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14. Schwangerschaftswoche (14. SSW)

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14. Schwangerschaftswoche
14. Schwangerschaftswoche

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 02.08.2021Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Die 14. Schwangerschaftswoche (14. SSW)

Dein Baby misst nun, vom Kopf bis zum Po, etwa 8-9cm. Es ist damit in etwa so groß wie ein Apfel und wiegt in der 14. SSW bereits um die 40-50 Gramm.

Da seine Muskulatur immer stärker wird und auch der Nacken sich kräftigt, richtet sich sein Kopf, der bisher immer stark nach vorn geneigt wirkte, weiter auf. Auch die Reflexe Deines Kindes sind, ab der 14. Schwangerschaftswoche, bereits besser ausgebildet. Der Saugreflex setzt ein, sobald es beispielsweise mit seiner Hand ans Gesicht kommt, und so nuckelt Dein Kind bereits oft am Daumen.

Greifreflex

Auch der Greifreflex ist erkennbar, wenn es mit der Hand gegen die Nabelschnur kommt und diese festhält. Insgesamt kann Dein Baby jetzt bereits eine deutliche Mimik zeigen, indem es die Stirn runzelt oder das Gesicht zu verziehen vermag.

Lanughaar und Vernix caseosa

Auf dem Körper Deines Kindes, bildet sich nun ein zarter Haarflaum, den man Lanugohaar nennt. Das Lanugohaar beim Menschen wird als ein genetisches Überbleibsel angesehen, das auf unsere Abstammung zurückzuführen ist.

An den Haarwurzeln befinden sich Talgdrüsen, die mit der Produktion von Vernix caseosa beginnen. Diese Vernix caseosa, wirst Du vielleicht besser unter dem Namen Käseschmiere oder Fruchtschmiere kennen.

Die Käseschmiere ist in weißlicher Bezug auf der Haut, ein wichtiger Schutz und eine Pflege für die Haut Deines Babys, die bis zur Geburt des Kindes bleibt. Sie sorgt dafür, dass die Haut im Fruchtwasser nicht austrocknet.

Zur Geburt verliert das Kind die Lanugobehaarung meist, so dass häufig nur noch am Kopf, wo das Haupthaar bleibt, Käseschmiere vorhanden ist. Aber auch Lanugobehaarung, die nach der Geburt noch vorhanden ist, verschwindet in der Regel in den ersten Lebenstagen.

Die schöne Phase der Schwangerschaft beginnt

Für Dich selbst, beginnt nun ein schöner Zeitraum der Schwangerschaft, das 2. Trimester. All die Unannehmlichkeiten der ersten Schwangerschaftswochen, wie Übelkeit und Müdigkeit gehören der Vergangenheit an.

Zeit, sich wieder ein bisschen mehr sich selbst und dem Partner zu widmen. Er kann ja schließlich all die Veränderungen bei Dir, körperlich selbst nicht spüren. Je mehr Du ihn einbeziehst und an Deiner Schwangerschaft teilhaben lässt, je besser kann er nachvollziehen und sich eingebunden fühlen. Nehmt Euch Zeit miteinander, teilt schöne Momente des Kuschelns, der Entspannung, aber vielleicht auch ein wenig Sport, gemeinsame Unternehmungen oder einfach nur Stunden, in denen Ihr Euch über alles unterhaltet, was Euch beschäftigt oder wie Eure Vorstellungen von Eurer Elternrolle aussehen.

Schwangerschaft und das 2.Trimester

Du fragst Dich sicher, was mit dem 2. Trimester oder auch 2. Trimenon gemeint ist. Man unterteilt die Schwangerschaft in drei zeitliche Abschnitte, von jeweils etwa 13 Wochen.

Das 1. Trimester umfasst also die ersten 13. Schwangerschaftswochen, in denen Du schwanger geworden bist, Dein Körper sich hormonell umstellte und das Baby begann zu leben und sich zu entwickeln.

