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Eigene Weihnachtstraditionen schaffen

weihnachtstraditionen
Neue Weihnachtstraditionen können für mehr Harmonie sorgen.
Neue Weihnachtstraditionen können für mehr Harmonie sorgen.

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 20.02.2020Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Weihnachten steht vor der Tür und du hast keine Lust auf all die Dinge, die nun einmal Tradition sind? Dann erschaffe dir ganz einfach deine eigene Weihnachtstradition. Wie das geht und was du tun musst, damit die Weihnachtstradition dann auch eine Entlastung ist, das erfährst du gleich hier in diesem Artikel.

Inhalt des Beitrags:
  1. Alte Traditionen
  2. Will man Veränderungen?
  3. Traditionen selbst erschaffen
  4. Neue Traditionen treffen nicht immer auf Verständnis

Alte Traditionen

Die Weihnachtszeit bedeutet für die meisten Menschen heutzutage eine große emotionale Belastung und vor allem Stress. Jedes Jahr wieder nimmt man sich in der Regel vor, es dieses Jahr ruhiger angehen zu lassen, aber schon wenige Tage nach diesem Vorsatz beginnt in der Regel wieder der große Marathon. Weihnachten bedeutet für die meisten Menschen heutzutage keine festliche Stimmung mehr, sondern einfach nur noch Stress. Geschenke wollen gekauft werden, der Essensplan muss erstellt werden und darüber hinaus muss man koordinieren, welche Verwandten und Freunde wann zu Besuch kommen, und wann man womöglich selbst irgendwohin zu Besuch fahren muss. Natürlich müssen irgendwann zwischendurch auch noch Kekse gebacken werden, der Weihnachtsbaum muss besorgt und geschmückt werden und es gibt eine ganze Reihe an Weihnachtsfeiern, an denen man teilnehmen muss. Doch auch wenn dann Weihnachten endlich gekommen ist, nimmt der Stress in der Regel nicht ab. Man hetzt jedes Jahr durch dasselbe sich wiederholende Programm, das häufig aus Besuchen bei Verwandten einen Besuch in der Kirche, dem Essenkochen und dem empfangen von Verwandten und Bekannten besteht. Von Besinnlichkeit oder einem ruhigen Weihnachtsfest kann in der Regel nicht die Rede sein. Die Tage vom 24. bis zum 26. Dezember werden in vielen Familien einfach nur durch Stress und Hektik beherrscht. Man steht morgens auf, muss den ganzen Tag funktionieren um allen gerecht zu werden und fällt abends nur noch erschöpft ins Bett. Nicht wenige Menschen sind dann nach den Weihnachtsfeiertagen froh, dass sie den jährlich wiederkommenden Irrsinn einmal mehr überstanden haben. Man ist froh das Weihnachten vorbei ist und man nun 12 entspannende Monate vor sich hat, bevor es einmal mehr heißt: Weihnachten steht vor der Tür.

Will man Veränderungen?

Wenn man aber schon einem Punkt angekommen ist, dass man eigentlich auf das Weihnachtsfest, so wie es jedes Jahr stattfindet, eigentlich gar keine Lust mehr hat, dann sollte man einmal darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, etwas zu ändern. Warum tut man sich jedes Jahr denselben Stress an, von dem die meisten Menschen sagen, dass er ihnen keinen Spaß macht und für sie nur Stress ist, den sie gern umgehen würden? Warum macht irgendjemand mit, wenn er ein Fest, das Freude, Liebe und Besinnlichkeit bringen soll, eigentlich gar nicht ausstehen kann? Viele Menschen sind gerade in der Weihnachtszeit besonders erschöpft und gereizt. Der Stresspegel ist bei vielen so hoch, dass es nicht selten zu Tränenausbrüchen kommt und das emotionale Gleichgewicht quasi nicht mehr vorhanden ist. Kein Wunder also, dass sich gerade in der Vorweihnachtszeit und besonders um Weihnachten herum viele Streitereien ergeben und sich viele Paare im Zuge dieser Streitereien auch tatsächlich trennen. Wenn man weiß, dass man das alles nicht mehr will, dann ist es vielleicht an der Zeit eine Veränderung anzustreben. Natürlich braucht man dies nicht in der eigentlichen Weihnachtszeit zu versuchen, sondern sollte sich im Vorfeld an das Weihnachtsfest einmal mit der gesamten Familie Gedanken darüber machen, inwieweit man nicht etwas an der standardmäßigen Routine ändern will. Der erste Schritt ist immer zu erkennen, dass man tatsächlich eine Veränderung will und sich dann zu überlegen, wo man steht und dann auch, wo man eigentlich hin möchte.

