschichte

Nachweise für den Einsatz von Schnullern zur Beruhigung von Babys und Kleinkindern finden sich bereits in der Antike. Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts handelte es sich dabei oft um mit Honig oder Zucker gefüllte Stoffknoten, die Kinder in den Mund geschoben bekamen. Aus moderner, zahnärztlicher und kieferorthopädischer Sicht waren sie natürlich wenig ratsam. Heute werden Schnuller meist aus weichem Silikon, Latex oder Kautschuk hergestellt. Zunehmend achten Hersteller außerdem darauf, dass die Sauger möglichst kiefergerecht geformt sind, um Deformationen der Zähne oder des Kiefers auszuschließen.

Bisphenol A in Schnullern?

Trotzdem gibt es einige Punkte, die gegen die unbedenkliche Verwendung von Schnullern sprechen. So waren Babyschnuller Ende 2009 in Verruf gekommen, nachdem eine Untersuchung vom BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. zu dem Ergebnis gekommen war, dass die meisten der getesteten Schnuller die hormonartige Chemikalie Bisphenol A (BPA) enthielten. Diese gilt als entwicklungsschädigend und krankheitsauslösend. Unter dem öffentlichen Druck gab die Mehrzahl der Hersteller jedoch inzwischen nach und ersetzte den Schadstoff durch einen unschädlichen Inhaltsstoff. Die meisten handelsüblichen Babyschnuller dürften inzwischen BPA-frei sein.

Sehe Dir aktuelle Verbrauchertests an!

Da trotzdem gelegentlich noch über vereinzelte Schadstoff-Funde in Schnullern berichtet wird, solltest Du im Zweifelsfall einschlägige Verbrauchertests zu Rate ziehen, um unnötige Schadstoffbelastung zu vermeiden. Auch das konsequente Auskochen jedes neuen Schnullers vor der ersten Benutzung hilft, die Freisetzung von Schadstoffen zu reduzieren.

Die zahlreiche Schnuller-Größen

Schnuller gibt es in verschiedenen Größen und für unterschiedliche Altersgruppen. Üblich sind 3 Größen, für Kinder von 1 bis 6 Monaten, von 6 bis 18 und ab 18 Monaten. Da Silikon ein sehr weicher Stoff ist, aus dem ältere Kinder eventuell Stücke herausbeißen können, sind Silikon-Schnuller nur zu empfehlen, solange das Baby noch keine Zähne hat. Danach kann Latex oder Kautschuk als Schnullermaterial eingesetzt werden. Da der vordere Gaumenbereich bei Kindern bereits ab dem 3. Lebensmonat kaum noch wächst, raten Kieferorthopäden jedoch davon ab, die Größe des Saugers ab einem gewissen Alter noch zu steigern. Manche Anbieter haben daher gar keine Schnuller in der Größe 3 im Angebot. Wenn ältere Kinder einen Schnuller weniger gut im Mund behalten könnten, kann das beim Abgewöhnen helfen.

Auf das Plastikschild achten!

Allerdings sollte das Plastikschild des Schnullers auch nicht allzu klein sein, damit der Schnuller nicht komplett in den Mund genommen werden kann. Denn auch die Atemlöcher im Schnullerschild (die ein guter Schnuller auch unbedingt haben sollte), die laut Hersteller in diesem Fall das Weiteratmen ermöglichen sollen, schließen das Risiko einer Erstickungsgefahr nicht immer vollständig aus.

Alle 5-6 Wochen austauschen!

Allgemein sollten Schnuller alle fünf bis sechs Wochen ausgetauscht werden. Rissige, zerbissene oder kaputte Schnuller solltest Du aber sofort wechseln, um das Verschlucken von Gummistückchen zu verhindern. Tägliche Reinigung des Schnullers (Auskochen in heißem Wasser oder in einen speziellen Baby-Sterilisator) ist natürlich ebenso wichtig, damit dieser nicht für das Kind zur Bakterienfalle wird.

Schnullerketten

Auch bei Schnullerketten sind einige Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Obwohl eine solche Kette äußerst praktisch ist, um die nächtliche Suche des geliebten Trösters unter staubigen Bettgestellen zu verhindern, kann eine zu lange Kette eine Strangulationsgefahr für das Baby darstellen. Wenn überhaupt, solltest Du daher nur Ketten verwenden, die den neuen europäischen Normen entsprechen. Selbst gebastelte Ketten oder Bänder sind hingegen ganz klar zu gefährlich. Ein Nachteil der Kette ist, dass das Kind den Schnuller ständig bei sich tragen kann und hierdurch zur verstärkten Benutzung angeregt wird. Alles in allem ist der Schnuller jedoch ein harmloses Vergnügen, das Du Deinem Kind bis etwa zum 3. Lebensjahr ruhigen Gewissens gönnen kannst.

Daumenlutschen oder Schnuller?

Bei der Frage, ob Daumenlutschen oder Schnuller besser fürs kindliche Gebiss ist, geben übrigens auch die meisten Zahnärzte und Kieferorthopäden dem Schnuller eindeutig den Vorzug. So üben diese deutlich weniger Druck auf vordere Schneidezähne und Kiefer aus als der Daumen. Außerdem ist ein Schnuller ein Gegenstand, der im Gegensatz zum Daumen, ab einem gewissen Alter entsorgt werden kann.

Lesetipp: Zum Thema Daumenlutschen lies auch unseren Artikel Daumenlutschen bei Baby und Kleinkind - normal oder ungesund?.

[BS]

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