⎯ Wir lieben Familie ⎯

Die Zwillingsschwangerschaft

zwillinge
Das doppelte Chaos braucht doppelte Organisation!
Das doppelte Chaos braucht doppelte Organisation!

quelle

AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 29.07.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Die eine oder andere Schwangere mag im ersten Moment über die Nachricht, dass sie zwei Kinder erwartet erstaunt oder sogar schockiert sein. Da muss Frau sich an den Gedanken gewöhnen, dass von nun an nicht ein Kind sondern gleich zwei im Bauch heranwachsen.

Wissenswertes zur Zwillingsschwangerschaft

Jede 85te Schwangerschaft ist eine Zwillingsschwangerschaft, das sind ca. 1,2 Prozent aller Schwangerschaften. 25 Prozent der Zwillinge entwickeln sich auf eineiiger (monozygoter) Basis, 75 Prozent auf zweieiiger (dizygoter).

Eineiige Zwillinge

Bei eineiigen Zwillingen wird eine Eizelle von einem Spermium befruchtet und teilt sich innerhalb von drei Tagen nach der Befruchtung in zwei Zellkerne, die danach getrennt zur Gebärmutter wandern. Eineiige Zwillinge dagegen haben ein identisches Erbgut.

Zweieiige Zwillinge

Reifen zwei Eizellen gleichzeitig heran und werden von verschiedenen Samenzellen befruchtet, dann entstehen zweieiige Zwillinge. Diese sind genetisch unterschiedlich, d.h. sie sind einander nicht ähnlicher als ganz normale Geschwister.

Anzeichen für eine Zwillingsschwangerschaft

Typische Anzeichen für eine Zwillingsschwangerschaft sind:
  • ungewöhnlich starke Übelkeit
  • schnelle und starke Gewichtszunahme
  • starke Kurzatmigkeit
  • sehr früh großes Bauchvolumen
Dies können jedoch lediglich Indizien sein, eindeutig feststellen lässt sich eine Zwillingsschwangerschaft nur durch eine präzise Ultraschalluntersuchung.

Im Ultraschall erkennen

Eine Zwillingsschwangerschaft kann in der Regel schon ab der sechsten Schwangerschaftswoche (SSW) mittels Ultraschall erkannt werden. Sie zeichnet sich auf einem Ultraschallbild durch eine vergrößerte Gebärmutter oder sogar durch zwei sichtbare Feten aus. Anderenfalls können zwei Herztöne in unterschiedlichen Takten und Frequenzen erkannt werden.

Lesetipp: Zur Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft lies unseren Beitrag: Ultraschall in der Schwangerschaft

Unterschiede bei einer Zwillingsschwangerschaft

Im Vergleich zur normalen Schwangerschaft (Einlingsschwangerschaft) treten bei einer Zwillingsschwangerschaft die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden auf, nur sind meist stärker. Hervorzuheben sind folgende Beschwerden:
  • Müdigkeit, starkes Ruhebedürfnis
  • verstärkte Übelkeit
  • Blutungen (z. B. durch Hämatome in der Gebärmutter)
  • verstärkte Kurzatmigkeit
  • Verstopfung oder Blähungen (die Darmtätigkeit wird durch die große Gebärmutter beeinträchtigt)
  • ständiger Harndrang (die Blase hat zu wenig Platz) in der späteren Schwangerschaftsphase
  • Rückenschmerzen in der späten Phase der Schwangerschaft
  • Bluthochdruck(von Hypertonie bis Präeklampsie)
  • Blutarmut (Anämie)
  • starke Gewichtszunahme (monatlich bis zu 2,7 kg, insgesamt 15,9 kg – 20,4 kg)
  • Wassereinlagerungen in den Extremitäten (Stauungsödeme)
  • Schwangerschaftsgestose (Schwangerschaftsvergiftung oder Gestose)
  • Schwangerschaftsstreifen
  • Krampfadern (Varizen)
  • Es werden mehr Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt (ab dem 6. Schwangerschaftsmonat in der Regel alle zwei Wochen)

Mehr als 3 Ultraschalluntersuchungen

Bei Zwillingsschwangerschaften werden mehr als die drei üblichen Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Die Chance (nochmal) Zwillinge zu bekommen kann bis zu 8 Mal höher sein als im Normalfall, wenn Du bereits mit Zwillingen schwanger warst!

Mögliche Risiken einer Mehrlingsschwangerschaft

  • In der frühen Phase der Schwangerschaft kann es vorkommen, dass sich nur einer der Embryonen weiterentwickelt, dies nennt man das „Vanishing Twin Syndrom“
  • Vorgelagerte Plazenta und vorzeitige Plazentalösung
  • Eingeschränkte Funktion des Mutterkuchens (Plazenta-Insuffizienz) mit Wachstumsstörungen des Kindes
  • Verkürzter Gebärmutterhals und vorzeitige Öffnung des Muttermunds (Zervix-Insuffizienz), was dann die Frühgeburt auslöst
  • Blutübertragungen zwischen den Mehrlingen (Fetofetales Transfusionssyndrom FFTS), es führt dazu, dass eines der Zwillinge mehr Blut erhält als das andere.
  • Übermäßige Fruchtwasserbildung (Polyhydramnion)
    Tipp: Mehr zum Thema Fruchtwasser findest Du hier: Fruchtwasser.
  • Nabelschnurumschlingungen
  • Oft ist ein Kaiserschnitt zwingend notwendig
  • Das Risiko einer Frühgeburt ist deutlich höher

Lesetipp: Zu den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft kommst du hier: Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Besonderheiten bei einer Zwillingsschwangerschaft

Der einen oder anderen werdenden Mutter mag es zuweilen nicht immer bewusst sein, dass sie zwei kleine Menschen in sich heran wachsen lässt. Sie müssen sich beide optimal entwickeln können; das heißt für Deinen Körper: Hochleistung! Deshalb ist es besonders für eine werdende Zwillingsmami wichtig auf ihre Gesundheit zu achten. Auch hier gilt, die Nahrung, die du zu dir nimmt ist ein wesentlicher Entwicklungsfaktor für deine Kinder. Stelle am besten einen speziellen Ernährungsplan mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt zusammen, damit du nicht unnötig Gewicht zunimmst. Außerdem ist es von größter Wichtigkeit und essenziell für den Verlauf Deiner Schwangerschaft, dass Du Dich ausreichend schonst und erholst. Lass Dir helfen wo es geht und lege täglich mindestens eine einstündige Ruhepause ein. Denk daran, dass eine Mehrlingsschwangerschaft in Deutschland als Risikoschwangerschaft eingestuft wird! Gleichzeitig musst du auch deinen Babys die Ruhe und Geborgenheit geben, die sie brauchen. Dein Ziel muss es immer sein sie so lange wie möglich in Deinem Bauch beschützen zu können und eine Fehl- oder Frühgeburt zu verhindern!

Tipp: Zu den möglichen Ursachen einer Fehlgeburt lies am Besten unseren Artikel hier: Fehlgeburt.

Mutterschutz bei Zwillingen

Bei einer Zwillings-, oder Mehrlingsschwangerschaft, beginnt die Mutterschutzfrist 6 Wochen vor der Entbindung, genauso wie bei Schwangerschaften mit nur einem Kind. Allerdings beträgt sie nach der Geburt 12 Wochen, also 4 Wochen länger als nach einer "normalen" Schwangerschaft.

[LS]

Dein Kommentar

noch 1000 Zeichen.


quelle


×
×
Mamiweb - Startseite

Forum

Magazin


×

Login

oder

Noch kein Mamiweb-Mitglied?
Mitglied werden
x