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Mönchspfeffer: Hilft er bei unerfülltem Kinderwunsch?

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Mönchspfeffer bei Kinderwunsch
Mönchspfeffer bei Kinderwunsch

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 08.08.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Besonders eine Heilpflanze hat sich in den letzten Jahren unter Frauen mit Kinderwunsch einen Namen gemacht: der Mönchspfeffer (latein: Vitex agnus-castus).

Ihm werden wahre Wunder nachgesagt, wenn es darum geht, schnell schwanger zu werden. Viele Erfahrungsberichte betroffener Frauen sprechen für den positiven Effekt der Pflanze.

Was ist Mönchspfeffer?

Genau genommen handelt es sich um die getrockneten Beeren eines blühenden Busches, der in der Mittelmeerregion und in Asien heimisch ist.

Bereits die alten Griechen und Römer haben die Pflanze - wo sie als wilder Pfeffer bekannt war - kultiviert. Damals wurden die Früchte und der scharf schmeckende Samen als Speisezutaten verwendet.

Eine ganz besondere Eigenschaft der Pflanze ließen den wilden Pfeffer schließlich Einzug in die Klostergärten des Mittelalters finden: Seine abschwächende Wirkung auf den Geschlechtstrieb. So wurde aus dem wilden Pfeffer schließlich der brave "Mönchspfeffer", den man mancherorts auch als "Keuschlamm" kennt.

Darüber hinaus wurde Mönchspfeffer seit der Antike gegen das prämenstruelle Syndrom und hormonell bedingte Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Ein Umstand, der auch die Wissenschaft genauer nach Inhaltsstoffen und Wirkung der Heilpflanze suchen ließ.

Und tatsächlich: der Mönchspfeffer kann helfen, leichte bis mittlere Zyklusbeschwerden zu lindern, zu einem regelmäßigen Zyklus beizutragen und begleitende Beschwerden verringern.

Erhöhter Prolaktinspiegel

Frauen mit Zyklusbeschwerden leiden häufig unter einem erhöhten Prolaktinspiegel. Dieser fördert die unangenehmen Nebenwirkungen des prämenstruellen Syndroms (PMS), das sich vor allem durch Stimmungsschwankungen, einem Spannungsgefühl der Brüste, depressiven Phasen und verstärkten Menstruationen auszeichnet.

Mönchspfeffer verändert den Prolaktinspiegel

Mönchspfeffer hoch dosiert

Mönchspfeffer hemmt die Prolaktin-Ausschüttung, indem sich die in ihm enthaltenen Diterpene an die Dopamin-Empfangsstellen (Dopamin-2-Rezeptoren) binden, wo sie dopaminähnlich wirken bzw. dieses imitieren. Laut einer Studie an der Universität Göttingen wirkt Mönchspfeffer in Bezug auf die Prolaktin-Hemmung sogar genauso gut wie Dopamin. Mönchspfeffer agiert auf diese Art und Weise jedoch nur, wenn er in Form von Extrakten und in hohen Dosen, z. B. 3 bis 4 mg eines Trockenextraktes eingesetzt wird.

Möchnspfeffer gering dosiert

Wird Mönchspfeffer in geringer Dosis eingesetzt, ist seine Wirkung allerdings gänzlich anders. Denn dann reicht die Bindungsaktivität der Diterpene nicht aus, um die Freisetzung von Prolaktin zu verringern. Rätselhaft erscheint jedoch, dass in Folge die Prolaktin-Ausschüttung tatsächlich leicht gesteigert wird, was u.a. Forscher von der Frankfurter Universitätsklinik bestätigt haben.
Info: Diterpene sind Naturstoffe, die sich aus vier Isopreneinheiten (Isoprenoide) zusammensetzen und zur Gruppe der Terpene gehören. Sie sind unter anderem Bestandteil von Harzen oder Vitamin A (Retinal). Derzeit sind rund 3.000 natürliche Verbindungen dieser Substanzklasse bekannt.

Durch das Absenken des Prolaktinspiegels verringern sich die Symptome des prämenstruellen Syndroms und der Menstruationszyklus kann in eine Regelmäßigkeit gebracht werden.

Die sinkenden Prolaktinwerte regen darüber hinaus die Produktion des Gelbkörperhormons in den Eierstöcken an. Dieses bereitet die Gebärmutter auf das Einnisten einer befruchteten Eizelle vor.

Die positive Wirkung des Mönchspfeffers bei Unfruchtbarkeit als Folge von Gelbkörperschwäche konnte bereits in Studien belegt werden.
Lesetipp: Zum sogenannten Mittelschmerz, d.h. Schmerz beim Eisprung lies bitte unseren Beitrag:

Vorsicht: Mönchspfeffer wirkt hormonell

Allerdings sollten Frauen, die bereits einen regelmäßigen Zyklus und keine Probleme mit Gelbkörperhormonen haben, nicht zum Mönchspfeffer greifen. Denn einen gesunden Hormonhaushalt kann man selbst mit den besten Mitteln durcheinander bringen. Gerade weil Mönchspfeffer auch auf die Hormone Östrogen und Gestagen wirkt, wird von einer Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Wann sollte Mönchspfeffer gemieden werden?

Bei Erkrankungen wie Endometriose, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs sollte Mönchspfeffer nicht angewendet werden. Auch bei Brustkrebs wird von einer Einnahme abgeraten.

Ferner wird Frauen, die die Antibabypille einnehmen, oder eine Hormonersatztherapie machen, von Mönchspfeffer abgeraten. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist von der Einnahme ebenfalls abzuraten, da Mönchspfeffer die Milchbildung stören kann.

Lesetipp: Zum Thema "Milchbildung anregen", lies unsere Beiträge:

Bei Einnahme von Medikamenten, die sich auf den körpereigenen Botenstoff Dopamin auswirken, sollte Mönchspfeffer nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin angewendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Mittel gegen Parkinson und psychische Probleme.

Mönchspfeffer ist für Männer nicht geeignet.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Mönchspfeffer, medizinisch anerkannt zur Behandlung von unregelmäßiger, zu häufiger oder zu seltener Regelblutung eingesetzt wird. Richtig dosiert kann Mönchspfeffer den Prolaktinspiegel senken. Außerdem wird die Heilpflanze bei schmerzenden Brüsten (Mastodynie) und Prämenstruellem Syndrom (PMS) empfohlen. Viele Frauen berichten, dass Mönchspfeffer zumindest leichtere Beschwerden lindert, weshalb sich der Einsatz etabliert hat.

Quellen:

https://www.krankenkassenzentrale.de/

Alchemilla: Eine ganzheitliche Kräuterheilkunde für Frauen / Margret Madejsky / ISBN-10 ‏ : ‎ 3442141915

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016

Madejski, M.: Das alternative Kinderwunschbuch – Die besten Naturheilkonzepte für die Fruchtbarkeit. 1. Auflage. München 2015.

Raith-Paula, E. et al.: Natürliche Familienplanung heute. Modernes Zykluswissen für Beratung und Anwendung. 5. Auflage. Heidelberg 2013.

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