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Richtig Schenken: Wie Eltern ihrem Nachwuchs (k)eine schöne Bescherung bereiten

Weihnachtspäckchen
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AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 28.12.2010Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales

Das Schenken ist eine Kunst für sich, die nur wenige Menschen wirklich zu beherrschen scheinen. Dabei ist die Sache mit dem Schenken eigentlich eine ganz einfache. Wenn man sich an ein paar wenige Grundregeln hält, hat man gute Chancen, dass jedes Geschenk ein Volltreffer wird. Welche Regeln das im Einzelnen sind, das erfährst du hier in diesem Artikel.

Was du hier lesen kannst:

  1. Alle Jahre wieder...
  2. Ideen des Kindes
  3. Wünsche ermitteln
  4. Vorlieben beachten
  5. Altersgerecht einkaufen
  6. Keine eigenen Wünsche erfüllen
  7. Weniger ist mehr
  8. Qualität ist wichtig
  9. Gütesiegel
  10. Herstellerhinweise
  11. Geschenke fürs fremde Kind

1. Alle Jahre wieder...

Ob zum Geburtstag, zu Ostern oder zu Weihnachten für viele Eltern ist es ein leidiges Thema, sich damit auseinanderzusetzen, was sie dem Kind jetzt wieder schenken könnten. Die Kinderzimmer heutzutage platzten sowieso fast aus allen Nähten, in den Schränken ist nicht mehr genug Platz für etwas Neues und eigentlich ist man der festen Überzeugung, dass das Kind schon alles hat, was es eigentlich braucht und trotzdem muss ein neues Geschenk her. Doch obwohl diese Problematiken sicher interessant sind, soll es hier nicht darum gehen, wie viel genug ist, sondern wir wollen uns mit der Frage beschäftigen, wie schaffen wir es, ein geeignetes Geschenk für unser Kind zu finden? Es gibt ein paar grundlegende Dinge, auf die wir jetzt im Weiteren einmal genauer eingehen werden, die dir helfen sollten, das perfekte Geschenk für deine Kinder zu finden.

2. Ideen des Kindes

Das wichtigste überhaupt an einem Geschenk sollte die Frage sein, was das Kind eigentlich möchte. Man sollte sich auf keinen Fall über unkonventionelle Ideen und Wünsche des Kindes lustig machen. Selbst wenn das Mädchen auf die Idee kommt, dass es ein ferngesteuertes Auto haben möchte oder der Junge sich eine Puppe oder ein Pferd zu Weihnachten wünscht, sollte man auf diese Ideen durchaus eingehen, denn man kann sich ziemlich sicher sein, dass diese dann größtenteils auch tatsächlich Wünsche sind, die das Kind hat. Grundsätzlich ist es nicht ganz einfach, aus den Ideen der Kinder wirklich dessen Wünsche herauszufinden, denn es reicht meistens schon ein einziger Werbespot im TV, um das Kind davon zu überzeugen, dass es dieses oder jenes Spielzeug auf jeden Fall braucht. Gerade in der heutigen Konsumszeit sind die Wunschzettel der Kinder in der Regel sehr lang, aber vieles darauf, bereitet den Kindern, wenn sie es denn einmal haben, keine echte Freude. Trotzdem solltest du immer berücksichtigen, welche Ideen deine Kinder tatsächlich haben, damit du in der Lage bist das bestmögliche Geschenk auszusuchen.

3. Wünsche ermitteln

Da die Ideen der Kinder sich relativ schnell verändern und es so ganz leicht dazu kommen kann, dass etwas, dass das Kind heute interessant fand, morgen schon wieder uninteressant ist, solltest du einfach auf langfristige Wünsche und Interessen deines Kindes eingehen. Du kannst dir eigentlich ziemlich sicher sein, dass wenn du etwas auswählst, dass möglichst lange immer wieder als Idee deines Kindes auftaucht, wofür es sich also immer wieder interessiert, dies in der Regel auch ein perfektes Geschenk abgeben kann. Hier geht es also darum, die Herzenswünsche deines Kindes zu ermitteln. Das sind die Wünsche, die immer wieder auftauchen und die keine fixen Ideen sind, die das Kind morgen schon wieder vergessen hat. Herzenswünsche können durchaus auch Dinge umfassen, die im Moment gerade einfach „in“ sind. Im Normalfall gilt die goldene Regel: Möchte dein Kind etwas über einen längeren Zeitraum tatsächlich haben und hat es nicht am nächsten Tag schon wieder vergessen oder durch etwas anderes ersetzt, bist du in vielen Fällen auf der richtigen Seite.

4. Vorlieben beachten

Nicht immer ist es möglich, etwas ganz Neues zu kaufen, und vielleicht möchtest du dies auch gar nicht. Eine gute Idee ist eigentlich immer etwas, mit dem sich das Kind sowieso schon beschäftigt oder längere Zeit beschäftigt hat. Kann also irgendetwas von dem Spielzeug, mit dem das Kind regelmäßig spielt, erweitert oder ausbauen, ist dies meistens eine gute Idee. Egal ob es sich hierbei um eine neue Barbie handelt, um neue Accessoires für die Kinderküche oder ob man doch lieber die Legosammlung noch etwas erweitert. Man kann sich ziemlich sicher sein, etwas das einmal ein Hit für dein Kind gewesen ist, wird es in der Regel auch bleiben.

