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Die 30. Schwangerschaftswoche (30. SSW)

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In der 30. Schwangerschaftswoche ist die Lunge des Babys ausgebildet.
In der 30. Schwangerschaftswoche ist die Lunge des Babys ausgebildet.

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 03.08.2021Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

30. SSW - Der Bauch wird immer runder

Dein Baby wiegt nun bereits ungefähr 1.400 Gramm und misst, vom Scheitel bis zur Sohle, etwa 40 Zentimeter. Sowohl die Lunge als auch der Verdauungstrakt Deines Kindes sind jetzt vollständig entwickelt und reifen bis zur Geburt nur noch aus. Damit haben also nun alle Organe ihre Entwicklung vollständig abgeschlossen und würde Dein Baby nun bereits auf die Welt kommen, hätte es, mit entsprechender medizinischer Unterstützung, bereits gute Überlebenschancen.

Es wird langsam eng in Deinem Bauch. Das merkst nicht nur Du, sondern auch Dein Kind. Es kann nicht mehr so ausgelassen toben, wie in den vergangenen Monaten und immer öfter kannst Du wahrscheinlich ganz genau die Konturen des Kopfes, Pos, der kleinen Füße und Fäuste oder des Rückens Deines Babys sehen, die sich durch die Bauchdecke deutlich abzeichnen, wenn das Kind sich streckt oder bewegt.

Der Platz wird eng

Für Dich kann es nun auch immer wieder mal unangenehm sein, weil die Gebärmutter inzwischen deutlich nach oben drückt. Durch den Druck auf das Zwerchfell hast Du vielleicht das Gefühl, dass selbst kleinste Anstrengungen anmuten, als hättest Du einen Berg bestiegen. Lasse Dir also Zeit, erwarte keine sportlichen Höchstleistungen und gehe alles langsam an, so, wie Du es gut schaffen kannst.

Senkt sich Dein Baby mit dem Kopf ins Becken und nimmt damit seine Geburtsposition ein, lässt der Druck meist ein wenig nach.

Der Seitenschlaf sorgt für schöne Träume

Suche Dir bequeme und entlastende Positionen. Versuche auch eher auf der Seite zu schlafen, damit die Gebärmutter nicht so sehr auf Deinen Organen liegt.

Kennst Du Wassergymnastik für Schwangere?

In vielen Städten werden Kurse angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Im Wasser genießt Dein Körper die Entlastung aus der Schwerelosigkeit und Du wirst viele Bewegungen einfacher ausführen können, als auf dem Trockenen.

Auch wenn es in Deiner Nähe keine Wassergymnastik für Schwangere gibt, musst Du jedoch nicht darauf verzichten. Du kannst auch allein schwimmen gehen oder mit Deinem Partner.

Eine sehr schöne Übung, die Euer Vertrauen zueinander festigt und zugleich sehr entspannend ist, ist eine Position, in der Du Dich an der Wasseroberfläche treiben lässt und Dein Partner Deinen Kopf hält, wie auf einem Kissen.

Das Kind braucht mehr Platz

Immer mehr bemerkst Du, wie schwerfällig Dein Körper wird. Manchmal kann es sogar unangenehm, bis leicht schmerzhaft sein, wenn der Druck auf Deine Organe, Nerven oder Knochen und Muskeln zunimmt. Vielleicht denkst Du manches Mal, dass Dein Körper sich anfühlt, als sei er gar nicht Deiner.

Diese Gefühle sind kein Grund sich zu schämen. Ganz im Gegenteil, denn Dein Körper muss ja erst lernen, mit den neuen Verlagerungen und Zunahme von Gewicht, an unterschiedlichen Körperstellen zurecht zu kommen und damit die Bewegungen zu koordinieren, die Du ausführen möchtest.

Die wachsende Gebärmutter drängt die Organe in Deinem Bauchraum zusammen, drückt auf das Zwerchfell und Du wirst sehr schnell kurzatmig sein. Später reicht der oberer Rand der Gebärmutter bis unter den Rippenbogen, was etwas unangenehm sein kann.

Die Brüste wachsen

Deine Brüste haben an Gewicht und Volumen zugenommen. Zusammen, mit dem sich weit nach vorn wölbenden Bauch, muss also ein Gleichgewichtsausgleich geschaffen werden. Dies geschieht durch Deine Wirbelsäule, die mehr Gewicht entgegen zu pendeln hat als außerhalb der Schwangerschaft. Entsprechend hast Du auch das Gefühl, etwas stacksig zu gehen, denn Dir ist die jetzige Körperhaltung ja auch unbekannt.