Traditionen selbst erschaffen

Ist man mit den althergebrachten Traditionen nicht so ganz glücklich und empfindet diese lediglich als Belastung, ist es vielleicht einfach an der Zeit, sich eigene Traditionen selbst zu erschaffen. Niemand schreibt uns vor, wie wir unser Weihnachtsfest zu feiern haben, wann wir welche Verwandte zu besuchen haben oder wie unser Festessen aussehen muss. Nur weil andere Menschen in unserem Umfeld Weihnachten auf eine bestimmte Art und Weise feiern, heißt das nicht, dass dies auch die richtige Art und Weise für uns ist. Nur weil etwas Tradition ist, muss man sich nicht den Stress geben, das Spiel mitzuspielen. Wenn du nun auch mit der Tatsache harderst, dass es halt einfach Weihnachtstradition ist etwas so oder so zu machen, dann stell dir einfach einmal die Frage warum eine Tradition überhaupt eine Tradition ist. Wir hinterfragen allgemein viel zu wenige Dinge in unserem Leben. Du wirst vermutlich Schwierigkeiten haben eine sinnvolle Begründung zu finden, die nicht auf: „Es ist halt Tradition“ hinausläuft. Wenn man sich etwas Mühe gibt, dann kann man vielleicht sagen, dass eine Tradition etwas ist, was man schon immer so gemacht hat oder was schon immer immer so gehandhabt wurde. D. h. eine Tradition ist in der Regel etwas, dass man auf diese Art und Weise kennengelernt hat und häufig nur deshalb so tut, weil man es noch nie anders gemacht hat und sich auch nie darüber den Kopf zerbrochen hat, dass man dies auch anders tun könnte. Eine Tradition, der du folgst, wurde also irgendwann einmal begonnen. Der Sinn einer Tradition war im Ursprung im Normalfall den Anlass auf eine bestimmte positive Art und Weise zu beeinflussen. Allerdings muss man gerade bei Traditionen auch verstehen, dass viele Dinge sich stark geändert haben. Nehmen wir einmal das Zusammensein mit der Familie und das gemeinsame Essen. Schauen wir uns einmal an, wie weit diese Tradition zurückgeht, dann stellen wir fest, dass die Menschen sich zu Zeiten angefangen haben, zu Weihnachten zu treffen, wo es noch kein Telefon gab. Man hat sich in der Regel nur zu Feiertagen gesehen und ist auch nur dann zusammengekommen. Es bestand nicht die Möglichkeit gemeinsam einmal einkaufen zu gehen oder ab und an einen Kaffee zusammen zu trinken. Die Besuche der Verwandten fielen in der Regel sehr spärlich aus, denn außerhalb der Feiertage hatten die meisten Menschen genug andere Dinge zu tun, als ihre Geschwister oder Eltern zu besuchen. Gerade im Zuge der Eltern war es auch nicht unbedingt nötig, denn nicht selten wohnten die Eltern noch im Haus in dem auch ihre Kinder und Kindeskinder schließlich wohnten. Heutzutage sieht das ein bisschen anders aus. Die Familien sind in der Regel viel weiter verstreut als damals. Auf der anderen Seite hat man viel mehr Möglichkeiten den Kontakt zu pflegen, als es jemals zuvor der Fall war. Der eigentliche Grund, sich an Feiertagen mit der Familie zu treffen, um diese nämlich überhaupt zu sehen und sich mit ihnen zu unterhalten, ist heutzutage überhaupt nicht mehr gegeben. Es ist also eigentlich vollkommen uninteressant, ob du zu Weihnachten all deine Verwandten besuchst oder einlädst oder nicht, denn auch außerhalb von Weihnachten und anderen Feiertagen ist dies in der Regel möglich. Auch viele andere Traditionen machen heutzutage in der Regel kaum noch einen Sinn und sind häufig nur störend. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn endlich damit aufzuhören alten Traditionen nachzuhängen, denn die Zeiten haben sich geändert und Traditionen sollten sich dementsprechend auch an die neuen Zeiten anpassen können. Wusstest du zum Beispiel, dass der Konsumrausch in dem wir jedes Jahr Weihnachten verfallen, früher zum Beispiel überhaupt keine Rolle gespielt hat? Natürlich hat man die Kinder beschenkt, doch es waren meistens Kleinigkeiten und die Geschenke war nur sekundär wichtig. Es ging um das Zusammensein mit der Familie und das Festessen und weniger darum, wie viele große Geschenke man unter dem Weihnachtsbaum packen kann. Heutzutage ist es leider so, dass der oberste Sinn von Weihnachten nur noch bei den Geschenken zu finden ist und alles andere nur ein lästiges Beiwerk ist.