All die Umstellungen für Deinen Körper, sind nun weitestgehend abgeschlossen und mit Beginn des 2. Trimester, wirst Du vielleicht zum ersten Mal Zeit haben, in Dich hinein zu horchen und Dir voll und ganz, auf eine wunderbare Art und Weise bewusst sein, welches Wunder in Dir geschieht.

Die kommenden Wochen des 2. Trimester, bringen so viel Spannendes mit sich, angefangen von den ersten fühlbaren Tritten Deines Babys, bis hin zum erkennbaren Geschlecht im Ultraschall, wenn Du denn erfahren möchtest, ob Dein Kind ein Junge oder Mädchen wird.

Beziehe auch Deinen Partner mit ein, damit er seine Rolle als Vater jetzt schon annehmen kann.

Viele Männer wirken ihrer schwangeren Partnerin gegenüber distanziert. Nicht, weil sie sich von der Schwangerschaft abgestoßen fühlen, sondern weil sie so vieles nicht nachvollziehen können und es ihnen fremd und neu ist.

Je mehr Ihr die Schwangerschaft gemeinsam erlebt und Du Deinen Partner teilhaben lässt, je weniger distanziert wird er sein und Ihr beide könnt die Schwangerschaft gemeinsam erleben.

Fruchtwasseruntersuchung

Möglicherweise hat Dein Frauenarzt dich bereits auf eine Fruchtwasseruntersuchung, die man auch Fruchtwasserpunktion oder fachlich Amniozentese nennt, angesprochen, dies ist rund um die 14.SSW üblich. Generell wird Frauen im Alter ab 35 Jahren zu dieser Untersuchung geraten, da sie dann statistisch zu der Risikogruppe der Spätgebärenden gehören und damit prozentual die Wahrscheinlichkeit auf ein Kind mit bestimmten Anomalien und Defekten ansteigt.

Aufgrund der mit dem Eingriff verbundenen Risiken, sollte die Amniozentese nur dann durchgeführt werden, wenn es tatsächlich Anhaltspunkte und Verdachtsdiagnosen gibt, die darauf hindeuten, dass etwas mit dem Kind nicht in Ordnung sein könnte und, bei einem bestätigendem Ergebnis aus der Untersuchung, gegebenenfalls Maßnahmen getroffen werden müssten, das Kind nach der Geburt medizinisch optimal versorgen zu lassen, beziehungsweise, wenn feststeht, dass es den Eltern nicht möglich ist,unter gewissen Umständen, die Schwangerschaft fortzusetzen.

Lesetipp: Zur Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) lies unseren Beitrag:

Fruchtwassermenge

Um die 15.-16. SSW, ist die Fruchtblase groß genug und die Fruchtwassermenge in entsprechendem Maß vorhanden, um risikoarmer Fruchtwasser zu entnehmen.

Das Kind hat noch viel Platz und es ist einfacher, verletzungsfrei für das Baby, die Punktion vorzunehmen. Der Arzt, bzw. die Ärztin, wird die Untersuchung entweder im Liegen auf dem Rücken oder der Seite vornehmen.

Per Ultraschall wird zunächst die beste Stelle für den Eingriff ausgewählt. Weder das Kind, noch die Plazenta, sollen schließlich verletzt werden.

Meist mit einer kleinen, örtlichen Betäubung verbunden, wird dann die Injektionsnadel durch die Bauchdecke und Gebärmutter der Mutter geführt, um schließlich direkt die Fruchtblase zu punktieren und eine Menge von etwa 10-20ml Fruchtwasser zu entnehmen.

Normalerweise verschließt sich die Fruchtblase wieder und die entnommene Fruchtwassermenge wird wieder ausgeglichen.

Im Labor werden dann, aus den kindlichen Zellen, die sich im Fruchtwasser befinden, Kulturen angelegt, für deren Auswertungen es 10-20 Tage dauern kann.

