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Epilepsie bei Kindern

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Epilepsie bei Kindern
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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 28.10.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Epilepsie ist schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt und wurde in der deutschen Sprache als Krampfleiden oder Fallsucht bezeichnet. Es müssen mindestens ein bis zwei Krampfanfälle vorliegen, die unprovoziert und spontan auftreten, um von einer Epilepsie sprechen zu können. Es dürfen keine erkennbaren Ursachen vorausgehen, wie zum Beispiel eine Vergiftung, eine akute Entzündung oder ein Stromschlag, die den Krampfanfall hervorgerufen haben können.

Auf der neurologischen Ebene sind epileptische Krampfanfälle eine Folge von anfallsartigen und synchronen Entladungen von Neuronengruppen, die sich im Gehirn befinden. Diese Entladungen führen zu stereotypischen Befindens- oder Verhaltenstörungen, die plötzlich und unwillkürlich auftreten können.

Was sind mögliche Ursachen und Symptome?

Bei einem akuten symptomatischen Anfall ist das zentrale Nervensystem durch eine Infektion oder vielleicht durch ein Trauma betroffen.

Ebenso können Störungen im Elektrolythaushalt, gewisse unverträgliche Medikamente, übermäßiger Konsum von Drogen und Alkohol oder Entzug von süchtig machenden Substanzen, epileptische Anfälle auslösen.

Sind die Auslöser erkennbar und die Ursache wird vermieden, kommt es normalerweise zu keinen Anfällen mehr. Es gibt unterschiedlich ernste Krankheitsbilder der Epilepsie, die von Anspannung und Zuckungen der Muskulatur eines Körperteils bis hin zu Anfällen gehen, die bis zu 20-30 Minuten andauern können. Hier wird dann von einem Status epilepticus gesprochen.

Die Diagnose von Epilepsie

Ein Neurologe kann die Diagnose über Epilepsie schon nach einem einzigen Ereignis mit einem EEG (Elektroenzephalografie) oder einem MRT (Magnetresonanztomographie) stellen. Das Ergebnis der Elektroenzephalografie und der Magnetresonanztomografie kann mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Anfälle nachweisen.

Ein Anamnesegespräch mit dem Neurologen ist ratsam, um eine richtige Diagnose stellen zu können. Es müssen die Symptome sowie die Anfälle beschrieben werden.

Wichtige Hinweise für den Arzt sind,
  • ob es Veränderungen der Wahrnehmung gegeben hat
  • oder motorische Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Zuckungen oder Anspannungen.
Symptome, die sich nach dem Anfall bemerkbar gemacht haben, sind wichtig, um zwischen anderen Erkrankungen unterscheiden zu können.

Die Entwicklung des Kindes mit Epilepsie

Epilepsie kann in jedem Alter auftreten und gehört zu den neurologischen Erkrankungen, die am häufigsten vorkommen.

Die Wahrscheinlichkeit liegt bei fünf Prozent an Epilepsie zu erkranken und bei zehn das sich jemals ein Anfall ereignet.

Epilepsie nimmt keinen Schaden auf die geistige/körperliche Entwicklung des Kindes. Es kann die gleichen schulischen Leistungen vollbringen, wie gesunde Kinder.

Sollten komplizierte und lang andauernde Fieberkrämpfe mit wiederholten Anfällen auftreten, wobei ein Atemstillstand einsetzt und somit ein erheblicher Sauerstoffmangel entsteht, kann es zu Schädigungen der Nerven kommen. Die Verletzungsgefahr durch Stürze bei plötzlicher Bewusstlosigkeit sollte nicht unterschätzt werden.

Die Epilepsieformen

Die Internationale Liga gegen Epilepsie teilt die Formen der Epilepsie in Klassifikationen.
  • In symptomatische Epilepsie und in Epilepsie, bei der die Ursache unbekannt ist.
  • Es sind bisher keine erblichen oder hirnorganischen Einflussfaktoren nachweisbar. Hierzu gehört die idiopathische oder genetische Epilepsie.
  • Die symptomatische Epilepsie oder auch strukturelle, metabolische Epilepsie genannt, hat ihren Ursprung im zentralen Nervensystem, wodurch der Schaden durch stoffwechselbedingte und strukturelle Faktoren ausgelöst wird.
Schwere Epilepsieformen können im Kindesalter aufgrund von Geburtskomplikationen, Hirnschädigungen durch Schwangerschaftskomplikationen oder Fehlbildungen des Gehirns, auftreten. Allerdings können epileptische Anfälle ohne Zuckungen und Verkrampfungen ablaufen, sodass nur Missempfindungen oder eine kurze Abwesenheit auftauchen.

Die altersabhängigen Epilepsien

Der Beginn einiger Epilepsie-Syndrome taucht in einem bestimmten Lebensalter auf. Nach der Geburt sowie im Kleinkindalter und in der Kindheit als auch in der Adoleszenz, wobei der Altersgipfel in der Kindheit liegt und nach dem sechzigsten Lebensjahr.

Die Daten über die Altersverteilung und Häufigkeit von Epilepsien stimmen wegen unterschiedlichen Untersuchungsmethoden nicht überein. Es ist bekannt, dass bestimmte Formen von Epilepsie in einem bestimmten Alter auftauchen, doch über die Ursache der Altersgebundenheit fehlt das Wissen.

  • Im Allgemeinen sind Gelegenscheitanfälle im Säuglingsalter am häufigsten.
  • Das West-Syndrom, die Absence Epilepsie im Schulalter
  • und die Rolando-Epilepsie gehören zu den altersabhängigen Epilepsiesyndromen.

Epilepsie und Fieber

Fünf Prozent aller Menschen bis zum zwanzigsten Lebensjahr haben mindestens ein einziges Mal einen Epilepsieanfall. Meistens sind provozierte Anfälle die Ursache, die zum Beispiel durch Fieberkrämpfe ab 38 Grad ausgelöst wurden. Eine in dem Sinne richtige Epilepsie tritt einiges seltener auf. Sollte eine Entzündung der Hirnhäute oder des Gehirns vorliegen, kann nicht von einem Fieberkrampf geredet werden. Die Ursachen von Fieberkrämpfen sind ebenso noch unbekannt. Das Risiko, das aufgrund eines Fieberkrampfes Folgeschäden des Nervensystems auftreten oder das Kind verstirbt, ist schon sehr gering. Das Risiko, das Kinder an einer Epilepsie nach Fieberkrämpfen erkranken, beträgt maximal 2-5 Prozent.

Maßnahmen bei epileptischen Anfällen

Eltern sind oft ratlos, wie sie sich bei einem epileptischen Anfall verhalten sollen.
  • Das Kind sollte nach der Krampfphase in die stabile Seitenlage gebracht und darauf geachtet werden, das die Atemwege offen sind.
  • Sollte ein Anfall mit Störung des Bewusstseins einhergehen oder eine Verwirrtheit bemerkt werden, sollte nicht versucht werden die Handlung des Kindes zu unterbrechen oder zu ändern, selbst wenn das Verhalten merkwürdig und unverständlich erscheint.
  • Sollte das Kind erstmalig einen epileptischen Anfall haben oder Anfälle, die kurz aufeinanderfolgen sowie Anfälle, die mehr als fünf Minuten dauern, ist es ratsam, immer einen Notarzt zu verständigen.

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