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Insemination bei Kinderwunsch

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Insemination bedeutet Spermienübertragung
Insemination bedeutet Spermienübertragung

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 16.07.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Ist einem Paar der natürliche Weg zur Schwangerschaft verwehrt, bleibt oft als einzige Methode der Befruchtung die Insemination. Insemination heißt Spermienübertragung und ist eine relativ einfache Art der künstlichen Befruchtung.

Dabei werden Spermien auf künstlichem Weg in die Geschlechtsorgane der Frau eingebracht. Die Befruchtung findet also im Körper der Frau statt.

Wann wendet man die Insemination an?

Die Insemination wird in der Regel angewendet, wenn der Kinderwunsch wegen der Qualität der Spermien (zu wenig oder zu langsam), oder wegen einer Störung im Gebärmutterhalsbereich unerfüllt bleibt. Auch zur Vermeidung gewisser Erbkrankheiten kann diese Methode erfolgreich sein.

Lesetipp: Zum Thema Kinderwunsch und künstliche Befruchtung lies auch unseren Beitrag: Kinderwunsch und künstliche Befruchtung.

4 Methoden der Insemination

Es gibt vier Methoden der Insemination, die wir Euch hier kurz vorstellen möchten.

Kappeninsemination

Verflüssigtes Ejakulat wird in eine spezielle Kappe gefüllt, die dann, mittels Unterdruck am Gebärmutterhals fixiert wird. Von dort wandern die Spermien in die Gebärmutter bzw. in die Eileiter. In der Regel löst sich der Unterdruck nach ein bis zwei Stunden und die Kappe fällt ab.

Intrazervikale Insemination (ICI)

Einen noch kürzeren Weg als bei der Kappeninsemination haben die Spermien bei der ICI. Zumeist findet auch hier im Vorfeld eine Verflüssigung statt. Danach wird das Ejakulat etwa mit einer Spritze direkt in den Gebärmutterhals eingebracht.

Eine Verflüssigung des Ejakulats, die oft bei der Kappen- und der Intrazervikalen Insemination durchgeführt wird, dient der Beweglichkeit der Spermien. Zwingend notwendig ist die Methode aber nicht.

Die beiden beschriebenen Methoden der Insemination werden aufgrund ihrer recht unkomplizierten Durchführung vorrangig in nicht spezialisierten Praxen angewendet. Häufig werden sie direkt beim Gynäkologen gemacht. Bei normaler Spermienqualität und definitiven Eisprung sind die Erfolgsaussichten auf Befruchtung und Einnistung recht gut.

Intrauterine Insemination (IUI)

Hierbei wird zumeist im Vorfeld bereits die Gebärmutter und die Eizellenproduktion hormonell stimuliert. Der Eisprung wird dann medikamentös ausgelöst. Da dieser in etwa 36 Stunde nach Einnahme der stimulierenden Hormone stattfindet, werden die zukünftigen Eltern erst am nächsten oder übernächsten Tag zur eigentlichen Behandlung gebeten.Die frischen Spermien werden in einem ein bis zwei stündigen Vorgang soweit aufbereitet, dass die zu injizierende Ejakulatsmenge gut bewegliche Spermien enthält. Diese wird dann mit Hilfe eines Katheters in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Die Erfolgschancen dieser Methode liegen maximal bei 20 bis 50 Prozent.

Intratubare Insemination (ITI)

Im Unterschied zur IUI wird das aufbereitete Ejakulat direkt in den Eileiter eingebracht. Somit wird der Weg der Spermien weiter verkürzt.

Die ITI wird allgemein als schmerzhafter als die anderen Methoden beschrieben und es gibt keine Studien, die eine höhere Erfolgsaussicht im Vergleich zur IUI belegen.

Welche Methode für das betroffene Paar die größten Erfolgsaussichten hat, muss im Einzelfall mit den behandelnden Ärzten entschieden werden.

Chancen und Risiken

Chancen einer Insemination

Die Erfolgsaussichten einer Insemination hängen stark von der Anzahl der befruchtungsfähigen Samenzellen des Mannes und den körperlichen Voraussetzungen der Frau ab.

Generll lässt sich aber festhalten, dass eine vorherige Hormonstimulation die Chancen auf eine Schwangerschaft bei Paaren mit eingeschränkter Fruchtbarkeit deutlich erhöht.

Studien weisen allerdings auch darauf hin, dass die Hormonstimulation bei einer Insemination die Chance auf eine Schwangerschaft nur bei Paaren mit unerklärbarer Unfruchtbarkeit erhöht. Ist die Zeugungsfähigkeit des Mannes zu stark eingeschränkt, bleibt sie wirkungslos. In diesem Fall kommt möglicherweise eine künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation oder ICSI) infrage.

Lesetipp: Mehr zum Thema der In-vitro-Fertilisation kannst du hier lesen: In-vitro-Fertilisation.

Risiken einer Insemination

Die Risiken sind am ehesten im Bereich der Hormonstimulation zu sehen, denn diese kann körperlich belastend und mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein.

In seltenen Fällen führt sie zum sogenannten Überstimulationssyndrom, bei dem der Körper der Frau auf die Hormonpräparate überreagiert.

Dies äußert sich zumeist in Form von Bauchschmerzen, Übelkeit, Spannungsgefühlen im Bauch und/oder Kurzatmigkeit.

Bei Auftreten dieser oder anderer Symptome sollte in jedem Fall der behandelnde Arzt bzw. Ärztin verständigt werden. In seltenen schweren Fällen ist eine Klinikbehandlung notwendig.

Erhöhte Chance auf Mehrlingsschwangerschaft

Reifen durch die Hormonstimulation mehrere Eibläschen heran, erhöht sich dadurch die Wahrscheinlichkeit für eine Mehrlingsschwangerschaft.

Diese bringt für eine Schwangere eine deutlich höhere körperliche Beanspruchung mit sich. Zudem ist das Risiko von vorzeitigen Wehen und Frühgeburten bei Mehrlingen deutlich erhöht.

Quellen:

https://www.kinderwunschzentrum-an-der-oper.de/files/ratgeber/Intrauterine-Insemination-Kinderwunschzentrum-an-der-Oper.pdf

Manual of Intrauterine Insemination and Ovulation Induction, Cambridge University Press, Richard P. Dickey - ISBN-10 ‏ : ‎ 0521735629

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