5. Altersgerecht einkaufen

Grundsätzlich sollte man immer darauf achten, dass man altersgerecht einkauft. Das heißt in der Regel, dass man auf die Herstellerangaben bezüglich des geeigneten Kindesalters tatsächlich auch eingehen sollte. Natürlich ist es durchaus möglich, anhand des Entwicklungsstandes des Kindes Ausnahmen zu machen. So ist es derzeit zum Beispiel so, dass mein Zweijähriger wahnsinnig gerne puzzelt, aber vollkommen unterfordert mit den Puzzles ist, die für Zweijährige gedacht sind. Lieber sind ihm Rahmenpuzzel, die für Kinder gedacht sind, die schon vier Jahre oder älter sind. Natürlich kauft man hier dann entsprechend schwierige Puzzle, da das Kind sonst einfach kein Interesse mehr an den Puzzles hat. Altersgerecht einzukaufen heißt also nicht nur, auf die Herstellerangaben zu achten, sondern auch die geistige Entwicklung oder die motorische Entwicklung des eigenen Kindes mit zu berücksichtigen. Kann das Kind irgendetwas, was ein durchschnittliches, anderes Kind in seinem Alter noch nicht kann, sollte man durchaus darauf eingehen und dieses Talent weiter fördern.

6. Keine eigenen Wünsche erfüllen

Ein weiterer Faktor, den man beachten sollte, ist die Tatsache, dass man sich nicht selbst Wünsche erfüllt. Beim Schenken geht es immer darum, dem Beschenkten im Mittelpunkt zu haben und d. h. auch, dass man ein Geschenk immer hinsichtlich dessen Interessen auswählen sollte. Das bedeutet, auch wenn dieser sich dir etwas nicht so richtig erschließt oder du etwas anderes schöner finden würdest, sollte letztendlich die Vorliebe deines Kindes den Ausschlag geben. Natürlich kann es dann durchaus sein, dass die Plüsch Comic-Figur deines Kindes, die sich dein Kind unbedingt wünscht, nicht unbedingt das pädagogisch wertvolle Spielzeug ist, dass du gerne kaufen würdest und in deinen Augen mit dem Naturholzspielzeug, das du im Auge hast und du besonders schön findest, nicht mithalten kannst, doch die Wünsche des Kindes sind es, die du bei deinem Schenken erfüllen willst und das bedeutet deine eigenen Vorlieben hinten anzustellen. Natürlich heißt das nicht, dass man nur Blödsinn kaufen soll und es gibt durchaus Grenzen, die man nicht überschreitet. So kann es durchaus sein, dass du in deinem Haushalt kein Kriegsspielzeug haben möchtest und somit sämtliche Arten von Waffen, Kriegsfahrzeugen oder Soldatenfiguren einfach unerwünscht sind.

7. Weniger ist mehr

Weniger ist mehr und das nicht nur beim Schenken. Aber da wir gerade beim Schenken sind, gehen wir hierauf einmal kurz ein. Natürlich ist es toll, dass Kind mit einem ganz riesigen Berg an Geschenken zu Weihnachten zu überraschen, doch wenn wir einmal ehrlich sind, überfordern wir das Kind damit nur. Das Kind wird in der Regel eines seiner neuen Spielzeuge aussuchen und mit diesem dann spielen, während ein Großteil der anderen Spielzeuge die meiste Zeit in einer Ecke liegt und verstaubt. Es ist deutlich sinnvoller, Geschenke einfach in regelmäßigen Abständen zu machen statt das Kind einmal mit einer ganzen Lastwagenladung voller Geschenke zu erdrücken. Vielleicht ist es auch möglich, sich mit der ganzen Familie zusammen zu tun und quasi nur ein Geschenk alle zusammen zu kaufen. Hat das Kind keine Geschenke, die entsprechend groß sind, dass sich das ganze lohnt, wäre es ja auch möglich, sich zum Beispiel auf ein erweiterbares System zu einigen, dass das Kind interessant findet, und gemeinsam hierfür zu einem bestimmten Thema etwas zu kaufen. Aber auch bei Erweiterungen gilt: weniger ist oftmals mehr.

