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Neurodermitis beim Baby: Cortison

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Cortison: Hilfreich oder schädlich?
Cortison: Hilfreich oder schädlich?

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AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 01.04.2011Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie
Cortison ist ein in der Nebennierenrinde gebildetes Steroidhormon. Cortison hat wichtige Funktionen für den Fettstoffwechsel, den Proteinumsatz sowie den Kohlenhydrathaushalt. Viele Menschen schrecken davor zurück, Cortison-Präparate zu nehmen. Und doch wird es so oft verschrieben. Die einen schwören darauf, die anderen verteufeln es. Zeit also, Cortison einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Was kann es? Welche Nebenwirkungen hat es und kann es zur Therapie hinzugezogen werden, wenn das Baby Neurodermitis hat? Oder sollten Eltern lieber die Finger davon lassen? Antworten gibt es hier.

Oft lesen Eltern, dass Cortison therapiebegleitend bei Neurodermitis eingesetzt wird. Und sie fragen sich zu recht, ob sie es ihrem Sprössling bedenkenlos geben können. Mittlerweile ist bekannt, dass Cortison aufgrund der Nebenwirkungen nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden darf. 1-2 Wochen sind jedoch vertretbar.

Cortison: Nebenwirkungen

Wird Cortison in zu hohen Dosen verabreicht, drohen Muskelabbau, Wasser- und Fetteinlagerungen, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Infektionen, Wundheil- und Wachstumsstörungen, Osteoporose, Magen- und Darmgeschwüre, Verdünnung der Haut, Akne sowie grüner oder grauer Star.
  • Für Langzeitbehandlungen werden daher nur sehr geringe Dosen verordnet. Zudem sichern Gele, Cremes, Salben, Inhalatoren, Nasensprays und Augentropfen, dass das Cortison nur an die Stellen kommt, an denen es benötigt wird (lokale Anwendung). So wird nicht der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen.
  • Anders ist das bei Tabletten oder Spritzen. Hier wirkt das Cortison auf den ganzen Körper ein – die Nebenwirkungen aber leider auch. Müssen Präparate oral angewendet werden, empfiehlt sich die Einnahme am frühen Morgen zwischen 6:00 und 8:00 Uhr. Da der Körper in dieser Zeit selbst Cortison produziert, wird sein eigener Rhythmus so weniger beinträchtigt.
Wichtig: Die Tabletten sollten nie plötzlich abgesetzt werden. Der Körper muss sich erst auf eine geringere Zufuhr des Hormons einstellen. Eltern müssen daher mit dem Arzt besprechen, wie vorgegangen werden soll.

Cortison: Länge der Behandlung

Je länger Cortison verabreicht wird, desto eher sind Nebenwirkungen wahrnehmbar. Denn: Auch lokal eingesetztes Cortison kann in geringem Maß ins Blut übergehen. Deshalb gilt: Bei akuten Beschwerden können höhere Dosen verabreicht werden. Nehmen die Beschwerden ab, muss auch die Dosis verringert werden, bis das Medikament schließlich ganz abgesetzt wird.

Muss langfristig behandelt werden, ermittelt der Arzt die Dosis nach der Regel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei Kindern müssen regelmäßig Gewicht und Körpergröße gemessen und die Dosis gegebenenfalls angeglichen werden. Da Cortison das Immunsystem unterdrückt, dürfen cortisonhaltige Salben nicht an Stellen angewendet werden, die von Pilzen oder Bakterien befallen sind.

Für viele Menschen ist Cortison ein lebenswichtiges Medikament. Es mindert entzündliche Reaktionen des Körpers ebenso wie allergische.

Cortison beim Baby

Meist verschreibt der Kinderarzt Präparate zur lokalen Anwendung. Wenn der Arzt sich für eine Cortison-Salbe entscheidet, dann sollten die Mamis sie so dünn wie möglich 1 x täglich auf die betroffene Babyhaut auftragen. Die Wirkung tritt meist nach 3-4 Tagen ein. Zusätzlich sollten immer große Mengen normaler Feuchtigkeitscreme benutzt werden.

Man sollte versuchen, die Anwendungsdauer möglichst kurz zu halten. Alle Vor- und Nachteile der Cortison-Behandlung sollten mit dem Kinderarzt besprochen und im Zweifel noch eine zweite Meinung eingeholt werden. Wenn es nicht ohne Cortison geht: Kurzfristig angewendet hilft es, Entzündungen und unerträglichen Juckreiz zu lindern. Es ist also nicht nur Feind, sondern auch Helfer.


[AKL]

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