Mit einer Sicherheit von über 90%, können schließlich viele genetische Anomalien und Defekt, unter Anderem Trisomien und Neuralrohrdefekte, genauso wie einige Stoffwechselerkrankungen festgestellt werden. Auch das Geschlecht des Kindes, wird zweifelsfrei erkannt.

Eine Amniozentese kann, wenn es bei späteren Untersuchungen zu Verdachtsdiagnosen kommt, auch in der fortgeschrittenen Schwangerschaft durchgeführt werden. Liegt der Verdacht auf eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind vor oder bei einer drohenden Frühgeburt, soll die Lungenreife ermittelt werden, wird um die 30. Schwangerschaftswoche eine Amniozentese angeraten.

Fruchrwasseruntersuchug - Ja oder Nein?

Da die Fruchtwasseruntersuchung nicht ganz ohne Risiko für die Schwangerschaft und Dein Baby ist, solltest Du Dich nur dann dafür entscheiden, wenn wichtige Gründe vorliegen. Zu den Gefahren der Amniozentese gehören die Risiken von Verletzungen für Dich und Dein Kind, mögliche Blutungen und sogar Entzündungen oder eine Früh- oder Fehlgeburt.

Daher sollte im Vorfeld unbedingt der Faktor nach Risiko und Nutzen mit einem spezialisierten Fach-Arzt bewertet werden.

Wird es ein Junge oder eine Mädchen?

Ob Du nun einen Sohn oder Tochter hast, wird sich in den kommenden Wochen vermutlich bereits im Ultraschall erkennen lassen. In der Anfangszeit der kindlichen Entwicklung, sehen die äußerlichen Geschlechtsmerkmale sich noch sehr ähnlich und sind optisch kaum zu unterscheiden. Aber auch, wenn die Geschlechtsorgane sich bereits ausgebildet haben, kann es noch zu Verwechslungen kommen, wenn beispielsweise die Schamlippen des Mädchens angeschwollen sind und im Ultraschall wie Hoden wirken.

Sagt Dein Arzt dir also, welches Geschlecht zu erkennen glaubt, wird er Dir meist auch eine gewisse Prozentzahl sagen, zu der er sich sicher ist. Für ihn bedeutet das oft, dass er auch selbst mit Sicherheit noch nicht sagen kann, ob Du einen Sohn oder eine Tochter erwartest. Und es gab sogar häufig schon Fälle, wo in der Schwangerschaft mehrere Ärzte sicher waren, ein bestimmtes Geschlecht zu erkennen und bei der Geburt dann die Überraschung folgte, dass es eben genau das andere Geschlecht war.

Prinzipiell könnte man bereits ab der 14. Schwangerschaftswoche erkennen, welches Geschlecht Dein Kind hat.

Jedoch bedenke, das auch ein modernes Ultraschallgerät eben nur schwarz-weiß Aufnahmen macht und es leicht zu Verwechslungen durch Schattenbildungen kommen kann. Vor allem dann noch, wenn Dein Kind sich bei der Untersuchung bewegt.

Sollte also die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Geschlechts genannt werden, versteife Dich nicht allzu sehr darauf und verwirf nicht gleich die Namenssuche nach dem für Euch schönsten Namen für Euer Kind, sollte es eben das andere Geschlecht haben.

Lesetipp: Zur Namensfindung für das Baby lies unsere Beiträge:
[SyKo]

Quellen:

Meine Schwangerschaft Woche für Woche: Medizinischer Hintergrund und praktischer Rat / Prof. Lesley Regan (ärztliche Direktorin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Mary’s Hospital in London) - ISBN-10: 3831037159

Universitätklinkum Tübingen: Universitätsklinkum Tübingen / Pränataldiagnostik

Das Große Buch der Schwangerschaft / Prof. Dr. Franz Kainer, Annette Nolden - ISBN-10: 3833815779

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