8. Qualität ist wichtig

Da die Wunschzettel der Kinder unglaublich lang sind und man als Eltern häufig dazu tendiert, dass man sein Kind am liebsten alle Geschenke auf einmal kaufen möchte, sollte man nicht der Versuchung erliegen, dies tatsächlich zu tun. Wie wir oben schon einmal gesehen haben, sind viele Geschenke ein Problem und vor allem wenn man viel versucht zu schenken, leidet in der Regel die Qualität. Es ist niemanden, auch nicht dem Kind, geholfen, wenn du viele Spielsachen kaufst, die beim ersten Auspacken schon kaputt gehen. Es ist durchaus ratsam weniger Spielzeuge zu kaufen und dafür auf Qualität zu achten. Was will man zum Beispiel mit einem Stecksystem, dessen Bausteine einfach nicht zusammenhalten? In diesem Fall ist es deutlich sinnvoller dem Kind lieber eine kleine Packung Lego zu kaufen, als eine riesige Kiste voller Steine, mit denen das Kind dann im Endeffekt nicht spielen kann und nicht spielen möchte. Natürlich kann man sicher auch gleich eine ganze Sammlung an Barbiepuppen kaufen, denen die Haare ausfallen, bei denen die Klamotten an den Nahtstellen aufreißen und Arme und Beine beim ersten Versuch sie zu bewegen einfach aus den Gelenken fallen, doch dann muss man einfach zu dem Schluss kommen, dass es doch mehr Sinn macht, eine einzelne Barbie zu kaufen, mit der sich das Kind auch tatsächlich sinnvoll auseinandersetzen kann und die nicht bei der ersten kleinen Berührung auseinanderfällt. Qualität bedeutet aber auch, dass die Dinge nicht womöglich mit Schadstoffen belastet sind oder Bereiche haben, an denen sich das Kind womöglich verletzen kann. Grundsätzlich gilt auch beim Spielzeug die schöne Aussage: Wer billig kauft, kauft zweimal..

9. Gütesiegel

Auf Gütesiegel sollte beim Kauf von Spielzeug geachtet werden. Heutzutage haben fast alle Spielzeuge das TÜV Siegel oder das GS Siegel. Darüber hinaus gibt es im Normalfall noch die CE Kennzeichnung, die besagt, dass der Hersteller bestätigt, dass das Spielzeug nach europäischen Sicherheitsanforderungen geprüft wurde. Das CE Siegel selbst sagt allerdings noch nichts über die Schadstoffbelastung oder die verwendeten Materialien aus. Das GS Siegel hingegen ist in der Regel noch strenger und somit besser geeignet vor allem für Spielzeuge, die von den Kindern viel angefasst oder womöglich sogar in den Mund genommen werden. Bei Plastikspielzeug sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese PVC frei sind und Phthalat frei. Will man wissen, wie gut oder schlecht ein Spielzeug ist, kann man immer zu Stiftung Warentest oder Stiftung Ökotest gehen und sich hier die Listen der Tests und Inhaltsstoffe anzeigen lassen. Häufig findet man auf pädagogisch sinnvollen Spielzeug das „Spiel gut“ Zeichen.

10. Herstellerhinweise

Auch sollten nur Spielzeug gekauft werden, wenn die vollständige Adresse des Herstellers oder Importeurs sinnvoll irgendwo vermerkt ist. Es ist teilweise recht schwierig, im Schadensfall Schadensansprüche geltend zu machen, wenn man keine Ahnung hat, an wen man sich wenden soll. Grundsätzlich soll Spielzeug, bei dem nicht vollkommen ersichtlich ist, wo es hergestellt wurde und wer dafür verantwortlich ist, einfach nicht gekauft werden.

11. Geschenke fürs fremde Kind

Da man nicht immer das eigene Kind beschenkt, macht es durchaus Sinn, ab und an mit den Eltern des Kindes, das beschenkt werden soll, zu reden mit diesen abzusprechen, was geschenkt werden darf oder soll. Dies hat mehrere Vorteile, auf die wir ganz kurz einmal eingehen wollen. Der wichtigste Vorteil ist natürlich, dass Doppelkäufe vermieden werden. Es ist nichts blöder, als wenn zwei Verwandte dieselbe Idee hatten und das Kind plötzlich mit zweimal dem exakt identischen Spielzeug dasteht. Bei manchen Spielzeugen wie zum Beispiel beim Lego mag dies durchaus noch eine Sache sein, die nicht allzu tragisch ist, bei anderen Spielzeugen ist dies mehr als nur ärgerlich. Darüber hinaus verhindert ein Gespräch aber auch, dass es zu Fehlkäufen kommt. Häufig ist es so, dass man als Verwandte gar nicht richtig mitbekommt, wo die Interessen des Kindes derzeit liegen und somit vielleicht auf veraltete Informationen zurückgreift und etwas kauft, was das Kind womöglich schon seit Monaten nicht mehr angeguckt hat oder vielleicht sogar ansonsten entsorgt wurde. Unter solche Fehlkäufe fallen natürlich aber auch Dinge, die die Eltern einfach nicht im Haus haben möchten. Zum Beispiel könnte es sein, dass die Eltern kein Kriegsspielzeug im Haus dulden und es hierdurch zu Problemen kommt. Grundsätzlich fährt man eigentlich immer am besten, wenn man seine eigenen Vorhaben mit den entsprechenden Eltern einfach einmal kurz abspricht und sich deren Meinung, zu dem Geschenk holt.

 

Wer all diese Regeln beachtet und sich versucht an diese zu halten, ist bei der Geschenksauswahl in der Regel auf der sicheren Seite. Von daher kann man ab hier nur noch fröhliches Beschenken wünschen.

 

[KaKra]

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