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Die Stufe der sensumotorischen Intelligenz

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Objektpermanenz: Mit 8 Monaten existieren auch Gegenstände, die das Kind nicht sieht, in seinem Bewusstsein.
Objektpermanenz: Mit 8 Monaten existieren auch Gegenstände, die das Kind nicht sieht, in seinem Bewusstsein.

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AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 18.06.2016Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie

In dieser Phase spielen Wahrnehmung und Motorik zusammen. Das Kleinkind verfügt noch nicht über Vorstellungen oder rationale Einsichten. Stück für Stück findet eine intelligente Anpassung des Kindes an seine Umwelt statt, meist aufgrund spontaner Handlungen. Das Kind entwickelt zudem Objektpermanenz, das heißt, es ist sich der Existenz von Dingen bewusst, auch wenn es sie nicht sieht.


Piaget unterscheidet bei der sensumotorischen Stufe nochmals 6 Unterstufen

0-1 Monate: Angeborene Reflexmechanismen
Das Baby ist mit bestimmten Reflexen (Saug-, Schluck-, Greifreflex) ausgestattet. Diese Reflexe werden durch Übung weiter stimuliert. Bald merkt das Kind: Das Saugen an der Brust der Mutter ist etwas anderes als das Saugen an den eigenen Fingern.

1-4 Monate: Primäre Kreisreaktion
Auf den eigenen Körper beschränkte Bewegungen und Handlungen mit angenehmen Konsequenzen werden unermüdlich wiederholt. Das Baby merkt was ihm gut tut und versucht dieses Verhalten erneut herbeizuführen. Es handelt aufgrund der Rückmeldung seiner Sinnesorgane. Sein Wissen beschränkt sich auf die Erfahrungen mit seinem eigenen Körper. Saugen und Greifen wird auch auf andere Gegenstände angewandt (Einverleibung von Objekten und Personen) und Erfahrungen mit diesen Gegenständen bilden sich heraus.

4-8 Monate: Sekundäre Kreisreaktionen
Das Kind entdeckt, dass es durch eigene Aktivitäten bestimmte Effekte verursachen kann. Es kann Auslöser sein. Hält das Kind eine Rassel in der Hand und bewegt sie, entsteht ein Geräusch. Wenn das Kind dieses Geräusch erneut hören möchte, muss es seinen Arm bewegen. Es lernt, dass bestimmte Handlungen bestimmte Reaktionen hervorrufen (Handlung als Mittel zum Zweck). Im 8. Monat bleiben Objekte auch dann erhalten, wenn sie aus dem Blickfeld des Babys verschwinden (Objektpermanenz). Vorher galt das Prinzip Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn. Wurde die Rassel unter einer Decke versteckt, gab es sie einfach nicht mehr. Dem Kind war nicht bewusst, dass sie unter der Decke weiter existiert. Hat das Baby Objektpermanenz entwickelt, hat es die Bilder von Gegenständen verinnerlicht.

8-12 Monate: Intentionales Verhalten
Das Baby überträgt bereits bekannte Effekte auf neue Situationen. Durch Ausprobieren werden die verschiedenen Handlungen weiter verfeinert. Bewegungsabläufe werden flüssiger.

12-18 Monate: Tertiäre Kreisreaktionen
Das Kind erforscht, warum bestimmt Ereignisse auftreten. Es ist experimentierfreudig und probiert in einer Situation verschiedene Handlungen aus, zum Beispiel fröhliches Plantschen und Paddeln während des Badens. Das Baby beginnt, nach versteckten Gegenständen zu suchen. Langsam entwickeln sich räumliche Vorstellungen. Das Baby beginnt, sich für die Funktion und die Handhabung verschiedener Gegenstände zu interessieren.

18-24 Monate: Übergang zur voroperationalen Phase
Jetzt können teilweise schon Ergebnisse von Handlungen vorhergesehen werden. Mit 2 Jahren hat das Kind ein Abbild eines Gegenstandes im Kopf und kann in Gedanken damit hantieren, ohne das er physisch präsent sein muss. Praktisches Ausprobieren ist nicht zwingend notwendig. Einfache Formen können unterschieden und zu Gruppen sortiert werden.

[AKL]

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