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Gehfrei und Babyhopser

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Hurra, ich hopse so gerne!
Hurra, ich hopse so gerne!

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 17.06.2010Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Wie wirken sich die Verwendung von Babyhopser und Gehfrei auf die körperliche Entwicklung und Bewegung von Babys aus?

Das Gehfrei und der Babyhopser sind Geräte, von denen wir Eltern erwarten, dass sie dem Baby Spaß machen und seine Entwicklung fördern. Es sind jedoch auch Geräte, die unsere Zwerge in der Bewegung und somit in der motorischen Entwicklung begrenzen und zu Haltungs- oder Bewegungsproblemen führen können.

Der Babyhopser

Der Babyhopser ist ein sehr beliebtes Spielzeug, da er relativ wenig Platz braucht und Babys viel Spaß macht. Hopsen ist eine tolle Beschäftigung, stärkt die Beinmuskulatur und fördert den Gleichgewichtssinn, wenn das Baby zum Beispiel auf Papas oder Mamas Schoss hopsen kann.

Die Verwendung des sogenannten Babyhopser kann aber dazu führen, dass das Baby statt Laufen zu lernen eher das Zehenstehen trainiert. So kann es schlimmsten Falls zu einer Spitzfußhaltung kommen, die das Laufen lernen erschwert und sich nur schwer korrigieren lässt. Außerdem kann das Baby in einem Hopser die Beindifferenzierung nicht üben und spürt sein eigenes Körpergewicht nicht, was beides zum Laufen lernen unbedingt notwendig ist.

Das Gehfrei

Das Gehfrei (auch Lauflernschule oder Babywalker) ist eine der häufigsten Unfallursachen von Kindern zu Hause. Diese Geräte erweitern den Bewegungsradius der Kinder deutlich und die Kleinen erreichen somit rasch gefährliche Gegenstände. Außerdem erreichen Kinder mit der Gehhilfe Geschwindigkeiten, deren Folge sie mit ihren Fähigkeiten noch nicht einschätzen können. Die Folge sind Sturzunfälle und daraus resultierende Kopfverletzungen: Das Kind kommt an die Türschwelle oder zur Treppe und kippt mit dem Gehfrei um.

Von einem Gehfrei ist aber nicht nur wegen häufiger Unfälle abzuraten, sondern weil dieses Gerät auch die natürliche Bewegungsentwicklung des Kindes begrenzt. Kinder lernen auch ohne Gehhilfen laufen und sie brauchen dazu Gleichgewichtsübungen, indem sie den Rumpf nach allen Seiten verschieben können. Dies ist in einem Gehfrei oder einer anderen Lauflernhilfe nicht möglich. Oft erreichen Babys auch nur mit den Zehenspitzen den Boden, was ebenfalls (wie beim Hopser) eine Spitzfußbildung fördert. Ebenso ist das eigene Körpergewicht für das Kind nicht spürbar - es sitzt oder "hängt" im Gehfrei.

Laut Experten schaden Lauflernhilfen den Kindern oft mehr als sie nützen. "Der Glaube, die Bewegungsentwicklung durch die fälschlicherweise so genannten Lauflernhilfen zu fördern oder zu beschleunigen, ist ein Irrtum. Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Lauflernschulen Vorteile bieten. Im Gegenteil, der "Gehfrei" ist das gefährlichste Verwahrgerät im Säuglingsalter," sagt Dr. Jörg Schriever vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (zitiert von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V)

Gegen einen ganz kurzen Aufenthalt unter elterlicher Aufsicht ist sicherlich nichts einzuwenden. Die Frage ist jedoch, ob einige kurze Aufenthalte den Kauf eines solchen Gerätes rechtfertigen. In Kanada ist der Verkauf von Gehfrei zum Beispiel bereits seit dem Jahr 2004 verboten.

[mmh]

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