Kommt man an diesem Punkt endlich an, macht es durchaus Sinn, sich seine eigenen Weihnachtstraditionen zu erschaffen. Hierzu ist es am sinnvollsten, sich einmal mit der Familie zusammenzusetzen und das idealerweise nicht in der Vorweihnachtszeit oder zu Weihnachten selbst, sondern dann, wenn Zeit und Ruhe dafür ist und darüber nachzudenken, was man am Weihnachtsfest gut findet und behalten möchte und was man am Weihnachtsfest blöd findet. Hier macht es durchaus Sinn, das Ganze auf zwei Listen festzuhalten. Auf der einen Liste wird dann festgehalten, was die Leute an Weihnachten schätzen. Auf der anderen Liste kann all das stehen, was die Leute an Weihnachten nicht gut finden hier sollte jedes Familienmitglied in der Lage sein, seine eigenen Punkte frei zu äußern und seine Meinung diesbezüglich kundzutun. Hat man die Liste zusammen, kann man gucken, ob es überhaupt irgendwelche Punkte gibt, die auf beiden Listen vorhanden sind und über die somit offensichtlich die Mitglieder der Familie unterschiedliche Auffassungen haben. Ist das nicht der Fall, könnte man einfach einen großen Teil der Dinge, die auf der Liste stehen, die man nicht mehr möchte, vielleicht einfach streichen. Man kann gemeinsam überlegen, wie man die Dinge, die an Weihnachten wichtig sind, umsetzen kann und dies auf eine Art und Weise tun kann, dass die Familien dabei nicht in Stress gerät. Natürlich muss hier eine gewisse Kompromissbereitschaft vorausgesetzt sein, denn man kann natürlich nicht alles haben. Aber man kann gemeinsam überlegen, ob man nicht die lästigen Besuche bei der Verwandtschaft dieses Jahr einfach sein lässt und die Verwandtschaft zu sich selbst einlädt. Vielleicht verschiebt man die Besuche auch einfach auf die Zeit nach Weihnachten, um etwas mehr Ruhe zu haben. Gerade die alten Abläufe und die Dinge, die man immer so macht, sollten überdacht werden, denn es gibt viel zu optimieren, gerade in den Bereichen, die uns gar nicht so richtig bewusst. Dies sind meist eben jene Dinge, die wir nur deshalb tun, weil wir sie immer schon so getan haben. Natürlich wird nicht alles auf Anhieb rund laufen und bis eine neue Tradition sich etabliert hat werden vielleicht einige Jahre ins Land ziehen, aber du kannst davon ausgehen, dass mit jedem Jahr dein Weihnachten etwas gemütlicher und ruhiger werden wird, wenn du versuchst, deine eigenen Traditionen in das Weihnachtsfest einzubringen.

Neue Traditionen treffen nicht immer auf Verständnis

Neue Tradition haben auch einen Haken, der potentiellen Stress mit sich bringt und den wir nicht verschweigen wollen. Du kannst davon ausgehen, dass nicht alle deine Verwandten und Bekannten Begeisterungsstürme loslassen werden, wenn du anfängst, althergebrachte Tradition zu ändern. Interessanterweise gibt es immer wieder Verwandte und Bekannte, die absolut keinerlei Verständnis dafür aufbringen können, dass ein Besuch bei ihnen zusätzlich zu all dem anderen Kram an Weihnachten, vielleicht einfach nur Stress bedeutet und du viel lieber ein oder zwei Tage nach Weihnachten vorbeikommen würdest, wo dann auch viel mehr Zeit ist, um ausführlich miteinander zu reden. Häufig verstehen die Leute einfach nicht, dass es nicht sonderlich entspannend ist, wenn schon der nächste Termin euch zum Aufbruch treibt, kaum dass ihr euch gesetzt habt. Gerade bei der älteren Generation hat man es häufig, dass diese nicht wirklich viel Verständnis dafür haben, wenn man versucht, die alten Traditionen zu brechen. Hier hilft es nur, den Leuten einmal zu erzählen, wie stressig und nervtötend das Weihnachtsfest für euch ist und welch eine große Belastung die alten Traditionen für euch bedeuten und darauf zu hoffen, dass die Leute einsehen, dass sie nicht irgendwo abgeschoben werden sollen oder sie nicht wichtig genug sind, sondern es hierbei schließlich darum geht, den Stress aus den Weihnachtsfeiertagen etwas herauszunehmen. Auf keinen Fall sollte man nachgeben, nur weil die liebe Verwandtschaft kein Verständnis dafür hat, dass man sich selbst das Weihnachten etwas gemütlicher gestalten möchte. So die Familie nicht weiterhin den Wunsch hegt, weiterhin Hektik und Stress an Weihnachten zu haben, so sollten neue Traditionen eingeführt werden, egal, was die Verwandtschaft davon halten mag. Das erste Jahr ist immer das Schwerste, denn du kannst dir sicher sein: Über kurz oder lang wird auch die Verwandtschaft akzeptieren, dass ihr bestimmte Dinge nun einfach anders macht und in spätestens zwei oder drei Weihnachten dann, ist plötzlich die neue Tradition, die ihr selbst eingeführt habt, eine alte Tradition, an die sich auch die Verwandtschaft gewöhnt hat. Gerade in den ersten Jahren musst du dann allerdings mit dem Unverständnis und den Vorwürfen leben, die dir hier entgegenschlagen. Hier hilft wieder nur sich ein dickes Fell zulegen und seinen eigenen Weg gehen. Prinzipiell lässt sich aber eines sagen: Das Erschaffen von eigenen, neuen Traditionen hat durchaus mehr Vor- als Nachteile und die Vorteile überwiegen schnell die potentiell gekränkte und verstimmte Verwandtschaft ganz deutlich.

[KaKra]

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