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Fehlgeburt: Anzeichen, Formen und medizinische Behandlung

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Herztöne geben Gewissheit
Herztöne geben Gewissheit

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 13.01.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bei der Ausschabung kommt meist eine "Kürettage" zum Einsatz. Dabei wird die Frau in eine kurze Vollnarkose versetzt und der Gebärmuttermund aufgedehnt.

Mit einem löffelartigen Instrument, der Kürette, wird dann die Gebärmutter ausgeschabt. Bei einer Saugkürettage erfolgt die Entfernung von überflüssigem Gewebsmaterial aus dem Uterus mit Hilfe eines elektrischen Absauggerätes. Dies gilt als besonders schonende Methode. Dieser Eingriff dauert normalerweise nur etwa 5 bis 10 Minuten und kann meist ambulant durchgeführt werden. Die ersten Stunden nach der Narkose sollte die Frau zur Beobachtung in der Klinik oder Arztpraxis bleiben. Theoretisch kann sie jedoch am selben Abend nach Hause gehen.


Die Tage nach einer Fehlgeburt

Dort sollte sie sich allerdings in den Tagen danach, in denen meist leichte Blutungen auftreten, noch schonen. Auch sollte in den ersten drei Wochen nach dem Eingriff, in denen der Muttermund noch leicht geöffnet ist, auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Zwei bis sechs Wochen nach einer Kürettage wird normalerweise eine Nachuntersuchung angesetzt, um zu überprüfen, ob der Uterus vollständig entleert wurde und die Heilung komplikationslos abgelaufen ist.

Der verhaltene Abort

Gehen andere Fehlgeburten meist mit Blutungen und Unterleibs- oder Rückenschmerzen, in der späteren Schwangerschaft auch mit Wehen und einem Austritt von Fruchtwasser einher, stirbt bei einem verhaltenen Abort (missed abortion) der Fötus ab, ohne dass er aus der Gebärmutter ausgestoßen wird. Oft fallen der Frau im Verlauf einiger Tage die ausbleibenden Kindsbewegungen auf, manchmal stellt auch erst der behandelnde Arzt anhand fehlender Herztöne und dem Ergebnis des Ultraschallbildes den Kindstod fest. Nach der 12. SSW wird in den meisten Fällen empfohlen, die Geburt mit wehenfördernden Mitteln einzuleiten und das tote Kind auf natürlichem Wege zu gebären. Auch wenn dies eine für die Frau schmerzhaftere und psychisch belastende Methode ist, wird der Körper durch sie auch im Hinblick auf spätere Schwangerschaften am wenigsten belastet. Stirbt der Embryo vor der 12. SSW ab, kann die Frau prinzipiell entscheiden, ob sie eine spontane Fehlgeburt abwarten oder die Schwangerschaft lieber sofort durch eine Ausschabung beenden will.

Dead Fetus Syndrom

Verbleibt der tote Fötus jedoch nach der 12. Woche über mehrere Wochen in der Gebärmutter (Dead-Fetus-Syndrom), beispielsweise weil der Tod zu spät bemerkt wurde, kann es geschehen, dass in den mütterlichen Blutkreislauf thromboplastisches Material gerät. Thromboplastin ist ein Protein, das an der Blutgerinnung beteiligt ist, die bei Verletzungen die Blutung stoppt und daher unter anderem im Gewebe und den weißen Blutkörperchen vorkommt. Gerät dieses Protein jedoch in die Blutbahn, kann es zu lebensbedrohlichen intravasalen Blutgerinnungen führen.

Drohende Fehlgeburt

Bei einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens) ist die Schwangerschaft trotz Unterleibsschmerzen und Blutungen noch intakt. Wenn das Ungeborene lebt, im Mutterleib ausreichend versorgt wird und der Muttermund noch fest verschlossen ist, wird der behandelnde Arzt versuchen, die Schwangerschaft zu erhalten. Hierzu werden meist strenge Bettruhe und wehenhemmende Mittel verordnet.

Abortus incipiens

Bei einem Abortus incipiens hat die Fehlgeburt hingegen schon begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten. Ist die Fruchtblase bereits gesprungen und der Muttermund geöffnet, meist verbunden mit starken Blutungen und Unterleibsschmerzen, muss die vorzeitige Geburt beendet werden, indem die Frau das Kind auf die Welt bringt.

Je länger die Schwangerschaft, desto geringer das Fehlgeburtsrisiko!

Treten Fehlgeburten in den ersten 12 Wochen noch relativ häufig auf, sinkt das Risiko umso mehr, je länger die Schwangerschaft besteht. Totgeburten in sehr späten Stadien der Schwangerschaft sind in den Industrieländern dank guter Hygienebedingungen, umfassender ärztlicher Präventions- und Vorsorgemaßnahmen sowie den verbesserten Möglichkeiten, Frühgeborene am Leben zu erhalten, relativ selten geworden. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und den skandinavischen Ländern liegt die Rate der Totgeburten zwischen 3 und 5 Fällen bei 1000 Geburten.

[BS]

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