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Mysterium Schlaf: Spannende Fakten

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Wenn wir schlafen, kann sich der Körper erholen.
Wenn wir schlafen, kann sich der Körper erholen.

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 03.02.2015Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Müde bin ich, geh zur Ruh

Rein biologisch gesehen, gibt es keinen überlebenswichtigen Grund, warum Menschen und Tiere schlafen. Einige Tierarten benötigen überhaupt keinen Schlaf, andere hingegen verbringen mehr als zwei Drittel des Tages mit Träumen. Für uns Menschen ist der Schlaf vorrangig Erholung, in der wir Energie neu aufladen.

Dies könnten wir theoretisch auch in Wachphasen. Was also macht den Schlaf so wichtig für uns? Weltweit beschäftigen sich Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten mit dieser Frage. Anhand von Studien verschiedener Tierarten und Vergleichen mit uns Menschen, will man das Rätsel lösen - und hat bereits interessante Erkenntnisse gewonnen.


Es gibt vier Schlafphasen

Der Schlaf des Menschen besteht aus vier Schlafphasen, die sich pro Nacht mehrfach wiederholen:

  • Stadium I ist die leichte Phase, kurz nach dem Einschlafen. In dieser Zeit vermischen wir häufig reales Geschehen um uns herum mit Bildern aus einer Art Traumphase, die uns einzelne Sequenzen in unser Bewusstsein sendet.
  • Im Stadium II wird die Wahrnehmung unserer Umgebung ausgeschaltet und die Muskulatur erschlafft. In dieser Phase sind wir noch recht leicht zu wecken. Unser Gehirn schaltet langsam die 'Monitore' aus, die uns Bilder zeigen, ebenso wird die Atmung immer flacher.
  • Stadium III ist die Tiefschlafphase. Vereinfacht könnte man sagen, dass in dieser Phase alle bewussten Wahrnehmungen auf absolutes Notfallprogramm herunter gefahren wurden. Wir sind schwer zu wecken und wenn, muss erst alles wieder 'hochgefahren' werden, was seine Zeit dauert.
  • Stadium IV ist die uns bekannteste Phase, die sogenannte REM (Rapid Eye Movement) Phase. Sie hat ihren Namen, weil beim Schlafenden durch die geschlossenen Lider starke Bewegungen der Pupillen beobachtet werden können. Dies wiederum wird gesteuert durch die Träume, die wir haben. Die REM-Phase ist meist nur kurz, im Schnitt 10-20 Minuten, je nachdem, die wievielte REM Phase es in diesem Schlafzyklus ist.

Der Schlaf fungiert als Speichermedium

Forscher haben herausgefunden, dass Tiere und Menschen im Schlaf verstärkt Eindrücke aus dem Bewusstsein abspeichern können, um sie ins Langzeitgedächtnis einzulagern. Bei Tieren bezieht sich dies beispielsweise auf Wege zu neuen Futterquellen. Wir Menschen verinnerlichen Gelerntes, das auch aus den praktisch erlebten Eindrücken haften bleibt.

Dabei könnte ein banales Beispiel sein, dass Feuer heiß ist und man nicht hinein fassen sollte.Aber im Schlaf geschieht noch mehr in unserem Körper. Da das Bewusstsein weitestgehend ausgeschaltet ist, kommt es nicht zu gezielten Bewegungsabläufen und Handlungen. In dieser 'Ruhephase' hat das Gehirn Kapazität, sich intensiver anderen Aufgaben zu widmen, als Muskeln und Nerven zu koordinieren.

Lesetipp: Der Mittagsschlaf.

Hormonelle Ausschüttungen in der Schlafphase

Jetzt kümmert es sich verstärkter als im Wachzustand um hormonelle Ausschüttungen, die auch für Wachstum, Immunsystem, neue Verknüpfungen und Heilungsprozesse wichtig sind. Wir selbst merken dies zum Beispiel daran, dass wir bei einem Infekt nach einem erholsamen Schlaf das Gefühl haben, etwas gesunder zu sein.

Schlaf hält uns gesund

Schlaf ist also ein wichtiger Bestandteil, den unser Körper benötigt, um gesund und vital zu bleiben. Da Kinder viel mehr wachsen und alle wichtigen Verknüpfungen im Gehirn sich erst im Laufe der Zeit bilden, ist Schlaf daher für ein gesundes Heranwachsen sehr wichtig.

Lesetipp: Tipps für Babys Schlaf.

Schlaf lässt sich nicht erzwingen

Schlaf hat aber noch eine weitere, bestechende Eigenschaft: Er lässt sich nicht erzwingen, so sehr man es auch versucht. Sind Körper und Geist nicht für das Einschlafen bereit, hilft nichts. Insofern kann man auch ein Kind nicht trainieren, möglichst lange Mittagsschlaf zu halten oder es pünktlich zu einer bestimmten Zeit im Bett zu haben. Zwar klappt dies meist, da man durch Abläufe im Alltag auch ein wenig Einfluss auf die Müdigkeit nehmen kann, etwa durch viel Bewegung. Auch der gewohnte Schlafrhythmus erleichtert das Einschlafen. Aber eine Garantie gibt es nicht. Der 'Akku' hält eben, so lange er hält.

Und stoßen wir auf verzweifelte Eltern, die sich den Kopf darüber zerbrechen, dass ihr Kind einen nicht mit anderen Kindern vergleichbaren Schlafrhythmus hat, sollten wir aufmunternd versichern, dass der Körper ihres Kindes einfach nur einen anderen Rhythmus hat, der sich irgendwann genau so einpendelt, wie das Kind es benötigt.

[SyKo]

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