In Deinen Füßen, manchmal auch Händen, lagert sich Wasser ein. Das bedeutet nicht nur weiteres Gewicht, sondern auch Einschränkungen in der Koordination selbst.

Lesetipp: Die Brüste wachsen während der Schwangerschaft und beginnen Vormilch zu produzieren um das Baby zu ernähren.
Ja, so schön es ist, eine Schwangerschaft zu erleben, so fremd können sich all die Veränderungen und neuen Gegebenheiten auch anfühlen.

Gleichgewichtssinn aus der Balance

Eine Gefahr für Dich und Dein Baby liegt allerdings auch in der körperlich unsicheren Bewegung. Dein Gleichgewichtssinn muss sich all den körperlichen Veränderungen der Schwangerschaft erst anpassen. Dadurch kann es dazu kommen, dass Du Koordinationsabläufe falsch einschätzt und eventuell schneller stürzen könntest. Es ist daher wichtig, dass Du Dir bei allem, was Du tust, ausreichend Zeit nimmst, um die Bewegungen sicher auszuführen. Lieber alles etwas langsamer erledigen, als sich am Ende noch, bei einem Sturz zu verletzen. Niemand erwartet Höchstleistungen von Dir. Aus einem einfachen Grund: Dein Körper erbringt diese Höchstleistungen bereits, da er ja einem Kind ins Leben verhilft.

Pausen müssen sein

Gönne Dir ausreichend Ruhezeiten, in denen Du geschwollene Gliedmaßen hochlegst und so den Abbau von Wassereinlagerungen mit förderst. Und auch die Gewichtszunahme ist ein wichtiger Aspekt, um mögliche Risiken durch Veränderungen in der Bewegung etwas eindämmen zu können. Du nimmst in der Schwangerschaft normalerweise zu. Das Gewicht des Babys, der größeren Gebärmutter, Dein höheres Blutvolumen, Wassereinlagerungen, und so weiter, sind ein Bestandteil der Schwangerschaft. Aber auch veränderte Essgewohnheiten können eine starke Gewichtszunahme fördern. Diese über das übliche Maß gehende Gewichtszunahmen, sind eine zusätzliche Belastung für Deinen Körper und unterstützen die körperlichen Beeinträchtigungen.

Achte daher bitte auch ein bisschen darauf, nicht allzu viel zuzunehmen. Dein Körper wird es Dir danken, da er dann etwas weniger Neues Gewicht hat, an das er sich erst gewöhnen muss.

Möglicherweise machst Du Dir, eventuell zusammen mit Deinem Partner, bereits Gedanken, in welcher Klinik Dein Baby geboren werden soll, wenn eine Geburt mit Hebammenbegleitung zu Hause oder im Geburtshaus für Dich nicht in Frage kommen.

Die Wahl der Geburtsstation

Ist das Deine erste Schwangerschaft und Geburt wirst Du wahrscheinlich verwirrt sein, wenn Du hörst, siehst und liest, was die einzelnen Geburtsstationen alles anbieten. Vieles von dem macht Dir vielleicht Angst, hört sich fremd an und verunsichert Dich wahrscheinlich zunehmend.

Dazu kommen viele lieb gemeinte Ratschläge aus Deinem Umfeld, in denen aus Erfahrungsberichten zu einzelnen Kliniken geraten wird.

Letztendlich entscheidest Du, wo die Geburt stattfinden soll. Du wirst bestimmte Vorstellungen haben, die Dir als Grundvoraussetzung dienen und vom Kreißsaal erfüllt werden sollten.

Um Dir jedoch ein realistisches Bild machen zu können, solltest Du an Kreißsaal-Besichtigungen in den Geburtskliniken Deiner Umgebung teilnehmen. Das bietet viele Vorteile.

Zum einen machst Du Dir vor Ort ein Bild und kannst besser einschätzen, ob Du ein eher gutes Gefühl hast oder Dich in diesem Kreißsaal nicht so wirklich wohl fühlen könntest. Gerade Dein Wohlbefinden ist jedoch wichtig, denn je gemütlicher Du das Ambiente findest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich bei der Geburt, zumindest phasenweise, auch entspannen kannst.
Lesetipp: Zur Frage wo und wie du entbinden sollst, lies unsere Beiträge:

Bei Kreißsaal-Besichtigungen Fragen stellen


Die Teams der Geburtsstationen, stehen bei der Kreißsaal-Besichtigung für Fragen zur Verfügung. Keine Deiner möglichen Fragen ist dumm und Du brauchst nicht befürchten, ausgelacht zu werden. Im Gegenteil: die Hebammen erkennen auch an Deinen Fragen, in welche Richtung vielleicht große Verunsicherungen in Dir herrschen und sind bemüht, Dir behilflich zu sein, Dein Ängste abzubauen.

