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Auswirkungen von Zigaretten in der Schwangerschaft

Rauchen schadet dem Kind!
Rauchen schadet dem Kind!

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AutoreninfoMag. Valerie Dietrich
aktualisiert: 25.08.2021Online Redakteurin
Psychologie, Beruf und Karriere
Zigaretten rauchen während der Schwangerschaft – dass das nicht gesund sein kann, ist den meisten werdenden Müttern klar.

Trotzdem greifen viele Schwangere immer wieder zur Zigarette. Aber welche Konsequenzen hat das für den Nachwuchs? Und warum fällt es vielen Frau so unglaublich schwer, die Finger von der Zigarette zu lassen?


Zigarettenkonsum gefährdet das Baby

Raucht die werdende Mutter während ihrer Schwangerschaft Zigaretten, ist das Baby diesen Giften schutzlos ausgeliefert. Die Gefahr, dass sich das auf die Gesundheit des Kindes auswirkt ist sehr groß.

Erhöhtes Frühgeburtsrisiko

Rauchen (dazu zählt auch passives rauchen) führt zu Durchblutungsstörungen. Dies führt während der Schwangerschaft dazu, dass der Fötus nur unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Zum Thema "Frühgeburt" lies unseren Beitrag:

Erhöhtes Fehlgeburtsrisiko

Am Children´s Center for Integrative Brain Research in Seattle wurde in den Jahren 2007 bis 2011 eine der größten Studien im Bereich Schwangerschaft und Zigarettenkonsum durchgeführt. Schwangere, die ihren Zigarettenkonsum reduzierten, konnten im Vergleich zu Schwangeren, die das nicht taten, das Risiko einer Fehlgeburt ihrer Babys um zwölf Prozent senken. Wenn die werdenden Mütter ganz mit dem Rauchen aufhörten, sank das Risiko sogar um 23 Prozent.

Die Analyse zeigte auch, dass Mütter, die drei Monate vor der Schwangerschaft geraucht hatten und im ersten Trimester aufhörten, im Vergleich zu Nichtraucherinnen immer noch ein höheres Fehlgeburts-Risiko hatten.

Schäden am Gehirn des Babys

Rauchen kann zu neurologischen Schäden des Babygehirns und auch zu dessen Verkleinerung führen.

Folgen davon können Verhaltens- und Sprachstörungen und Hyperaktivität sein, aber auch die Intelligenz des Kindes kann beeinträchtigt werden. Auch zahlreiche Erkrankungen wie Atemwegsinfektionen, Asthma oder im schlimmsten Falle körperliche Fehlbildungen können auftreten – die Palette an möglichen Nebenwirkungen ist groß (mehr dazu: Alkohol und Zigaretten in der Schwangerschaft).

Davon abgesehen scheint es einen Mythos zu geben, der sich in den Köpfen vieler Mensch fest verankert hat: Einige schwangere Frauen - und selbst Ärzte - glauben, dass es während der Schwangerschaft nicht gut ist, das Rauchen ganz aufzugeben. Sie gehen davon aus, dass auch bei dem Kind Entzugserscheinungen hervorgerufen werden können. Allerdings gibt es keine Forschungsergebnisse, die das bestätigen. Vielmehr konsumiert das Ungeborene über das Blut der Mutter dieselben Gifte und Suchtmittel, weshalb es kurz nach der Geburt einen erst recht einen Nikotinentzug durchleidet.

Studien belegen: Mütter rauchen trotzdem weiter

Trotzdem scheinen sich manche Schwangere an solchen Illusionen fest zu halten. Beispielsweise ergab im Jahr 2008 eine Untersuchung der Universität Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, dass 40 Prozent aller Raucherinnen ihr Verhalten nicht änderten, obwohl sie ein Kind erwarteten. Die Untersuchung ging über einen Zeitraum von knapp drei Jahren (April 2003 bis März 2006) und zeigte, dass die Anzahl der rauchenden Schwangeren über die Jahre unverändert blieb.

Da helfen in den meisten Fällen auch keine Warnhinweise auf Zigarettenschachteln oder die noch relativ neuen Reglungen des Nichtraucherschutzes, wie z.B. Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen oder am Arbeitsplatz. Auch die immensen Geldausgaben sind meistens kein Anlass, das Rauchen aufzugeben – dabei sind das alles in allem genug Gründe, sich von den Zigaretten endgültig zu verabschieden.

Wie kann es trotzdem sein, dass bei aller Aufklärung über die möglichen Gefahren so viele Schwangere immer noch rauchen? Was treibt sie dazu, dieses Verhalten nicht aufzugeben? Im Grunde liegt es auf der Hand: Rauchen ist eben eine Sucht und es ist für viele Menschen nur schwer möglich, von ihr los zu kommen - trotz schlechten Gewissens.

In manchen Fällen rauchen Frauen in der Schwangerschaft sogar noch mehr, weil sie sich durch die neuen Lebensumstände unter Druck gesetzt und gestresst fühlen. Sie haben Ängste, dass während der Schwangerschaft etwas schief gehen oder sie selbst etwas falsch machen könnten – was in diesem Fall in der Tat nach hinten los gehen kann.

Wie man es auch dreht und wendet – jede zigarettenabhängige Schwangere sollte versuchen, ihre Sucht in den Griff zu bekommen. Aber was kann sie tun, wenn es ihr wie ein unlösbares Problem erscheint? Und wie können Außenstehende ihr dabei helfen?

Betroffene Frauen nicht verurteilen

Man sollte sie keinesfalls verurteilen oder ihr mit den möglichen Folgen drohen, da sich viele Frauen dann frustriert zurückziehen und erst recht weiter rauchen - also wird auf diese Weise möglicherweise genau das Gegenteil bewirkt. Und man sollte nicht vergessen: Die meisten der Betroffenen sind sicher nicht gerne abhängig. Darum ist es besser, sie mit Zuspruch und Verständnis zu einem anderen Verhalten zu motivieren.

Vielen Raucherinnen, die nicht von ihrer Sucht los kommen, können auch professionelle Unterstützung in Form einer Therapie in Anspruch nehmen oder an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen. Es gibt daneben auch immer mehr Entwöhnungskurse für Raucher/innen, die zum Teil auch von Ärzten angeboten werden.

Quellen:

RKI: Rauchen in der Schwangerschaft – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends

Pediatrics Journal: Maternal Smoking Before and During Pregnancy and the Risk of Sudden Unexpected Infant Death

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