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Der Silberblick: Schielen bei Kindern

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Was wenn mein Kind schielt?
Was wenn mein Kind schielt?

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 06.06.2016Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Was ist Schielen?

Schielen bzw. Strabismus vom Altgriechischen strabos = "Schieler" ist eine Augenmuskel-Gleichgewichtsstörung. In der Regel ist die Störung auf Lähmungen, die durch Verletzungen bestimmter Hirnnerven ausgelöst werden, zurück zu führen. Die Störungen führen generell zu einer Bewegungseinschränkung des Augapfels und damit einer Einschränkung des Blickfeldes.
Jedoch kann nicht nur eine sogenannte "Unterfunktion" eines Augenmuskels zur besagten Fehlstellung des Auges führen, sondern auch ein "Überfunktion" eines Muskels.
Ist ein Muskel stärker als sein Antagonist, so übernimmt dieser die hauptsächlichen Bewegungen des Auges und bewegt dieses in seine Richtung. Der schwächere Muskel kommt dabei im wahrsten Sinne des Wortes "nicht zum Zug" und bleibt ungenutzt. Für uns äußert sich diese Störung ("das Schielen") in der sichtbaren Fehlstellung des Auges.

Das Ausmaß der Fehlstellung kann sehr unterschiedlich sein, je nach dem wie weit die Sehachsen der beide Augen sich unterscheiden. Daraus kann man den sogenannten Schielwinkel errechnen (je größer der Winkel ist, desto gravierender ist das Schielen).


Was bedeutet Sehen für uns?

Für den Menschen ist es extrem wichtig, dass beide Augen in die selbe Richtung schauen bzw. die selbe Stelle fixieren können. Denn nur so ist es uns möglich den Raum um uns richtig wahrzunehmen. Das Sehen funktioniert dabei stark vereinfacht so: In beiden Augen entsteht jeweils ein Bild, dass dem des anderen stark ähnelt. Diese beiden einzelnen Bilder verschmelzen im Gehirn zu einem gemeinsamen 3D-Seheindruck. Wenn ein Auge schielt, treffen dabei die Sehachsen der beiden Augen nicht auf dieselbe Stelle der Netzhaut. Die beiden Bilder überschneiden sich nicht mehr und können deshalb kein gemeinsames Bild formen. Es entstehen störende Doppelbilder.

Das kindliche Gehirn kann jedoch Doppelbilder ausblenden, d.h. das vom schielenden Auge übermittelte Bild kann unterdrückt werden. Dies führt jedoch zu Problemen: Das letztendliche Bild auf der Netzhaut wird also nur von einem Auge ausgebildet. Dadurch entstehen nicht mehr dreidimensionale, sondern nur noch zweidimensionale Bilder. Dieser Vorgang hat meist verhängnisvolle Folgen: der unbenutzte Sehnerv wird nach längerer Zeit sehschwach und verkümmert schließlich.

Sehen beim Baby

Babys können kurz nach ihrer Geburt sehen, jedoch nur undeutlich. Die Sehschärfe entwickelt sich in einem begrenzten Zeitraum, ebenso wie z.B. das Wachsen der Knochen etc. Mit der Einschulung ist das "Sehenlernen" weitestgehend abgeschlossen. Die Augen haben "ausgelernt" und können danach nur noch schwer therapiert werden. Treten also in den ersten Lebenswochen des Kind unkoordinierte Bewegung der beiden Augen auf, ist dies kein Grund zur Panik und nicht ungewöhnlich. Auch gelegentliche Fehlstellungen der Augen in den nächsten Monaten müsse Dich nicht beunruhigen. Denn das Fixieren auf einen Punkt muss von Deinem Kind erst noch gelernt werden.
Wenn es jedoch häufiger vor kommt, dass ein Auge von der Richtung des anderen abweicht, sollte schnellstens ein Augenarzt aufgesucht werden. Denn schon im Säuglingsalter kann der Arzt Schielen diagnostizieren. Aller spätestens sollte Dein Kind jedoch bei den gesetzlichen Kinderuntersuchungen U1 bis U7 von Ärzten untersucht werden.

Sehvermögen deines Babys testen

Bei etwas größeren Fehlstellungen der Augen kannst du das Schielen bei Deinem Baby so erkennen: Stelle Dich mit dem Rücken zum Fenster oder unter eine Deckenleuchte. Halte das Baby so vor Dich, dass seine Augen ins Licht blicken. Auf der Hornhaut beider Augen siehst Du kleine Spiegelbilder des Fensters oder der Deckenleuchte. Die Spiegelbilder müssen auf beiden Augen seitengleich zur Pupille liegen. Ist ein Spiegelbild verschoben oder nicht wie das andere, dann teile sofort einem Arzt Deine Beobachtung mit.
In der Regel ist Schielen eine physiologische Abweichung der Idealform. Ist gibt jedoch auch Schielformen, die über einen "kosmetischen Fehler" hinaus gehen und welche ernsthafte Erkrankung mit schweren funktionellen Sehbehinderungen mit sich bringen können.

Lese hier weiter welche Schielformen es gibt: Schielformen - Ursache und Therapie

[LS]

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