Je nach Klinik, gibt es, neben der Besichtigung selbst noch ein gemütliches Zusammensitzen, bei dem die werdenden Eltern all ihre Fragen stellen dürfen und auch Antworten erhalten.

Nutze dieses Angebot und mache Dir eventuell im Vorfeld eine stichwortartige Liste mit Fragen, zu denen Du Antworten suchst.

Sicherheit ist wichtig

Auch wenn es Dich beruhigt, zumindest in der Theorie zu wissen, dass Dein Baby, im Falle von Komplikationen, jederzeit intensivmedizinisch betreut oder entsprechend in eine spezialisierte Klinik verlegt werden kann, möchtest Du wahrscheinlich, unter der Geburt, die Hilfsgeräte, die im Notfall zum Einsatz kommen, nicht immer wieder vor Augen haben.

Im Gegenzug heißt es nicht, wenn diese Geräte nicht ständig zu sehen sind, dass es sie gar nicht gibt. Frage also auch nach, um Dir zeigen zu lassen, wo die Geräte sind und wie schnell sie griffbereit sein könnten.

Lesetipp: Wie du die passende Klinik für die Geburt findest, kannst du hier lesen.
Erkundige Dich nach Möglichkeiten, unter der Geburt die Körperhaltung wechseln zu können und in wieweit man Dich unterstützt, Dein Baby nicht einfach nur in Rückenlage bekommen zu müssen, weil diese Position für Hebammen und Ärzte am bequemsten ist.

Viele Geburtskliniken bieten Badewanne für eine Unterwassergeburt, Roma-Rad, Pezzi-Ball, Geburtsseil, Gebärhocker und viele andere Hilfsmittel, die es Dir ermöglichen sollen, die für Dich optimale Haltung finden zu können.

Lasse Dir Zeit bei der Wahl der Klinik

Besichtige ruhig mehrere, in Frage kommende Geburtskliniken und vergleiche sie hinterher miteinander, um Deinen persönlichen Favoriten leichter festlegen zu können. Wähle dann die Klinik aus, bei der Dein Gefühl, nicht nur auf technische Ausstattungsmerkmale bezogen, Dir sagt „Hier soll mein Baby geboren werden“.

Als Hilfestellung könntest Du Dir eine Checkliste anlegen, die alle von Dir als wichtig empfundenen Gründe aufzeigt, um eine etwas leichtere Entscheidungshilfe zu bekommen.

Hier ein paar Vorschläge zu möglichen Fragen, die Du stellen kannst, beziehungsweise später aus Deinen Eindrücken bei der Besichtigung heraus beantworten kannst und in Deine persönliche Wertung der jeweiligen Geburtsstation einfließen kannst:
  • Ist die Ausstattung des Kreißsaals gemütlich und wirkt entspannend?
  • Habe ich die Möglichkeit, verschiedene Geburtspositionen auszuprobieren und kann mich individuell entscheiden, welche Position ich einnehmen möchte?
  • Wird mein Partner mit in die Geburt unseres Kindes einbezogen, wenn wir das wünschen?
  • Kann, im Notfall eine schnelle und intensivmedizinische Versorgung unseres Kindes garantiert werden?
  • Sollte ich nach der Geburt, einen stationären Aufenthalt in der Klinik planen: Sprechen mich die Klinik-Zimmer an?

Entscheiden musst Du Dich jetzt noch nicht, in welcher Klinik Dein Baby geboren werden soll. Es schadet auch nichts, wenn Du mehrere Favoriten hast. Wenn die Geburtswehen beginnen, kannst Du immer noch ganz spontan festlegen, in welche Geburtsklinik Du gehen möchtest.

Auch der Partner macht sich Gedanken

Vielleicht bemerkst Du zwischendurch Veränderungen an Deinem Partner, die Dich besorgt sein lassen. Vor allem, wenn es darum geht, etwas aus dem bisherigen Leben aufgeben zu müssen, um Platz für etwas zu machen, das auch dem Baby zu Gute kommt, ist Dein Partner vielleicht mürrisch oder wirkt fast, als fühle er sich bestraft.
Lesetipp: Seit den 80er Jahren ist üblich, was früher undenkbar war: Die meisten werdenden Väter sind bei der Geburt live dabei.

