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Die geschichtliche Entwicklung unseres Kalenders

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Der Kalender sollte dem astronomischen Jahr folgen
Der Kalender sollte dem astronomischen Jahr folgen
AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 30.12.2010Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Die Römer übernahmen in der Folge den ägyptischen Kalender, indem sie ihre eigene Kalenderform mit den Grundzügen des ägyptischen Kalenders reformierten. Änderungen gab es immer wieder bei den Bezeichnungen der Monate, da viele Kaiser einen Monat nach sich benennen wollten. Nach ihrem Tod gerieten diese jedoch meist in Vergessenheit. Ausnahmen sind die Monate Juli und August, die nach Julius Cäsar und dem später regierenden Augustus benannt sind. 

Eben dieser Julius Cäsar war Reformator des altrömischen Kalenders. Im Jahr 45 vor Christus führte er den julianischen Kalender ein. Dieser bestand aus 11 Monaten mit jeweils 30 oder 31 Tagen und einem Monat mit 28 Tagen. Damit war er um 11 Tage länger als der altrömische Kalender. Doch schon bald stellte man fest, dass auch diese Kalenderform noch nicht ganz dem astronomischen Jahr entsprach. Die Folge: Alle 130 Jahre ergab sich eine Verschiebung von einem Tag zwischen dem astronomischen und julianischen Kalender.

Im 8. Jahrhundert stellte der Astronom Beda bereits eine gravierende Abweichung fest. Die Vollmondphasen stimmten nicht mehr mit den Datierungen im julianischen Kalender überein. Dennoch wurden alle Gesuche und Vorschläge zur Neuberechnung des Kalenders über viele Jahrhunderte abgelehnt. 

Unter der Amtszeit von Papst Gregor XIII waren die Abweichungen schließlich so groß, dass unbestreitbar feststand, dass auch die Feiertage nicht mehr mit dem Kalender übereinstimmten. Aus dem Wunsch heraus, Ostern als wichtigsten Kirchenfeiertag am korrekten Datum feiern zu können, wurde eine Kommission einberufen, die den Kalender neu berechnen und reformieren sollte. Zukünftige Abweichungen sollten möglichst vermieden werden. Aus der ursprünglichen Idee, zunächst nur die Ostertage an das korrekte Datum anzupassen, entwickelte sich die Umsetzung einer verbesserten Schaltregel, die die Differenztage über Jahre hinweg vermeiden sollte. Im Jahr 1582 war es dann soweit, der neue Kalender wurde eingeführt. Da dies auf Veranlassung von Papst Gregor XIII geschah, wurde der neue Kalender 'gregorianischer' Kalender genannt. Der Wechsel vom julianischen zum gregorianischen Kalender vollzog sich übergangslos, es musste jedoch einmalig ein Zeitsprung vorgenommen werden, um die entstandenen Differenztage aus dem julianischen Kalender zu überbrücken. So folgte auf den 4. Oktober des Jahres 1582 nach julianischem Kalender direkt das Datum des 15. Oktober nach gregorianischem Kalender. Kalendarisch gesehen gab es somit im Jahr 1582 die Tage zwischen dem 5. und 14. Oktober nicht. Diese Kalenderreform führte dazu, dass der Frühlingsanfang wieder regelmäßig an seinem festen Datum, dem 21. März, lag. Die flexiblen Feiertage wie Ostern ließen sich nun wieder exakt und einfach berechnen.

Da die Reformation des Kalenders von der katholischen Kirche ausging, erkannten einige andere Glaubensgemeinschaften den neuen, gregorianischen Kalender nicht an. Dazu zählten vor allem auch die protestantischen und orthodoxen Kirchen, die weiterhin nach dem julianischen Kalender rechneten. In Großbritannien wurde der gregorianische Kalender erst ab dem Jahr 1752 eingeführt, nachdem Arbeiter, denen durch Geschäftsverbindungen zu Ländern mit gregorianischem Kalender bezahlte Arbeitstage verloren gingen, auflehnten. Ein Jahr später, 1753, wurde der gregorianische Kalender auch in Schweden eingeführt und erst mit der Revolution im Jahr 1918 schließlich ebenso in Russland. Die russisch orthodoxe Kirche hingegen lehnt ihn bis heute ab und rechnet weiterhin nach dem julianischen Kalender.

Für uns heute hat der Kalender weniger religiöse Bedeutung. Er ist wichtig für die Stabilität unserer Wirtschaft und unseres Alltages. Das alles hört sich sehr nüchtern an. Doch wenn man sich nun vorstellt, dass die alten Ägypter vor mehr als 5000 Jahren den Grundstein für einen Kalender lieferten, der heute dazu beiträgt, dass Menschen sich zu einem romantischen Rendezvous treffen können, bekommt die Bedeutung unseres Kalenders doch gleich viel angenehmere Gesichtspunkte.

[SyKo]

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