Ein Beispiel, dass in vielen Beziehungen, gerade dann, wenn ein Baby unterwegs ist, zum Streitpunkt wird, ist das Familienauto.

Bisher reichte der tolle Sportflitzer für die Bedürfnisse des Paares, aber es passt kein Kinderwagen hinein, kein Großeinkauf und auch wenn sich der werdende Papa bewusst ist, dass ein neues Auto her muss, um auch das Baby mit transportieren zu können, wird er vielleicht nur schwer Abschied von seinem geliebten PKW nehmen können.

Vielleicht kannst Du das schwerer nachvollziehen, weil Du weniger an diesem Wagen hängst. Aber bitte, gönne Deinem Partner die Phase des Abschied nehmen und trauern, auch wenn es Dir vielleicht sogar lächerlich erscheinen könnte.

Diese Trauer um sein Auto ist möglicherweise auch nur stellvertretend, denn in ihm toben, wie auch in Dir, noch viele andere Ängste, die im Zusammenhang mit der Verantwortung stehen, die Euch beide erwartet.

Die Gedanken kreisen um die Zukunft

Jeder von Euch beiden macht sich Gedanken um die Zukunft mit Kind. Ob Ihr der Verantwortung gerecht werdet, dem Kind bieten könnte, was es braucht und wie sich Eure Elternrolle auf Euch, als Paar, auswirkt.

Auch Dein Partner wird sich fragen, ob er in der Lage ist, seine Familie gut zu versorgen, Euch alles zu geben, was Ihr benötigt. Selbst wenn Du ebenfalls zum Einkommen der Familie beiträgst, hat Dein Partner diese Ängste, denn er möchte Dich schließlich unterstützen und entlasten.

Er wird, ähnlich wie Du, darüber nachdenken, ob Ihr, wenn das Baby da ist, noch Zeit füreinander habt, nicht als Eltern, sondern auch als Liebende, nur zu zweit. Diese Gedanken hat er nicht aus Eifersucht, sondern Angst, Dich zu verlieren.

Ein Mann möchte ein Mann bleiben

Auch ein Vater möchte noch er selbst bleiben können. Der zukünftige Papa wird sich natürlich auch fragen, ob, wenn Euer Kind da ist, noch Zeit bleibt, in der er seinen Hobby nachgehen kann, sich mit Freunden trifft, seinen Verein unterstützen darf, ohne Dich und das Kind zu kurz kommen zu lassen und selbst nur noch Vater, aber eben nicht mehr auch Mann und Mensch mit Bedürfnissen zu sein.

Wir Frauen sehen diese Grübeleien bei unseren Partnern oft mit Skepsis, empfinden sie sogar manchmal als verletzend. Aber wenn wir ehrlich zu uns sind, müssen wir dann nicht zugeben, dass wir viele Ängste und Gedanken unserer Partner nachvollziehen können, weil wir sie in ähnlicher Form auch haben?

Hast Du Dir keine Gedanken gemacht, ob das Leben mit Kind vielleicht eine so einschneidende Veränderung ist, dass es Aufgabe Deines bisher bekannten Lebens bedeutet? Nichts anderes erlebt Dein Partner auch. Seine Ängste sind vielleicht in andere Richtungen orientiert, zeigen aber die selben Grundlagen und drücken ebenso aus, dass Dein Partner seiner zukünftigen Verantwortung mit Respekt begegnet.

Verständnis ist das A und O

So, wie Du von Deinem Partner Verständnis erwartest, gib es ihm auch zurück. Redet miteinander. Offen und ehrlich. Versteht Eure Ängste und Sorgen nicht als Feigheit vor den Aufgaben, die Euch erwarten, sondern seht sie als Herausforderung, die Ihr gemeinsam bewältigen könnt.

Euer bisher gemeinsames Leben hat Euch zu einem Paar werden lassen, das sich aufeinander eingespielt hat. Euch verbindet zuerst einmal die Liebe und Achtung zueinander.

Offen über Ängste reden

Die Rolle der Eltern soll die Krönung, die Königsdisziplin werden, die Ihr miteinander bestreitet. Da darf und soll man sogar Respekt vor all den Herausforderungen haben. Wichtig ist nur, dass Ihr daran glaubt, es gemeinsam zu schaffen.

Es ist Euch beiden keine Hilfe, wenn Ihr die Ängste vorm Partner verborgen haltet, denn besonders der Partner sollte Verständnis haben und stützen. Das gilt nicht nur für den Mann, der seiner Partnerin ein starker Halt ist, sondern auch umgekehrt, für die Frau, die ihren Partner festhält.

[SyKo]

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